Wer von uns wollte nicht schon einmal seinen eigenen Kult gründen mit Anhängern, die einen vergöttern bis zum Tod? Genau das können wir seit dem 11. August nun in Cult of the Lamb machen. Massive Monster gibt uns in den Rouge-Like allerlei an die Hand und das auf allen gängigen Plattformen. Wir haben natürlich auch unseren eigenen Kult gegründet und verraten euch, ob wir es geschafft haben alle am Leben zu lassen.
Kleines Opferlamm, oder nicht?
Wir spielen ein kleines Lamm, welches von „Jenem, der Wartet“ ausgewählt wird die rote Krone zu tragen und ihn aus seiner Gefangenschaft zu befreien. Dafür sollen wir einen Kult gründen und dafür Anhänger finden, die alles für uns tun und uns ihren unerschütterlichen Glauben schenken.
Denn diesen benötigen wir, um mehr Macht zu bekommen und uns gegen die Priester des alten Glaubens zu behaupten. Denn diese stehen uns bei der Befreiung deutlich im Weg und nutzen alle Mittel und Wege, um uns aufzuhalten.
Unsere Herde muss wachsen
Cult of the Lamb bittet uns nun also unseren Kult zu starten und genau das werden wir machen. Wir bekommen einen großen Platz zur Verfügung auf dem wir allerhand bauen können. Am wichtigsten ist allerdings ein Tempel für tägliche predigten und eine Statur, an der unseren Anhänger für uns beten können.
Ebenso wichtig sind Betten und natürlich Nahrung, denn niemand von uns kann schlecht gelaunt jemanden anbeten. Wir bekommen es also mit ein wenig Micromanagement zu tun, was besonders am Anfang ein wenig Koordination erfordert. Allerdings ist es nicht so komplex, wie ein Anno und definitiv auch für Spieler geeignet, die mit sowas eigentlich keine Erfahrung haben. (So wie ich.)
Im Laufe des Spiels werden unsere Aufgaben auch immer weniger und unsere Anhänger erledigen das meiste für uns.
Anhänger finden
Allerdings können wir in Cult of the Lamb nicht einfach ein paar Flyer verteilen oder an irgendwelchen Türen klingen, um Anhänger für unsere Sachen zu finden. Dennoch haben wir ein paar Möglichkeiten diese zu finden.
Während wir auf der Suche nach den Priestern sind, müssen wir uns durch vier Gebiete kämpfen und dort jeweils drei Minibosse erledigen, bevor wir einen von ihnen zu Gesicht bekommen. Die einzelnen Level sind bei jedem Besuch anders aufgebaut und auch die Pfade bis zum Boss unterscheiden sich bei jedem weiteren Versuch immer wieder. Doch Anhänger können wir hier immer finden. Diese gilt es zu befreien bevor sie sich uns aus Dankbarkeit (was sonst?) anschließen.
Manchmal haben unsere bestehenden Mitglieder eine Bitte an uns und hier sollen wir Personen von außerhalb in unsere Runde aufnehmen. Diese können krank, hungrig oder ungläubig sein. Doch für alles gibt es eine entsprechende Lösung im Spiel.
Ansonsten können wir einer listigen Spinne vor dem vierten Tor auch Anhänger abkaufen. Ja, ihr lest richtig. Sie möchte sie als Snack verspeisen und wir können sie für nur 50 Goldmünzen aus ihren Fängen befreien. So erarbeitet man sich nach und nach einen immer größer werdenden Kult.
Zwischen Leben und Tod
In Cult of the Lamb lebt keiner, außer uns, ewig und zwischen Arbeit und unseren Predigten werden unsere Anhänger auch mal krank, leiden Hunger, werden geopfert oder sterben eines natürlichen Todes.
Wer krank wird muss sich auskurieren, wer nicht schnell das Bett aufsucht, der wird bald sterben. Allerdings fehlen uns diese dann beim Erfüllen der Aufgaben, was zumindest am Anfang echt viel ausmachen kann. Auch werden unsere Mitglieder immer älter und werden irgendwann einfach tot umfallen. Begraben wir sie nicht, können sich Krankheiten ausbreiten… ihr versteht schon. Der Kreis und so.
Sterben unsere Anhänger am Alter, dann können wir entscheiden, ob wir ihr Fleisch zum Kochen nutzen wollen oder sie lieber ganz brav begraben wie es sich gehört.
Inspiration, Glaube und Gebote
Wie wir alle wissen, läuft ohne Regeln in einer Gruppe mit vielen unterschiedlichen Charakteren gar nichts. So ist es auch in Cult of the Lamb, wo wir diese natürlich selber aufstellen können. Zumindest teilweise, denn wir können Doktrin ernennen, die dann für alle unsere Anhänger gelten.
