Am 19. Juni 2024 erschien das “Anno-Lite” Aufbau- und Echtzeit-Strategiespiel Republic of Pirates für den PC. Crazy Goat Games als Entwickler und PQube als Entwickler versetzen uns in das goldene Zeitalter der Piraterie zurück. Unerschrockene Freibeuter suchen ihr Glück auf hoher See, Schwarzsegler überfallen spanische Schatzschiffe und Freibeuter suchen nach den nächsten Dublonen. Das klingt spannend? Dann wünschen wir viel Spaß beim Lesen unserer Reviews zu Republic of Pirates.
Möge das Piratenleben lang und Kämpferisch sein | Republic of Pirates
Piraten, Rache, Meutereien? Worum geht es?
In Republic of Pirates begegnet uns eine mörderische Welt voller Piratenclans, die durch ihre gemeinsame Ideologie, ihre Ambitionen und ihren Ehrenkodex miteinander verbunden sind. Doch schnell machte sich Gier und Eifersucht breit, was in Meutereien und blutigen Auseinandersetzungen endete. Mittendrin, unser Vater. Unser Ziel ist es das Erbe des Vaters zurückzufordern und den Verrätern, die uns Unrecht angetan haben, Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Dazu müssen wir unser eigenes Imperium aufbauen, in Schlachten Inseln erobern und erfolgreich verteidigen.
Am Anfang war der Baum | Republic of Pirates
Auch wenn die Überschrift etwas merkwürdig klingen mag, ist es nun einmal genau das. Denn mit einem Piratenschiff segeln wir zu einer festgelegten Insel und errichten unser Schiffsdock. Die Insel ist jetzt unser Hoheitsgebiet. Wir können jetzt damit beginnen, unseren Piratenstaat aufzubauen, indem wir die ersten einfachen Hütten sowie die ersten Produktionsstätten errichten. Das wäre in dem Fall der Holzfäller und ein Sägewerk. Zeitnahe sollte die Fischerei den Betrieb aufnehmen und ein Lagerhaus gesetzt werden. Die Grundsteine sind gelegt.
Schnell wird klar, dass es sich nur um ein Vorgeplänkel handelte, denn wir müssen die Bedürfnisse und Wünsche unserer Inselbewohner stets im Blick halten, um möglichst viele für uns gewinnen zu können. Denn jeder Inselbewohner zahlt Steuern. Haben wir alle Grundbedürfnisse und Wünsche erfüllt, können wir die Bewohner auf die nächste Stufe bringen, was jedoch neue Wünsche und Bedürfnisse bedeutet. Es werden neue Produktionsketten fällig.
Erschwert wird das Ganze dadurch, dass einige Produktionen auf bestimmten Inseln nicht möglich sind oder bestimmte Ressourcen, wie Eisen oder Lehm, nicht auf der Startinsel verfügbar sind. Die Lösung für das Problem ist, einen Kapitän zu rekrutieren, ein Schiff zu bauen und eine weitere Insel einzunehmen. Das Prozedere vom Anfang wiederholt sich.
Klicke hier, klicke da – Tada!
Republic of Pirates bietet vom Gameplay her keine innovativen Neuerungen. Gesteuert wird das Geschehen hauptsächlich mit der Maus. Zum Drehen der Kamera wird die Tastatur genutzt. Das Platzierungssystem funktioniert einwandfrei. Wege, Hütten und Produktionsstätten werden vernünftig platziert und Buttons lassen sich ohne Probleme klicken.
Technisch gibt es nichts zu beanstanden. Wir konnten in unserem Test keine Bugs oder Fehler im Spiel feststellen. Grafisch ist Republic of Pirates solide und für das Genre weder erwähnenswert schlecht- oder besser als andere Spiele.
Ressourcenmanagement
Was wir an dem Spiel kritisieren könnten, ist, dass durch die verschiedenen Inseln und damit verbundenen Vorkommen ein Mangel an Ressourcen erzeugt wird. Das ist an sich nicht schlimm, da das Ziel des Spiels natürlich ist, möglichst viele Inseln zu haben, aber, wenn wir bestimmte Produkte herstellen müssen, um die Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen, muss aus unserer Sicht ein Ressourcenüberschuss bestehen. Gerade für Einsteiger in dieses Genre stellt ein zu intensives Ressourcenmanagement womöglich eine zu große Hürde dar, die schnell im Frust umschlägt.
Wir hatten selbige Situationen, kurz vor dem Ende der Kampagne, und mussten daraufhin diverse Häuser zurückentwickeln und andere Produktionen stilllegen, um eine Chance zu haben zum Beispiel die verbesserten Kanonen herstellen zu können. Das war sehr ärgerlich.
Auch in der Republic of Pirates gibt es Diplomatische Ansätze
Die diplomatischen Angelegenheiten können im Großen und Ganzen vernachlässigt werden. Zwar hat man durch das Erfüllen von Aufgaben und Handelsanfragen eine gute Stellung, welche man durch kriegerische Unterstützung verliert (auch, wenn man um Hilfe bei der Verteidigung bittet), aber einen wirklichen Mehrwert verschaffte uns das nicht.
Seeschlachten: Falls Diplomatie nicht ausreicht
Sollte der Fall einmal eintreten, dass ein diplomatischer Weg nicht funktioniert, können die Schiffe kurzerhand versenkt und geplündert werden. Bei der Plünderung erhält man neben Dublonen auch diverse Materialien wie Bauholz, aber manchmal auch Kanonen, Relikte und andere Dinge, die man selbst nicht herstellen kann.
Unachtsamkeit kann aber auch zu einem Verlust innerhalb der eigenen Flotte führen. Mit einer minderen Schiffsklasse in den Kampf mit der Königsklasse zu gehen, kann sich schnell rächen. Man wird sprichwörtlich zum Fischfutter.
Segel setzen: unser Fazit zu Republic of Pirates
Republic of Pirates ist ein angenehmer Zeitvertreib mit einem guten Einstieg in dieses Genre. Erleichtert wird das vereinfachte Ressourcenmanagement /Mikromanagement. Dieser positive Aspekt könnte aber für eingefleischte Fans des Genres eher abschreckend wirken. Wir möchten klarstellen, dass wir, bis auf die wenigen benannten Ausnahmen, trotzdem viel Spaß und Motivation an dem Spiel hatten.
Technisch läuft Republic of Pirates vollkommen sauber und flüssig auch auf älteren Rechnern; ein weiterer Pluspunkt. Negativ zu bewerten gilt aus unserer Sicht das Diplomatiesystem. Da wäre erheblich mehr zu holen gewesen.
Letztlich lässt sich aber eine Empfehlung für das Spiel, mit einer knapp zehnstündigen Kampagne, aussprechen.
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