Ende Januar erschien endlich der langersehnte dritte Teil von Kingdom Hearts. Zumindest der der Hauptreihe, denn eigentlich ist die Geschichte des Spiels so komplex, dass es inzwischen viele Nebentitel gibt. Für mich war es der erste Kingdom Hearts Teil, den ich so intensiv gespielt habe und ich verrate euch, wie ich mit der Story überhaupt zurechtgekommen bin.
Ein kleines bisschen Wirrwarr
Kingdom Hearts hat eine sehr komplexe Geschichte. Das kann euch jeder Fan sagen. Nicht einmal wenn man alle Teile gespielt hat, kommt jeder hinter die eigentliche Geschichte. Für mich lief Kingdom Hearts 3 so ab, das Sora zusammen mit Goofy und Donald seine Stärke zurückgewinnen muss, damit er in das Reich der Dunkelheit reisen und Aqua finden kann. Also reisen wir zusammen mit unseren Helden durch zahlreiche Disneywelten und kämpfen uns durch Armeen von Herzlosen und Niemanden. Während wir all das tun, kommt uns dabei immer wieder die neue Organisation XIII in die Quere. Denn sie brauchen die Herzen der neuen reinen Prinzessinen. Auch will Sora Roxas finden, der wohl in der vorherigen Geschichte sein Herz an die Dunkelheit verloren hat. Doch er ist nicht der einzige, denn auch die Organisation will sich Roxas wieder zu eigen machen. Sie wollen Gefäße nutzen, die, setzt man ihnen ein Herz ein, lebendig werden und so Roxas zurückholen.
Dennoch habe ich das Gefühl, dass auch in der Organisation selbst jeder seinen eigenen perfiden Plan schmiedet, den anderen dazwischenzufunken. Doch ich habe das Spiel noch nicht beendet und möchte die anderen Teile auf jeden Fall nachholen, auch um einen Überblick über die vielen Charaktere zu bekommen. Also entschuldigt bitte, wenn das hier alles nicht so richtig erklärt ist. Ich möchte diese Geschichte einfach selber noch erleben und deswegen lasse ich hier bei Youtube oder sowas links liegen.
Disney überall
Wer Kingdom Hearts kennt, der weiß natürlich, dass in den Titeln immer zahlreiche Disneywelten und Charaktere auftauchen. Natürlich weiß ich das auch, aber jetzt wo man es selber spielt, ist es einfach so überwältigend. Außerdem frage ich mich ständig wie dieses Spiel an mir vorbeigehen konnte, obwohl ich Disney so liebe? Aber egal, nun hat mich Kingdom Hearts 3 voll erwischt und ich staune nicht schlecht über die Detailtreue der Welten und Charaktere. Egal, ob wir mit Herkules an unserer Seite gegen Hades kämpfen, mit Rapunzel Abenteuer erleben, Arendelle vor einer Eiszeit retten oder mit Jack Sparrow die sieben Weltmeere erforschen. Es macht einfach Spaß die Filme selber zu erleben. Wie Square Enix in die Geschichten die Herzlosen und auch unsere Helden eingebaut hat, finde ich dazu einfach nochmal fantastisch. Mit viel Witz und Charme hat man immer wieder was zu lachen, egal wie brenzlig die Situation auch gerade sein mag.
Ein grafischer Augenschmaus
Der neue Teil ist generell grafisch einfach toll anzusehen. Die Welten sind farbenfroh und wirken durch die vielen Charaktere lebendig und interessant. Hinter jeder Ecke und jedem Dach gibt es etwas zu sehen und die Charaktere reagieren auch auf ihre Umwelt. Die Animationen sind ebenfalls toll gemacht, aber das kennt man ja auch aus den Disneyfilmen.
Alles wirkt sehr dynamisch, auch wenn die Karten oft sehr linear sind. Aber das finde ich gar nicht schlimm, sonst würde ich vermutlich noch immer in der ersten Welt sitzen und alles erkunden wollen.
Auch die Videosequenzen sind gut in das Spiel eingebaut und auch wenn die lang sind und man manchmal das Gefühl hat man schaut mehr als man spielt. Aber das ist eigentlich egal, denn man saugt jede davon einfach auf. Die Ladezeiten sind dafür auch tatsächlich wirklich nicht lange. Zumindest auf der Xbox One X nicht.
