Am 18. Oktober 2024 veröffentlichen Reflector Entertainment ihr Erstlingswerk Unknown 9: Awakening. Das Action Adventure möchte die Eröffnung für ein ganzes Universum werden, welches uns noch erwarten soll und die ersten Eindrücke sahen auch sehr vielversprechend aus. Nun konnten wir das ganze Spiel testen und sind hin- und hergerissen.
Rache ist süß, oder so? – Unknown 9: Awakening
Wir schlüpfen in die Rolle von Haroona, die über bestimmte magische Fähigkeiten verfügt. Sie lernt hierbei viel von ihrer Mentorin Reika, die sie bei der Jagd nach dem Bösewicht Vincent Lichter verliert.
Unser Sinn steht danach nur noch auf Rache und wir setzen alle Hebel in Bewegung, Vincent zu finden und Reika zu rächen. Unser Weg führt uns zu mysteriösen Schauplätzen, wir begegnen neuen Verbündeten und Feinden und wir decken eine viel tiefere Geschichte auf.
Zwischen Stealth und Nahkampf
Unknown 9: Awakening trumpft mit einem interessanten Gameplay auf, was schon früh unser Interesse für das Spiel geweckt hat. Wir spielen eine Art Magierin, die ihre Kräfte für das Kämpfen einsetzt. Mehr oder weniger. Das Action Adventure lebt von seinen Stealth Elementen, die im Großen und Ganzen auch nicht viel Neues erfunden haben, aber einfach ausgezeichnet in dem Spiel funktionieren und umgesetzt wurden.
Gegner anlocken und überwältigen ist dabei nur ein kleiner Teil. Wir können sie mithilfe der Magie von Klippen ziehen oder Umgebungsobjekte nutzen, um sie zu verbrennen, vergiften oder unter Dingen zu begraben. Am coolsten ist es aber, wenn wir für einen kurzen Moment die Kontrolle unserer Widersacher übernehmen können. Wir können einander angreifen lassen oder auch dafür sorgen, dass Schaltpulte manipuliert werden. Das hätte noch viel mehr der Fokus des Spiels sein müssen und alles wäre gut gewesen, aber leider gibt es auch ein Nahkampfsystem, welches stellenweise auch nicht umgangen werden kann und wir in den Kampf gezwungen werden.
Wir können uns nämlich nur mit unseren Fäusten verteidigen, während unsere Gegner allerhand Schlag- und Schusswaffen zur Verfügung haben. Die Steuerung ist hier nicht präzise genug, um wirklich frustfrei aus diesen Kämpfen zu gehen. Besonders auch in den Bosskämpfen hat sich einiges einfach sehr unfair angefühlt. Wir werden von einer Horde Feinde überrannt, beschossen und verhauen, während wir versuchen nicht zu sterben. Hier bleibt eine Menge Spielspaß auf der Strecke.
Umschauen, sammeln und lernen
Die Welt in Unknown 9: Awakening ist relativ linear gehalten. Gelegentlich gibt es mal eine Abzweigung, in der wir Sammelgegenstände oder Fertigkeitenpunkte finden können. Finden wir aber völlig in Ordnung, dass die Welt hier ohne Open World auskommt. Sehr angenehm. Zu entdecken gibt es trotzdem genug.
Fertigkeitenpunkte erhalten wir nicht durch das Kämpfen, sondern müssen tatsächlich in der Welt gefunden werden. Mit ihnen haben wir dann die Möglichkeit, in drei Fertigkeitenbäumen unseren Charakter zu verbessern. Hierbei können wir unsere Stealth-Methoden verbessern und ausweiten, unsere Magiefähigkeiten oder den Nahkampf. Wobei die wichtigste Fertigkeit wohl der Elite Take Down ist.
Wenn unser Controller stark vibriert, dann wissen wir, dass es etwas im Bruch zu finden gibt. Öffnen wir unser „Spähen“, dann leiten uns Fäden in die jeweilige Richtung und dort finden wir dann meist eine Verbesserung für unser AM (gewissermaßen Mana) oder unser Leben. Diese Punkte sollten nicht ignoriert werden, besonders das Leben ist für den Nahkampf essenziell.
Mitunter benötigen wir in der Welt von Unknown 9: Awakening auch ein wenig unser Köpfchen, um die kleineren Umgebungsrätsel zu lösen und weiter in der Geschichte vorwärtszukommen. Das schafft ein wenig Abwechslung.
Technisch leider hinterher
Wir möchten nicht behaupten, dass Unknown 9: Awakening nicht schön aussieht, doch trotzdem hängt es technisch und grafisch etwas hinterher. Zumindest würden wir es nicht in dieser Konsolengeneration einordnen. Die Animationen der Charaktere sind nicht immer gut getroffen und auch die Performance und einige Texturen lassen zu wünschen übrig.
Dazu noch die meist hakelige Steuerung hilft dem Spiel leider auch nicht weiter. Die Welt, in den relativ linearen Abschnitten, ist trotzdem schön anzusehen und Synchro und Soundtrack sind dafür hervorragend gewählt und umgesetzt worden. Charakteren und Geschichte fehlt dennoch einiges an Tiefe.
Der Wille war da – Unknown 9: Awakening
Aber manchmal ist der Wille nicht genug oder vielleicht versteift man sich dann auch zu sehr in seiner Vision. Was hier das Problem war, das wissen wir nicht, aber Unknown 9: Awakening hat wirklich an vielen Stellen sein Potenzial verkannt und liegen lassen.
Besonders das Nahkampfsystem hätte sich noch einmal im Detail angesehen und final ausgearbeitet werden können, dann wäre es neben dem Stealth wirklich gut gewesen. Auch auf der technischen Seite hätte noch ein wenig Feinschliff dem Spiel gutgetan.
Trotzdem hatten wir irgendwie doch Spaß mit Haroona. Nicht immer sollte alles sofort als schlecht bewertet werden, weil es nicht perfekt ist. Am Ende müsst ihr aber für euch entscheiden, ob Unknown 9: Awakening ein Spiel für euch ist.
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