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Stellar Blade – Aussehen ist eben nicht alles

Für die Playstation 5 ist am 26. April ein neuer Exklusivtitel erschienen. Shift Up bescheren uns mit Stellar Blade ein neues Action-Adventure mit knackiger Schwierigkeit und schicker Grafik. Noch schicker ist wohl nur die Diskussion, um die Protagonistin EVE und vor allem ihr Aussehen. Ob die Dame auch etwas im Kopf hat oder nur ihren Hintern in die Kamera halten kann, dass verraten wir euch gerne in unserem Test.

Ist die Erde noch zu retten?

Wir schlüpfen also in die Rolle von EVE, die zu einer Spezialeinheit gehört, die auf der Erde einmal gründlich aufräumen sollen, nachdem diese von den Naytibas (Monstern) überrannt wurde. Allerdings geht bei unserem Einsatz wirklich alles schief und wir sind die einzige Überlebende.

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Ohne die Hilfe von einem Plünderer namens Adam wären wir aber sicherlich auch nicht mehr in der Lage, die Aufgabe noch zu beenden. Mithilfe von ihm und seiner Drohne kämpfen wir uns also durch die Welt und bringen nach und nach die Wahrheit ans Licht…

Gegner, soweit das Auge reicht

Stellar Blade begrüßt uns mit allerhand Gegenwehr und wirft uns den ein oder anderen Gegner entgegen. Das Kampfsystem ist das Herzstück des Spiels, soviel können wir schon einmal vorwegnehmen. Wir haben einen starken und schwachen Angriff und können einige überschaubare Kombos einsetzen, die aber alle gut umgesetzt sind.

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Auch besitzen wir noch Beta-Fähigkeiten, von denen wir vier ausgerüstet haben dürfen, um es unseren Widersachern ein wenig schwerer zu machen. Wie so oft in letzter Zeit können wir auch parieren und dies ist auch sehr hilfreich für einen Gegenschlag, aber es ist absolut nicht nötig. Zum Glück, denn wie schon so häufig erwähnt sind wir darin nicht die Besten.

Generell ist das Kampfsystem ziemlich gut ausgearbeitet. Angriffe, Ausweichen, Parieren und unsere Fertigkeiten bieten eine Menge Möglichkeiten. Auch Fernkampf wird später im Spiel möglich mithilfe von Adams Drohne.

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Allerdings ist es auch in Stellar Blade mit simplem Draufhauen nicht getan. Immer mehr Spiele bedienen sich Soulslike-Elementen und auch Stellar Blade ist leider nicht frei davon. Besonders bei den Bossen ist es wichtig sich die Angriffsmuster anzusehen und zu lernen. Allerdings gibt es aber auch einen „leichten“ Modus (den wir trotzdem nicht so leicht finden) und jeder Kampf ist zwar hart, aber nie wirklich unfair.

Ein bisschen Hiervon, ein bisschen Davon

Stellar Blade orientiert sich besonders an dem ein oder anderen Soulslike-Element. Besonders auffällig ist dies wohl bei den Lagern, an denen wir uns ausruhen und verbessern können. Ruhen wir uns aus, um auch unsere Tränke wieder zu füllen, dann erscheinen auch alle von uns erledigten Gegner wieder in der Welt. Außer die Bosse natürlich.

Allerdings ist Stellar Blade bei Toden ein wenig gnädiger als ein Soulslike, denn wir verlieren keine Seelen oder sonstige Dinge, die wir zum Aufwerten von EVE benötigen. Daher muss man sich auch nicht vor einem weiteren Tod fürchten, bevor man seine Beute wieder aufgesammelt hat.

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Das Kampfsystem knüpft hier und dort auch an diese Elemente an. Besonders bei den Bossen ist es wichtig auszuweichen und auch hier und dort zu parieren. Doch durch die Einstellbarkeit der Schwierigkeit wird es natürlich auch hier einfacher. Generell fügen sich die Dinge gut ins Spiel ein, hätte man aber sicherlich auch anders lösen können.

Wer bei der Story und anderen Dingen im Übrigen noch eine Ähnlichkeit zu Nier findet, der liegt nicht falsch, denn auch hier wurde sich sehr viel inspirieren lassen. Aber wie so oft, warum nicht das Gute aus einem anderen Spiel ebenfalls verwenden?

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Was gibt es sonst zu tun in Stellar Blade?

Natürlich haben wir nicht nur eine Hauptgeschichte, die wir erledigen sollen. Auf unserer Reise finden wir noch den ein oder anderen Charakter, der uns helfen möchte. Diese haben auch Nebenaufgaben für uns, allerdings sind diese meistens gar nicht so lohnend, wie wir es uns erhoffen. Wir dürfen nur immer wieder bestimmte Gegner töten, Orte nach etwas durchsuchen und er halten dafür nicht mal eine tolle Belohnung.

