Am 22. Mai 2025 veröffentlicht The Gang ihr Indie-Horrospiel Out of Sight für alle gängigen Plattformen. Die Nintendo Switch Version ist verspätet erschienen, allerdings inzwischen auch verfügbar. In einer First- und Second-Perspektive arbeiten wir uns durch unterschiedliche Rätsel durch ein Anwesen in Richtung Freiheit. Was wir noch erlebt haben, das erfahrt ihr in unserem Test.
Wir müssen hier raus! – Out of Sight
Wir spielen in Out of Sight das kleine Mädchen Sophie, die zusammen mit ihrem Teddy in einem riesigen Anwesen gefangen gehalten wird. Doch sie beschließt nicht auf ihr Schicksal zu warten und sucht sich einen Ausweg aus ihrem Zimmer und schließlich dem Haus. Sie ist nicht das einzige Kind, welches hier gefangen gehalten wurde, denn die Dame des Hauses führt an den Kindern ein Ritual durch.
Doch nicht mit uns, denn wir schnappen uns unseren Teddy und schleichen los, um umgesehen zum einzigen Fenster zu gelangen, welches uns in Freiheit bringen kann. Hierbei gibt es nur ein Problem: Sophie ist blind …
Ohne Teddy wären wir verloren
Doch wie können wir das Anwesen verlassen, wenn wir doch gar nichts sehen können? Hier hat sich Out of Sight etwas Besonderes einfallen lassen, denn unsere Augen ist Teddy. Wie geht das? Keine Ahnung, doch so ist es. Wir tragen unseren Teddy vor uns her und können so sehen, wohin wir gehen. An Orten mit einer rosa Decke können wir ihn absetzen und beobachten dann, wie wir Sophie steuern. Dieser Wechsel der Perspektiven ist gewöhnungsbedürftig, aber äußerst interessant.
Steuern wir Sophie, dann müssen wir in kleineren Rätselräumen bestimmte Dinge lösen, um weiterzukommen. Schalter, Klappen, bewegliche Wagen, Schubladen und Schlüssel sind hier unsere Objekte, mit denen wir interagieren dürfen. Schieben, Drücken, Klettern und Aufsammeln geht immer nur mit freien Händen und wenn wir Teddy eben absetzen. Hierbei werden interessante Rätsel erschaffen, die manchmal auch etwas knifflig werden, aber nichts, was sich nicht lösen lässt. Im Spielverlauf bekommt Teddy auch noch eine besondere Fähigkeit, mit der wir bestimmte Objekte auflösen können.
Bei allem gilt aber: Leise sein! Machen wir Krach, dann finden uns vielleicht die Hausherren. Ganz im Stil von Little Nightmares müssen wir uns verstecken, schleichen und dabei Rätsel lösen oder Schlüssel finden. Manchmal sind unsere Entführer auch hinter uns her und durch die besonderen Perspektiven entstehen sogar spannende Verfolgungsjagden.
Zwischen Beklemmung und Hoffnung – Out of Sight
Out of Sight schafft es allein durch seine Spielweise, eine besondere Atmosphäre zu schaffen. Dazu sehen wir alles aus den Augen eines Kindes und alles um uns herum wirkt unfassbar groß und unbezwingbar. Das Anwesen wirkt trotzdem beklemmend und wohl fühlen wir uns hier in keiner Sekunde. Doch immer wieder haben wir dieselbe Hoffnung wie Sophie: Wir können, wir müssen es schaffen und solange wir Teddy haben, fühlen wir uns tatsächlich ein wenig sicherer.
Die Grafik wirkt oft gruselig und skurril. Düster und eher nicht farbenfroh arbeiten wir uns durch die immerwährende Bedrohung. Einzig Sophies Stimme gibt uns immer wieder Mut weiterzumachen. Die Synchro ist komplett in Englisch, aber es gibt deutschen Untertitel, was völlig in Ordnung ist. Die Checkpoints der automatischen Speicherung sind auch absolut fair gesetzt, wenn wir eine Stelle nicht gleich schaffen. Unterstrichen wird die Stimmung noch von der gruseligen Soundkulisse des Spiels.
Technisch haben wir eigentlich nicht viel zu meckern. Keine Abstürze und keine größeren Bugs sind uns bei den vier Stunden Spieldurchlauf begegnet. Die Steuerung und die Hitboxen könnten ein wenig präziser sein, das kann schon gelegentlich ein wenig Frust auslösen, aber hat uns nicht aufgehalten.
Mal ganz etwas anderes
Wir spielen eigentlich keine Horrorspiele. Aber so ein typisches Horrorspiel ist Out of Sight auch nicht wirklich. Ja, wir fühlen uns unwohl in den ganzen vier Stunden und wir sehen auch keine angenehmen Dinge, aber wir werden von keinen Jumpscares erschrocken und auch die restliche psychische Belastung hält sich zum Glück in Grenzen. Wir hatten eher das Problem, dass wir nicht aufhören konnten zu spielen, denn wie könnten wir ein Mädchen und ihren Teddy allein lassen? Wenn euch das Spiel packt, dann lässt es auch bis zum Abspann ebenfalls nicht mehr los.
Die vier Stunden Spielzeit sind auch eine perfekte Länge, denn sonst droht Out of Sight tatsächlich an Spannung zu verlieren. Technisch läuft es vielleicht auch nicht ganz rund, aber zumindest fehlerfrei und daher können wir hier definitiv eine klare Empfehlung aussprechen.