Am 09. Oktober 2025 haben Little Sewing Machine ihr narratives Horrorspiel Bye Sweet Carole veröffentlicht. Das Spiel basiert auf einer Idee von Chris Darril, der auch schon erfolgreich an der Remothered Reihe beteiligt war. Bye Sweet Carole soll eine spannende Geschichte mit gruseligen Momenten vereinen und verpackt das Ganze in ein Klassiker-Zeichentrickgewand. Wie gut das funktionieren kann, haben wir uns einmal angesehen.
Zwischen Magie und dunklen Geheimnissen – Bye Sweet Carole
Wir spielen die junge Lana Benton und wir leben im Waisenhaus Bunny Hall im England des 20. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit war auch die Bewegung der Frauenrechtlerinnen groß und so bekommt das Spiel hier und dort auch eine politische Note. Die Geschichte dreht sich im Großen und Ganzen aber um unsere beste Freundin Carole Simmons, die eines Tages aus dem Waisenhaus spurlos verschwunden ist.

Alle reden davon, dass sie einfach weggelaufen sei, so wie es wohl immer mal in Bunny Hall passieren würde, aber das können und wollen wir nicht glauben. Also werden wir zum Detektiv und machen uns selbst auf die Suche nach Hinweisen. Mit der Zeit decken wir immer mehr Geheimnisse auf und entdecken die magische Parallelwelt Corolla, die für uns kaum etwas Gutes bereithält …
Rätsel, Hasen und Monster
Bye Sweet Carole hat uns mit seinem Gameplay leider weniger überzeugen können. Wie in einem Adventure müssen wir bestimmte Rätsel lösen, um weiterzukommen. Dafür gilt es bestimmte Items, Passwörter oder anderes zu finden. Bedauerlicherweise bedeutet das, dass wir viel hin- und herlaufen müssen. Dann wird hier mal wieder ein Schalter betätigt, nur damit wir dann zurücklaufen und einen anderen drücken müssen. Es sind keine schwierigen Rätsel und sie verlaufen immer fast identisch und wiederholen sich, was das Ganze ein wenig langweilig werden lässt.

Im weiteren Spielverlauf können wir uns außerdem in einen Hasen verwandeln. In dieser Form können wir besser springen und auch höhere Wände erklimmen. Auch können wir viel schneller rennen, was in manchen Passagen natürlich auch einfach gebraucht wird, wenn wir schnell durch ein sich schließendes Gitter rennen müssen. Die Verwandlung passiert per Knopfdruck und geht schnell, sodass wir es ohne Probleme immer einsetzen können.
Der gruselige Teil des Spiels besteht aus den Kreaturen, die uns während des Spielens in Bunny Hall so begegnen. Alles, was wir gegen sie machen können, ist weglaufen und uns verstecken. Haben sie uns verloren, dann müssen wir ganz leise unsere Rätsel lösen, denn sonst dürfen wir erst einmal wieder weglaufen. Ein System, das anfangs tatsächlich für etwas Unbehagen und Nervosität sorgt aber, je mehr wir uns daran gewöhnen, uns irgendwann einfach nur noch genervt hat. Wirklich schade.

Die Einstufung FSK 16 kommt auch nur daher, dass es vereinzelt relativ brutale Szenen gibt, die überhaupt nicht passen. Generell hätte sich das Spiel einen Gefallen getan mit seinem Stil und der Grafik eher bei FSK 12 zu bleiben und den Rest wegzulassen. Vermutlich wäre es dann etwas besser geworden.
Grafikstil ist eben nicht alles
Natürlich hat uns bei Bye Sweet Carole besonders der Zeichentrick-Stil sehr angesprochen. Wir sind mit den Kinderserien aufgewachsen und versinken gerne in Nostalgie, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Es gibt tolle Animationen, wunderschöne Hintergründe und überall finden wir viele Details. Unsere Charaktere, der Sound und auch die Geschichte erinnern an Disney-Klassiker und das ist wunderschön.
Auch die Verschmelzung der beiden Welten funktioniert sehr gut und fügt sich wunderbar in die 2D-Welt ein, die wir durchstreifen dürfen. Trotzdem fühlt sich die Steuerung sehr träge an, was besonders bei schnellen Kletter- und Rennpassagen wirklich frustrierend werden kann. Auch hörten wir von einigen technischen Problemen, langen Ladezeiten und auch Abstürzen, die hatten wir mit der PS5 Version alle nicht.

Leider etwas enttäuscht – Bye Sweet Carole
Leider, müssen wir uns hier der Meinung der Mehrheit anpassen. In den 6–8 Stunden Spielzeit kam öfter Langeweile und Frust auf, als dass wir wirklichen Spielspaß an der Sache hatten. Es ist nicht gruselig, die Steuerung ist träge, das Gameplay bedauerlicherweise viel zu wiederholend und langweilig. Die Geschichte ist dafür sehr interessant und half ein wenig dabei das Spiel weiterzumachen, aber viel retten kann sie alleine auch nicht. Wirklich schade wie wir finden, denn Bye Sweet Carole hat definitiv Potenzial liegen lassen.