Interessanter sind hier die Geschichten einiger NPCs aus der Spielwelt, denen wir helfen können. So finden wir zum Beispiel einen Roboter, dem wir mit einer Identitätskrise helfen müssen. Weitere Abwechslung bekommt Stellar Blade durch die kleinen Rätsel in der Welt. Auch Minispiele, z.B. beim Hacken von Truhen, können wir lösen. Jump and Run darf auch nicht fehlen, sodass wir mit EVE verschiedene Kletterpassagen bewältigen müssen. Allerdings ist hier die Steuerung unpräzise und man stürzt immer mal in den Tod.

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Was uns hier etwas stört, ist die Fülle dieser kleinen Dinge, die uns immer wieder auf unserem Weg aufhalten. Dadurch wird das Spieltempo immer wieder gedrosselt und wir kommen erst einmal nicht weiter, bis wir die passenden Codes, Karten oder Fusionszellen gefunden haben. Anstrengend.

Die Welt, die Charaktere und die Technik

Was sollen wir sagen? Stellar Blade sieht auf der Playstation 5 natürlich einfach unfassbar gut aus. Die Welt, die Monster und der Detailgrad sind einfach richtig stark. Besonders das Spiel mit Licht und Schatten gibt dem Spiel so viel Atmosphäre. Im Hintergrund dudelt nette Musik, die sich aber so oft wiederholt, dass wir sie irgendwann ausgestellt haben.

In der Spielwelt arbeiten wir uns durch unterschiedliche Gebiete. Manche erlauben uns nur den Einsatz von Fernkampfwaffen. Eine Karte haben wir nur in den größeren Gebieten, warum? Keine Ahnung. Abgesehen davon finden wir natürlich einiges in der Welt. Sie ist nicht zu groß, aber lädt zum Erkunden ein und wir werden immer mit Gegenständen dafür belohnt.

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Der größte Minuspunkt für uns ist allerdings die Charakterausarbeitung. Die Charaktere besitzen keine Tiefe und sind alle platt und nur zweckmäßig designt. Sie zeigen wenig bis keine Emotionen, wirken leblos und sind sehr eindimensional. Wirklich schade, da hätte man einfach mehr draus machen können. Aussehen ist eben nicht alles, aber dazu kommen wir noch.

!Triggerwarnung!

(Besonders für das männliche Geschlecht, die sich darüber aufregen, dass Frauen eine Hauptrolle in Videospielen haben, die eben nicht aussehen wie EVE und emanzipiert sind)

Sex Sells auch in Stellar Blade

Wir kommen natürlich nicht daran vorbei auf EVEs Äußeres einzugehen. Denn schon im Vorfeld hatte ihr Aussehen für viele Diskussionen gesorgt. EVE hat wenig Charakter, aber dafür viel Hintern und Brust, die durch die unterschiedlichsten freizügigen oder Hautengen Outfits betont werden. Bitte versteht uns nicht falsch. Wir sind absolut dafür, dass jeder aussehen und tragen kann was er oder sie möchte, aber dennoch stößt uns die Gestaltung von EVE nicht ganz positiv entgegen.

Warum ist das so? Anfangs waren auch wir sehr angesprochen von ihrer Erscheinung, aber je weiter wir gespielt haben, umso mehr haben wir diese Entscheidung in Frage gestellt. Zum einen sieht so ein Mensch einfach nicht aus. Natürlich könnte man hier jetzt argumentieren, dass sie ja eben so erschaffen wurde, was ja auch in Ordnung wäre, wenn sie ein bisschen mehr Charakter und Tiefe hätte. EVE ist einfach eine Frau, die nach dem Entwickler, nach einem Ideal geschaffen wurde und brav ihren Befehlen folgt. Der Traum aller misogynen Männer. Schade. Denn durchaus hätte EVE sexy, heiß und mit Kontext erstellt werden können. Dafür muss man sich nur einmal Bayonetta ansehen. Sie ist sexy und weiß ihre Reize einzusetzen, hat Kontext und wirkt in keiner Sekunde übersexualisiert oder ähnliches.

Aber bei EVE ging es lediglich darum einen formschönen Hintern, große Brüste und einen unrealistischen Körper in hautengen Anzügen zum Wackeln zu bringen. Für die männlichen Personen in unserer Welt, die sich mit emanzipierten, normalen Frauen als Protagonistin nicht identifizieren wollten und Spiele boykottiert haben, wahrscheinlich ein gefundenes Fressen. Wirklich schade. Aber genug davon, lediglich unsere Meinung.

Macht Stellar Blade trotzdem Spaß?

Diese Frage können wir definitiv mit „JA“ beantworten. Eben allein durch das wirklich geniale und gut ausgearbeitete Kampfsystem fühlt sich Stellar Blade einfach gut an. Sich mit coolen Kombos und Fertigkeiten durch die Gegner zu schlagen, dass macht einfach Spaß. Story und alles drum herum kann vielleicht nicht zu 100% überzeugen, aber manchmal muss es das auch gar nicht.

Stellar Blade bietet genug Abwechslung und eine Welt, die zum Erkunden einlädt. Je mehr wir lernen, umso mächtiger fühlen wir uns und so reisen wir doch gerne durch ein Spiel. Wenn ihr also Lust auf eine besondere Erfahrung, besonders in den Kämpfen habt, dann traut euch, denn Aussehen ist hier definitiv nicht alles.

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4.5

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