Wer sich gut umschaut wird auch belohnt
Natürlich kann man auch einfach nur schnell die Geschichten beenden. Doch es lohnt sich, sich in den Welten nochmal genau umzusehen, denn Truhen verstecken sich überall, wo ihr euch nur vorstellen könnt und auch dort wo ihr es niemals vermuten würdet. Diese beinhalten natürlich nützliche Items. Auch gibt es die Glücksembleme zu finden. In Form des klassischen Mickey Mouse Kopfes könnt ihr diese mit eurer Kamera fotografieren und erhaltet auch hierfür Belohnungen. Diese sind allerdings auch nicht immer leicht zu finden, denn manchmal sind sie einfach super in die Welt integriert. Oder man vergisst sie einfach, wenn man mit der spannenden Geschichte befasst ist. So erging es mir zumindest des Öfteren. Wäre ich nicht ab und zu von den Charakteren darauf hingewiesen worden, wären mir bestimmt noch mehr entgangen.
Auch gibt es in jeder Welt Zutaten zu finden. Diese können einfach gesammelt werden und werden zum Kochen benötigt. In Twilight Town trefft ihr nämlich auf den kleinen Koch Ratatouille höchst persönlich. In seinem Restaurant, aber auch von überall anders aus, könnt ihr nun leckere Rezepte kochen und euch so Mahlzeiten zaubern, die euch für den Kampf stärken. Dafür müsst ihr allerdings keine Minispiele bestehen, die etwas knifflig sind, bis man irgendwann den Dreh raushat.
Der Gummijet ist auch dabei
Natürlich ist in Kingdom Hearts 3 auch wieder der Gummijet dabei mit dem ihr von Welt zu Welt fliegen könnt. Doch der Weltraum birgt viele Gefahren und Schätze. Manchmal überrascht euch auch ein Bossgegner, der sich in den Weg stellt. Die kleineren Kämpfe erinnern mich irgendwie an Space Invaders. Meistens versuche ich diesen Gefahren aber aus dem Weg zu gehen. Ich bin immer froh, aus dem Jet wieder raus zu kommen.
Ihr müsst den Jet allerdings nicht behalten so wie er ist. Ihr habt die Möglichkeit eine ganz eigene Kreation auf die Reise zu schicken. Damit kann man ziemlich coole Raumschiffe erschaffen. Einige bauten sogar den Millenium Falken von Star Wars nach. Sehr episch.
Je höher euer Jet im Level aufsteigt, so stärker wird es natürlich. Auch das solltet ihr schon versuchen, denn sonst seid ihr irgendwann leichtes Futter für die Gegner im All. Denn nur dann bekommt ihr einen Minijet zur Hilfe oder bessere Kanonen oder Schilde zur Abwehr.
Wenn der Kampf zum Disneyland wird
Die Kämpfe in Kingdom Hearts 3 finde ich besonders gelungen. Diese werden durch immer wechselnde Spezialattacken eigentlich nie langweilig. Entweder erwarten uns tolle Attraktionen wie ein riesiges Piratenschiff, eine Wasserbahn, die wilden Teetassen oder, oder, oder. Wenn plötzlich alles blinkt und glitzert und alle Gegner sich in Luft auflösen, dann kann man einfach nicht mehr als fassungslos und voller Begeisterung vor dem Fernseher sitzen und sich wünschen bald mal ins Disneyland zu fahren.
Abgesehen von diesen tollen Fahrgeschäften erleben wir in jeder Welt zusammen mit den Charakteren nochmal andere Teamangriffe. So fliegen wir mit Woody und Buzz in Toy Story auf einer Rakete auf die Gegner zu, in der Karibik liefern wir uns wilde Schwertkämpfe im Team mit Jack Sparrow oder wir benutzen Mike in der Monster AG einfach als Bowling Kugel. Da haben sich die Entwickler wirklich eine Menge einfallen lassen, damit die Kämpfe immer ein Erlebnis bleiben.
