Seit Oktober 2022 ist die Pico 4 auf dem Markt und bietet ein VR Erlebnis ohne Kabel, ohne PC. Einzig eine Handyapp und das VR-Headset benötigen wir, um in die virtuelle Realität abzutauchen. Der hauseigene Store bietet inzwischen eine große Auswahl an Spielen und Apps und wird stetig erweitert. Nach dem Kabelsalat der Playstation VR (1) und dem Erlebnis mit der HTC Vive Cosmos Elite fanden wir es ist Zeit, mal wieder eine neuere VR-Brille unter die Lupe zu nehmen.
Inhaltsverzeichnis:
Technische Details der Pico 4
Die Pico 4 kommt in zwei Speichervarianten daher. Einmal können wir sie mit 128 GB oder auch mit 256 GB Speicher erhalten. Der Prozessor ist ein Qualcomm XR2 und bietet mit 8 Kernen und 2,84 GHz eine vernünftige Leistung. Durch die Pancake Linsen wiegt das Headset angenehme 295 Gramm (ohne Kopfteil) und bietet so auch auf längere Zeit angenehmen Tragekomfort.
Das Display beläuft sich auf zweimal 2,56 Zoll und biete pro Auge eine Auflösung von 2160 x 2160 mit einer Bildwiderholrate von 90 Hz. Das Sichtfeld beläuft sich auf 105 Grad. Dadurch wirkt das Blickfeld weiter und schärfer als bei den aktuellen Kollegen auf dem Markt.
Mit im Lieferumfang sind außerdem zwei Controller, die interessant aussehen, aber wirklich angenehm in der Hand liegen. Für mehr Sicherheit beim Spielen, sollten die mitgelieferten Handschlaufen angelegt werden. Es gibt außerdem Tasten für Videoaufnahmen und Screenshots, dass haben wir natürlich sehr begrüßt.
Ebenfalls dabei sind Batterien für die Controller, ja leider sind die nicht mit Akku versehen, Ladekabel für die Brille, Ein Astandshalter für Brillenträger und Anleitungen.
Kinderleicht eingerichtet
Für die erste Benutzung der Pico 4 gibt es einen Quickstart Guide. Im Prinzip ist es aber sehr simpel: Controller an, Brille an und los geht’s! Das Kopfband gut festgezogen und dann verrutscht, dank des angenehm verteilten Gewichtes, auch beim Spielen nichts mehr.
Wir werden durch die Ersteinrichtung geführt. Das bedeutet wir verbinden uns mit dem Internet, unserem Pico Account (den kann man vorher in der Handy App einrichten, kein muss, aber es empfiehlt sich) und schon geht es los.
Zuerst müssen wir natürlich unseren Spielbereich festlegen. Das passiert hier ebenfalls wirklich unkompliziert. Die internen Bewegungssensoren arbeiten schnell und eigenständig, da die vier außenliegenden Fischaugen-Kameras samt Inside-Out-Tracking hier die Arbeit übernehmen. Für eine Pause beim Spielen verlassen wir einfach den Spielbereich oder tippen zweimal an die Seite des Geräts und schon stehen wir dank Passthrough-Ansicht wieder im Wohnzimmer.
Natürlich müssen wir auch bei der ersten Nutzung der Pico 4 den richtigen Sitz vor unseren Augen und den Linsenabstand einstellen, damit alles auch schön scharf ist und uns nicht schwummerig wird.
Danach noch ein kleines Software Update und dann kann es schon losgehen. Wer will kann sich noch ein Einführungsvideo ansehen, das haben wir aber einfach mal ausgelassen. Die Einrichtung ist also relativ schnell und unproblematisch erledigt. Ein dicker Pluspunkt.
Wo sind die Spiele?
Wir haben netterweise einen Testaccount zur Verfügung und damit auch eine bestimmte Anzahl an Spielen, die wir testen durften. Im Store kann man sich immer mit Nachschub eindecken. Eine Auswahl steht auch schon zur Verfügung, allerdings noch lange nicht alle Spiele, die es auf dem Markt gibt. Für Beat Saber haben wir beispielsweise nur eine kostenlose Kopie gefunden. Hier wird zwar nach und nach erweitert, ob man alle Blockbuster allerdings erwarten kann, bleibt offen.
Wir hatten dennoch eine Menge Spaß an der Auswahl. Hauptsächlich haben wir uns aber mit dem Beatsaber Klon und Minigolf aufgehalten. Ja, Minigolf, es macht einfach Laune. Das Headset wird auch nach einer Stunde tragen nicht unangenehm im Tragegefühl und auch die Schweißentwicklung hielt sich unserer Meinung nach in Grenzen.
Die Controller reagieren sehr gut. Egal, ob in Rhythmusspielen, Sport oder Actionspielen. Unsere Bewegeungen werden präzise wahrgenommen und ausgeführt. Dabei werden die Controller auch nach längerer Zeit nicht schwer in der Hand.
Das weite Sichtfeld macht das ganze wirklich attraktiv. Verbindet man sich hier noch über Remote mit Steam VR, dann können wir auch andere VR Titel nutzen. Das geht mithilfe einer Virtual Desktop App und dann entweder per Kabel oder über WiFi 6. Die App kostet allerdings nochmal 20 €, dafür gibt eine bessere Verbindung und eben die Möglichkeit das VR-Headset „normal“ am PC zu nutzen. Und bietet durch das große Sichtfeld dann nochmal ein anderes Spielerlebnis für einige schon ältere Spiele.
Kein Vergleich zu früher – Pico 4
Wir wagen es gar nicht das Pico 4 mit den vorherigen Headsets zu vergleichen, die wir getestet haben. Allein der Fakt, dass wir es ohne Kabel, ohne PC nutzen können ist einfach schon ein riesiger Pluspunkt.
Auch die Grafik, die Verarbeitung und der Tragekomfort ist eigentlich nicht vergleichbar, denn auch hier haben wir das erste Mal wenig zu beanstanden. Auch nach längerer Spielzeit, kann man das Headset ohne Beschwerden nutzen.
Das große Sichtfeld sorgt für großes Staunen beim Spielen und für weniger Übelkeit bei uns. Ob es daran liegt, dass die Motion-Sickness ausbleibt, keine Ahnung, aber zumindest störte sie weniger.
Die hauseigene OS ist hier und dort etwas unübersichtlich und braucht eine gewisse Eingewöhnung. Größte Kritik ist wohl, die Spieleauswahl. Zumindest hier hat es die Pico als Standallone Gerät leider noch schwer. Durch die Virtual Desktop App kann man das natürlich umgehen, aber darauf hat nicht jeder Lust sich aufeinander zu setzen.
Die Akkulaufzeit ist mit ca. 90 Minuten je nach Spiel auch nicht das gelbe vom Ei. Für uns aber eher unproblematisch, weil viel länger liefen unsere Spielesessions sowieso nicht.
Alles in allem sind wir sehr begeistert von der Pico 4 und sind uns sicher, dass sie das erste VR-Headset in diesem Haus werden wird, das wir auch wirklich nutzen werden. Es gibt noch eine Menge zu testen und das möchten wir uns natürlich nicht nehmen lassen.
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