Für eine Doktrin müssen wir eine Tafel aus drei Teilen zusammensetzen und die Teile finden wir auf unseren Kreuzzügen oder bekommen sie, wenn unsere Anhänger ein Level aufsteigen. Verkünden wir ein neues Gebot, kann dieses ein neues Ritual sein, welches uns bestimmte Vorteile bringt. Z.B. können wir eine Fastenzeit ausrufen oder ein Mitglied (oder mehrere) heiraten.
Es können aber auch passive Eigenschaften freigeschaltet werden oder bestimmte Interaktionen im Kult. Wir können hier entscheiden, was für ein Anführer wir sein möchten. Erlauben wir Opferung, Mord und Kannibalismus oder lieber Bestattungen und das Essen aus Gras akzeptiert wird?
Bei einer Predigt bekommen wir Glauben und können mit diesem unsere Macht auf den Kreuzzügen stärken. Stärkere Waffen oder welche die mit Gift oder Vampirismus verstärkt sind. Mehr unterschiedliche Zauber oder das wir sie öfter einsetzen können.
Draußen an unserer Statur erhalten wir göttliche Inspiration, die wir für Nützliches in unserem Kult nutzen. Felder, Toiletten, Gräber, bessere Tempel, Dekorationen, Vogelscheuchen und noch einigen mehr können hier freigeschalten und nutzen. Definitiv wichtig, um sich einiges im Micromanagement zu vereinfachen. Vor allem das Ernten und Säen auf die Anhänger umzulegen, ist eine extreme Zeitersparnis.
Zwischen Minispielen, Nebenquests und Tarotkarten
Zwischen dem Managen unseres Kultes und den Kreuzzügen auf der Jagd nach den Priestern begegnen und immer wieder sonderbare Charaktere. Diese haben auch immer eine Aufgabe für uns im Gepäck. Fische fangen, Pilze sammeln, den Leuchtturm reparieren. Doch den Bitten nachzukommen, lohnt sich, denn wir erhalten dafür Teile eines besonderen Medaillons, mit dem wir uns einen neuen Umhang aussuchen und so andere Kräfte bekommen.
Auch begegnet uns das Würfelspiel Astragaloi. Gegen vier Gegner können wir uns hier mit unserem Glück versuchen und bekommen für jeden ersten Sieg eine Tarotkarte geschenkt. Danach können wir es noch gegen Goldmünzen versuchen, aber die waren uns dann doch zu wertvoll.
Die Tarotkarten benötigen wir ebenfalls auf den Kreuzzügen. Diese können wir bei einem Kartenleger ziehen und sie können uns besondere Boni mit auf den Weg geben. Mehr Leben, Angriffskraft,- oder Tempo, besondere Truhen und, und, und. Diese können wir aber teilweise auch bei Händlern kaufen oder einfach finden. Es ist jedenfalls nicht schlecht so viele wie möglich davon zu besitzen.
Technisch nicht ganz perfekt
Zum Release des Spiels haben wir des Öfteren gelesen, dass das Spiel technisch nicht ganz rund läuft. Hier und dort wurden von Abstürzen oder extremen Rucklern berichtet. Wir haben nun schon mit dem ein oder anderen Update gespielt und können Cult of the Lamb noch immer nicht von Bugs oder Lags freisprechen. Besonders nach längerer Spielzeit lief das Spiel immer unrunder und wir hatten ständig Angst, dass es uns abschmiert.
Auch kam uns ein Bug immer wieder in die Quere, der die letzte Gegner Welle nicht auftauchen ließ und wir so den Anhänger nicht befreien und den Kreuzzug nicht beenden konnten. Sehr ärgerlich, wenn man eigentlich kurz vor dem Boss steht und den neuen Anhänger dringend benötigt.
Das hat unseren Spielspaß allerdings nur kurz gemildert, denn der Ehrgeiz es gleich nochmal zu versuchen war einfach wesentlich größer.
Suchtpotential
Auch wenn wir bei den ersten Trailern wirklich skeptisch gegenüber Cult of the Lamb waren, müssen wir zugeben, dass wir uns wirklich verliebt haben. Das Spiel zieht einen so sehr in seinen Bann, dass man kaum bemerkt wie eine Stunde nach der anderen vergeht. Schnell hier noch Samen gesät, hier noch eine Predigt gehalten und schnell noch einen Kreuzzug gemacht und schon hat man die Zeit vergessen.
Dazu der passende Zeichenstil und die witzigen Animationen. Hier kann man wirklich süchtig werden. Auch wer die Story beendet hat, kommt hier noch auf seine Kosten, denn alle Welten können immer wieder besucht und bezwungen werden, nur dass die Gegner stärker geworden sind. Außerdem gibt es auch jetzt noch ein paar Nebenquests, die erfüllt werden wollen.
Solltet ihr Cult of the Lamb noch nicht haben, dann überlegt euch einmal reinzuschauen, denn es ist jeden Cent, trotz kleinerer technischer Schwächen, wert.