Am 25. März 2020 erschien das taktische Rollenspiel Iron Danger. Dieses spielt in einer Welt voller Mythen und Maschinen. Wir hatten die Chance das Spiel aus dem Hause Action Squad Studios und Daedalic Entertainment zu testen. Das Spiel soll auf dem PC, der Playstation 4 und der Xbox One erscheinen. Warum Iron Danger als taktisches RPG betitelt wird, erfahrt ihr hier in unserem Review.
Es begab sich zu der Zeit….
In Iron Danger schlüpfen wir in die Rollen des scharfsinnigen Dorfmädchens Kipuna und die des Schmiedes Topi. Kipuna hat durch einen blöden Zufall die Fähigkeit erlangt die Zeit- und somit auch den Tod zu beeinflussen. Nun gilt es ihre Stadt Kalevala vor den kriegslüsternen Armeen aus dem Norden zu retten. Auf dieser Reise begegnen Kipuna und Topi diverse Gegner, Monster und Verbündete. So werden in Tempeln und Ruinen fünf verschiedene Artefakte gesucht. Also alles wie immer, eigentlich.
Grün, düster und abstrakt
Iron Danger bietet eine Farbenfrohe und ansehnliche Spielewelt mit diversen Gegnern und viel Raffinesse. In der Spielewelt können wir viele Elemente mit unseren Kampf mit einbeziehen. So ist ein umkippender Baum oder Ölfässer sehr nützlich, um möglichst viel Schaden auf viele Gegner zu ziehen. Oder schon einmal daran gedacht das Weizenfeld voller Gegner einfach in Brand zu stecken? Auch praktisch; das Ölfass an die Gegnerhorde werfen und mit Kipunas Feuermagie einfach explodieren lassen – das ist eine Gaudi!
Innovation bringt Neuerung
Die größte Innovation von Iron Danger ist das Kampfsystem. Durch Kipunas kleinen Unfall und der damit verbundenen Macht haben wir die Möglichkeit die Zeit zurückzudrehen, um so Angriffe neu beziehungsweise besser zu timen. Dazu haben wir zwei Balken (für jeden spielbaren Charakter einen), welcher in mehrere Stücke unterteilt ist. Diese Stücke ist der jeweilige Herzschlag. Merken wir, dass wir einen nicht sehr cleveren Zug gewählt haben, können wir unsere Entscheidung somit revidieren und durch einen anderen Zug ersetzten. Diese Innovation ist auf der einen Seite das größte Manko am Spiel- aber auf der anderen eine brillante Idee! Es hat in unserem Test lange gedauert, bis wir uns mit dem System anfreunden und einigermaßen beherrschen konnten. Wie bereits erwähnt, steuern wir zwei Charaktere und müssen so auch beide Zeitleisten im Auge behalten und timen.
In unserem Test hatten wir immer wieder damit zu kämpfen aus dem “Trance-Mode” heraus zu kommen. Ist die Gegnerhorde besiegt und man hätte die Mission erfolgreich abschließen können, steckten wir immer wieder im Trance-Modus fest. Ist man nicht in diesem Modus, kann man ohne größere Schwierigkeiten zu rück zum Schiff. Bleibt man jedoch dort gefangen, muss man den ganzen Weg mit Charakter und Herzschlag A erst gehen und dann mit Charakter und Herzschlag B folgen – sehr nervig!
Haben wir ein Level beendet können wir meistens unsere Fähigkeiten verbessern oder erweitern. So kann Topi zum Beispiel ein Erdbeben heraufbeschwören oder Kipuna kann plötzlich Vegetation spawnen lassen worin man sich super verstecken kann.
Unser Endergebnis ohne Zeitsprung | Iron Danger
Iron Danger wagt sich neue Wege hinsichtlich des Kampfsystems zu gehen. Hat man sich damit etwas beschäftigt und den Vorteil für sich entdeckt, kann das Spiel viel Spaß machen. Es könnte aber auch sein, dass der Spieler sich nicht mit dem Kampfsystem anfreundet und so der gewollte Spielspaß einen frustrierten Spieler vor dem Bildschirm zurücklässt. Trial- and Error ist halt nicht jedermanssache. Auch die Kameraführung (vor allem im Trance-Mode) ist unserem Geschmack nach etwas zu hakelig- auf der anderen Seite kann man so das Kampfgeschehen perfekt umkreisen und agieren.
Die Spielewelt ist gut durchdacht und lädt den Spieler dazu ein die jeweilige Karte zu erkunden und alle Wege zu gehen. Dieses wird auch immer mal wieder belohnt.
Wir möchten euch hier keine klare Empfehlung geben, da jeder Spieler selbst entscheiden soll, ob das Prinzip und das Hauptaugenmerk von Iron Danger einen anspricht.