Lange haben wir drauf gewartet und endlich haben Sucker Punch uns mit Ghost of Yotei am 02. Oktober 2025 wieder mit nach Japan genommen. Diesmal bewegen wir uns um den Berg Yotei, der das Herz der Region Ezo ist, in der unsere Reise ihren Lauf ziehen wird. Durch die weibliche Protagonistin wurde vielen das Spiel wieder zu „woke“, aber was sollen wir zu diesen blöden Aussagen noch sagen außer: Das hat den positiven Bewertungen dem Spiel keinen Abbruch getan und wir schauen mal, ob wir uns in diese einreihen werden.
(Alle Bilder wurden auf der PS5 aufgenommen im Performance-Modus)
Wenn Rache dich antreibt – Ghost of Yotei
Wir schlüpfen in die Rolle von Atsu, die nach dem Krieg auf dem Festland, zurückkehrt in ihre Heimat. Allerdings dienen wir keinem Fürsten, sind kein Samurai und bleiben auch sonst einfach lieber für uns.
Denn wir sind nicht umsonst zurück in unserer Heimat. Wir verfolgen einen Racheplan, der all die beinhaltet, die unsere Familie getötet haben und uns lebendig verbrennen wollten.
Unser Ziel ist also klar und wir ziehen los auf der Suche nach Rache und Gerechtigkeit. Doch ist das wirklich alles was am Ende zählt?
Der Yotei, der über uns wacht
Wir können uns in Ghost of Yotei natürlich komplett auf die Geschichte konzentrieren und uns schnell dem Ende des Spiels widmen, aber tatsächlich wäre dann der Sinn hinter dem Spiel verfehlt. Denn Ezo möchte, dass wir uns darin verlieren, uns ablenken lassen und Dinge entdecken und genau das haben wir knapp 70 Stunden lang getan.
Bekannt aus Tsushima können wir auch hier heiße Quellen besuchen, für bessere Gesundheit. Bambusschneiden für einen besseren Geist oder Füchse zeigen uns ihre versteckten Schätze. Wir jagen alten Legenden hinterher um Waffen und Rüstungen zu finden oder wir befreien Siedlungen von der feindlichen Besetzung.
Wir finden einige Nebenaufgaben, um den Bewohnern von Ezo zu helfen und in Lagern können wir uns ausruhen, musizieren, Feuer machen und kochen. Ja, kochen. Wir müssen den Fisch über dem Feuer gleichmäßig garen und erhalten dann eine Zeit lang einen Buff.
Es wurde nicht nur alles aus dem Vorgänger entnommen. Wenn das aber passiert ist wurde es verbessert und das finden wir grundsätzlich gut. Denn das Spielprinzip wurde so eben im Grundkern beibehalten.
Zwischen dem Wolf und Altären
Unsere Fertigkeiten verteilen wir nicht einfach nach jedem Level oder nach jeder Quest in unserem Fertigkeitenbaum. Wir müssen in der ganzen Welt verteilte Altäre finden, denn nur an diesen können wir unsere nächste Fertigkeit freischalten. Für uns eine ganz gute Sache, denn wir vergessen gerne mal unsere Fertigkeitenpunkte zu verteilen. So empfiehlt uns das Spiel quasi es sofort zu tun, aber wir können sie auch später im Menü verteilen.
Bekommen wir eine neue Waffe, dann erhalten wir zu dieser auch einen neuen Baum dazu, um unsere Kampffertigkeiten zu erweitern.
Neben unseren normalen Fertigkeiten gibt es aber noch einen weiteren Baum mit Wolfsfertigkeiten. Diese können wir nur erlernen, wenn wir die Wolfshöhlen abschließen, die wir ebenfalls überall verteilt finden. Die Wölfin kann uns dann ab und an im Kampf helfen und es ist schön zu beobachten, wie sich unsere Bindung zu ihr immer weiter aufbaut.
Viele Waffen, viele Ziele
In Ghost of Yotei bekommen wir im Spielverlauf die ein oder andere Waffe zur Verfügung. Dafür müssen wir die jeweiligen Meister dieser aufsuchen und die ein oder andere Quest erledigen. Doch jede von ihnen ist auf ihre Art nützlich.
Im Nahkampf haben wir neben dem Katana dann das Doppelkatana zur Verfügung, welches stark gegen Stangenwaffen ist. Später kriegen wir den Yari, eine Art Speer, der stark gegen das Kusarigama ist. Das Kusarigama kann im Nu Schilde brechen und das normale Katana ist stark gegen Katana. Wir erhalten außerdem ein mächtiges Odachi, was uns besonders gegen die großen Barbarengegner hilft.
