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Seit dem 16. August 2021 schickt uns das französische Entwicklerstudio Digixart (Teil von Koch Media) auf einen Roadtrip der besonderen Art. In Road 96 übernehmen die Spieler Rollen von armen Teenagern, welche im Jahr 1996 aus einem Land fliehen wollen, welches von einem autoritären Regime beherrscht- und kurz vor dem Zusammenbruch steht. Wie sich das narrative Abenteuer in einer prozedural generierten Spielewelt auf dem PC oder der Nintendo Switch spielen lässt, erfahrt ihr hier in unserem Review zu Road 96!

Ein bisschen mehr zu Story

Wie bereits in der Einleitung beschrieben ist das Ziel des Spiels mit möglichst vielen Teenagern (lebend) aus Petria zu entkommen, um ein neues Leben in Freiheit und Sicherheit zu führen. Das Besondere an Road 96 ist das Story-Telling. Denn unsere Entscheidungen beeinflussen den weiteren Spielverlauf und auch, wie viel wir von der Story und den Hintergründen der jeweiligen Charaktere mitbekommen.

Was in Road 96 sehr gut umgesetzt und beim Spieler eine bleibende Erinnerung hervorruft ist, dass nicht immer alles so ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint. Dafür sorgen die sieben, sehr gut dargestellten, weiteren Charaktere. Von der Polizistin über eine Ausreißerin und einem mysteriösen Taxifahrer ist alles dabei.

Spätestens beim Durchlauf mit dem zweiten Teenager stellen wir fest, dass die Geschichten der Charaktere miteinander verbunden sein müssen, denn alle Schicksale beginnen zum selben Zeitpunkt; 1986 dem Tag, an dem die schwarze Brigade einen Terroranschlag verübt haben soll…

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Gute Idee gut umgesetzt?

Kommen wir aber nun zu der Umsetzung der Spielidee des Roadtrips, eine Hommage an die Road-Trip-Filme der 80er und 90er Jahre. Im Großen und Ganzen hat das Entwicklerstudio hier einen guten Job gemacht, denn bis auf ein bis zwei Passagen, hat sich in unserem Testspiel kein einziges Mal ein Level wiederholt. Und selbst das war eigentlich nur eine art Puffer, um sich für das weitere Fortbewegungsmittel entscheiden zu können.

Road 96 bietet dem Spieler immer vier Möglichkeiten, um das aktuelle Level zu verlassen; zu Fuß, dem Auto, mit dem Bus oder als Anhalter. Durch das prozedurale Spieldesign ist es immer ein Zufall, welches Level oder welche Situation uns als nächstes begegnet. Grundsätzlich kann uns jeder der Charaktere begegnen. Wichtig ist, dass wir möglichst viel erkunden, um zum Beispiel Geld für den Bus zu finden oder um uns Essen zu kaufen, damit wir unsere Energieleiste wieder füllen können.

Damit die Reise nicht zu langweilig wird haben die Entwickler auch einige Minigames mit in das Spiel eingebunden. Wer kann schon zu einer Runde Air-Hockey oder Pong nein sagen?

Je näher wir an die Grenze kommen, um so schwerwiegender sollen unsere Entscheidungen werden. Denn nur weil wir es bis an die Grenze geschafft haben, sind wir noch lange nicht in Sicherheit! Es gilt nun einen geeigneten Weg über die sehr streng bewachte Grenze zu finden was mit jedem Durchlauf schwierigerer wird. Wir möchten an dieser Stelle jedoch nicht zu viel verraten. Spielt das Spiel am besten selbst.

Fakt ist jedoch, dass uns erlernte Fähigkeiten den Grenzübertritt erheblich vereinfachen- also solltet ihr euch in den einzelnen Abschnitten gut umsehen!

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Finessen und Schwächen des Roadtrip-Abenteuers

Bei einem Road-Trip-Spiel darf ein guter Soundtrack nicht fehlen- und das ist auch hier nicht der Fall. Der Soundtrack ist gut ausgewählt und mithilfe der Kassetten (Sammelobjekt) können wir unsere Lieblingslieder auch immer wieder und überall abspielen.

Die englische Synchronisation (mit deutschen Untertitel) ist gut gelungen da die Sprecher und Sprecherinnen die benötigten Gefühle wie Angst, Freude oder Wut sehr gut vermitteln.

Grafisch muss sich Road 96 keineswegs verstecken. Das Leveldesign ist gut ausgearbeitet und stimmig zugleich. Neben guten Ideen zu den Handlungsorten gesellen sich auch immer wieder gewisse Akzente, welche die jeweilige Situation auflockern oder uns fliehen lassen wollen.

Leider ist Road 96 aber nicht perfekt, denn hier und da fallen schwammige oder pixelige Texturen ins Auge. Auch die Steuerung mit Tastatur und Maus reagiert in einigen Situationen etwas träge. Das ist zwar Schade aber bricht dem Spiel keinen Zacken aus der Krone.

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Zum Schluss folgt das Fazit zu Road 96

Road 96 ist eine gut gelungene Mischung aus einem Road-Trip-Abenteuer mit einer tiefgehenden Geschichte. Das Konzept der prozedural generierten Levelwahl geht auf und wir als Spieler müssen an einigen Stellen auch die richtigen Schlüsse ziehen um etwaige Entscheidungen treffen zu können.

Nach den acht Kapiteln und circa sieben bis neu Stunden Spielzeit lockt uns das „neue Spiel +“ noch einmal zurück zum Anfang. Hier kann man nun geteilter Meinung sein, ob dadurch die Spielzeit gestreckt wird oder nicht. Wir hatten aber zum Beispiel im NG+ Story-Elemente und Abschnitte die wir im ersten Durchlauf nicht hatten.

Aber egal wie man es auslegt, für knappe 20,00 Euro gehört euch eine Kopie des Spiels und das ist das Spiel allemal wert!

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Road 96 könnt ihr auf Steam, auf GOG, im Epic Games Store oder im Nintendo Store kaufen.

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