Aber auch mit Donald und Goofy lernen wir immer mehr Teamangriffe dazu. Von einem glorreichen Feuerwerk, zu einem Meteorregen bis hin zum Goofybomber. Es gibt nichts was es nicht gibt. Glaube ich.
Die Schlüsselschwerter
Wem das alles noch nicht Vielfältig genug ist, der hat ja noch sein Schlüsselschwert zur Verfügung. In jeder Welt erhält man natürlich ein neues, welches ganz neue Kräfte besitzt. Wertet man sie in der Schmiede auf, bleiben sie auch für zukünftige Kämpfe stark. Solltet ihr einen Favoriten haben, kann er so lange genutzt werden.
Auch die Schlüsselschwerter haben, jedes für sich, besondere Angriffe. Durch Kombos können die Schwerte ihre Form verändern und durch noch mehr Kombos kann so eine mächtige Attacke ausgelöst werden. Auch diese löst einige Gegner in Luft auf und verschafft uns oft ein wenig Luft in Kämpfen gegen besonders viele Herzlose.
Auch gibt es die Möglichkeit neben der normalen Magie besondere Koop-Partner herbei zu rufen. Diese erhaltet ihr im Verlauf des Spieles und bekommt so eine kleine Auswahl an Soras Freunden zusammen, die euch im Kamps beistehen können. Beschwören kann man diese allerdings nur mit einer vollen MP-Leiste. So könnt ihr z.B. Simba zu Hilfe rufen, der die Gegner in einem Meer aus Flammen tränkt. Das ist ebenfalls ein ziemlich cooles Feature, was die Kämpfe nochmals aufpeppelt.
Noch lange nicht vorbei
Ich habe das Ende von Kingdom Hearts 3 glaube ich noch lange nicht erreicht. Auch nach 20 Stunden Spielzeit gibt es immer noch was, was man freischalten kann. Immer wenn man denkt, jetzt musst du aber alles haben, kommt noch mehr dazu. Für meinen Geschmack tatsächlich etwas zu viel des Guten, weil das Meiste davon kann man sich einfach nicht wirklich merken.
Aber es sollen ja auch noch Erweiterungen erscheinen. Da bin ich auch mal gespannt drauf, ob es wieder so viel Neues zu merken gibt oder nicht.
Steuerung und Sprache
Kingdom Hearts 3 ist komplett auf Englisch mit deutschen Untertiteln spielbar. Ich habe gelesen, dass viele Fans es schade finden, dass es diesmal keine deutsche Übersetzung gibt, aber tatsächlich finde ich die Original Synchro mit Untertitel meist besser einfach, weil der Humor, etc. viel besser rüber kommt.
Die Steuerung ist an manchen Stellen etwas ruckelig und reagiert manchmal etwas langsam. Abgesehen davon läuft sie sonst aber relativ flüssig und gibt wenig zur Frustration. Zum Glück, denn der Grund warum ich Kingdom Hearts 1 nie beendet habe ist, dass ich irgendwann so die Nase voll von dieser grausamen Steuerung hatte und es danach nie wieder angefasst habe. Doch neue aktuelle Teil macht einfach Spaß und gibt nur wenige Kritikpunkte.
So macht Spielen Spaß
Kingdom Hearts 3 ist ein absolutes Meisterwerk geworden. Auch wenn ich die Geschichte nicht verstehe und bestimmt noch tausend Sachen vergessen habe, die man noch erleben kann (nehmt es mir nicht übel) bin ich einfach nur begeistert. Eine so tolle Einarbeitung von Square Enix in die Disneywelten hätte ich wirklich niemals erwartet. Ich bin froh mich doch dazu entschlossen zu haben es zu kaufen, denn Kingdom Hearts 3 beweist, dass eine lange Entwicklung sich wirklich lohnen kann. Ein früherer Release hätte dem Spiel vielleicht nur geschadet und so haben die Entwickler alles richtiggemacht. Ein fertiges Spiel veröffentlicht und ihre Fans nicht enttäuscht. Eher im Gegenteil.
Mich hat die Reihe auf jeden Fall als Fan dazugewonnen und ich freue mich schon riesig darauf, die Vorgänger zu spielen, auch wenn die Steuerung früher vielleicht semioptimal ist.
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