Der Wechsel zwischen den Waffen ist fließend im Kampf und funktioniert erstaunlich gut. So können wir uns den Gegnern in den Gruppen, die uns angreifen, mühelos anpassen und sie so schnell zum Taumeln bringen, um ihre Deckung zu brechen.
Natürlich erhalten wir auch Bögen, mit denen wir auf Entfernung im Verborgenen agieren können. Hier besitzen wir einen kleinen Schnellfeuerbogen und einen Langbogen, der für Rüstungsdurchdringung nützlich ist. Später kommt auch noch eine Pistole dazu. Die finden wir allerdings zu laut. Wenn ihr versteht.
So wie es sich gehört haben wir natürlich auch noch andere Hilfsmittel wie Blend- und Brandbomben, Kunai. Tatsächlich haben wir die aber fast nie genutzt.
Einfach immer mehr
Ghost of Yotei setzt darauf, dass wir die Welt erkunden und das funktioniert sehr gut. Egal ob wir zu Fuß oder mit dem Pferd unterwegs sind, es fühlt sich einfach gut an durch die Welt zu streifen und immer wieder etwas Neues zu entdecken.
Auch das Klettern fühlt sich einfach und leicht an und so ist es auch gar nicht lästig mal hier und dort eine Felswand zu erklimmen. Wenn wir weniger Lust auf das Erkunden haben, dann können wir auch Karten kaufen und müssen diese allerdings noch auf unsere große Map puzzeln, um den Ort zu finden, wo wir hinmüssen.
Natürlich gibt es auch noch den berühmten gelben Vogel, der uns immer mal wieder zu einer Quelle oder ähnlichem leitet. Allerdings hatten wir das Gefühl, dass dieser weniger auftauchte als noch im ersten Teil.
Ansonsten finden wir noch andere Sammelgegenstände und Rätselkästchen, die wir lösen können. Für Abwechslung ist also besonders in Kleinigkeiten geboten.
Ein grafisches Erlebnis
Wie auch im Vorgänger bietet Ghost of Yotei ein fantastisches grafisches Erlebnis für das Auge. Die Welt sieht wieder wunderschön aus und besticht mit ihrem Wetter und Tageszeiten. Überall sind tolle Details, die wir finden können und ständig bleiben wir einfach minutenlang irgendwo stehen und genießen den Ausblick und lauschen den Klängen im Hintergrund.
Zur Optik bietet uns Yotei auch musikalisch einiges und begleitet uns mit einem unfassbar schönen Soundtrack durch Ezo. Auch alle Charaktere die wir treffen haben ihre eigene Geschichte und wurden so gut Synchronisiert. Da macht Sucker Punch wirklich kaum jemand etwas vor.
Anmerken müssen wir auch die gute Steuerung des Spiels. Alle Übergänge fühlen sich so weich an, sei es, wenn wir aus dem Lauf aufs Pferd hüpfen oder absteigen, wenn wir anfangen zu klettern oder im Kampf unsere Waffe wechseln. Auch das muss ein Entwickler erst einmal hinbekommen, ohne dass es zum Störfaktor wird.
Technisch ist Ghost of Yotei auch auf unserer normalen PS5 absolut zu genießen. Es läuft flüssig und machte außer ein paar kleineren Grafik Glitches keine Probleme. Lediglich ein paar Hitboxen sind schwer oder nicht anwählbar, wenn andere Gegenstände zu nah daneben liegen oder stehen. Das war hier und dort schon ein wenig störend, aber gut. Meckern auf hohem Niveau.
Wir kriegen nicht genug – Ghost of Yotei
Ghost of Yotei hat uns in seinem Bann und kaum ein Spiel dieses Jahr hat genau das geschafft. Wir konnten kaum an was anderes denken, wenn wir nicht an der Konsole saßen und das ist auch eigentlich schon unser Urteil: Ein fantastisches Spiel. Eine Fantastische Reise. Eine genauso tolle Erfahrung wie in Tsushima.
Wir finden es ist das bessere AC Shadows und das fanden wir auch richtig gut. Aber Ghost of Yotei macht in fast allen Punkten einiges einfach besser als Ubisoft. Daher, wenn ihr das Setting mögt, gibt dem Spiel eine Chance, denn es ist wirklich so gut wie jeder sagt. Danke an Playstation an dieser Stelle.