Ubisoft hat heute am 30. August 2024 das angekündigte Star Wars Outlaws auf PC und Konsole veröffentlicht. Das Star Wars Abenteuer ganz ohne Lichtschwerter und Jedi. Wie das und ob das Ganze funktionieren kann, das lest ihr in unserem Test.
Es geht immer nur, um den großen Coup
Wir schlüpfen in die Rolle der Diebin Kay Vess, die zusammen mit ihrem treuen Begleiter Nix den Outer Rim auf den Kopf stellen. Sie möchte den großen Coup ihres Lebens starten, um mit dem Geld ein neues Leben woanders anfangen zu können.
Doch wie das Leben immer so ist, läuft es natürlich nicht nach Plan und wir legen uns ungewollt mit den Zerek Besh an, ein wirklich mächtiges Verbrechersyndikat. Dieses möchte unseren Tod und jagt uns quer durch die Galaxis. Wir arbeiten uns trotzdem durch die zahlreichen Aufträge der anderen Verbrechersyndikate, denn unser großer Traum lebt immer noch weiter…
Wir müssen schleichen – Star Wars Outlaws
Wer jetzt denkt in Star Wars Outlaws können wir uns mit Lichtschwertern und Jedi-Kräften durchschlagen, den müssen wir an dieser Stelle enttäuschen. Denn dieses Star Wars geht einen anderen Weg und als einfache Diebin müssen wir uns ohne besondere Fähigkeiten durch diese Welt arbeiten.
Wir sind dafür hervorragend darin unentdeckt zu bleiben und unsere Feinde ohne großen Aufruhr zu erledigen. Mithilfe von Nix können wir sie ablenken oder angreifen und so unbemerkt vorbeischleichen oder sie ausknocken. Stehen sie zu weit entfernt, nutzen wir einfach unseren Betäubungsschuss.
Werden wir dann doch einmal entdeckt, was leider häufiger passiert ist, als wir an dieser Stelle verraten möchten, dann dürfen wir uns natürlich auch wehren. Mithilfe unseres Blasters können wir unsere Feinde unschädlich machen. Manche von ihnen lassen größere Waffen fallen, die wir nutzen können, bis uns die Munition ausgeht. Allerdings halten wir nicht allzu viel aus. Eine gute Deckung ist wichtig oder eben schnell wieder aus dem Sichtfeld zu verschwinden.
Interessant ist, dass wir viele unterschiedliche Wege und Möglichkeiten haben unser Ziel zu erreichen. Wir können uns irgendwie durch unsere Gegner arbeiten oder nutzen Luftschächte und andere Dinge, um uns ungesehen weiterzubringen. Dabei müssen wir in kleinen Minispielen Computer hacken oder Türen mit unserem Datenstift öffnen.
Zwischen beliebt und unbeliebt
In Star Wars Outlaws geht es außerdem darum unseren Ruf in den vier unterschiedlichen Syndikaten auf einem akzeptablen Niveau zu halten. Das allerdings ist nicht immer die leichteste Aufgabe, denn die Haupt- und auch Nebenquests sind immer darauf ausgelegt etwas für eine Fraktion zu erledigen und dann zu entscheiden diese oder die andere zu hintergehen. Doch so läuft das im Outer Rim und wir müssen lernen, dass wir nicht jeden glücklich machen können und wir an unsere Bedürfnisse denken sollen.
Der Ruf ist hier auch nicht nur ein bedeutungsloser Titel, denn ist er sehr gut, dann können wir einige Aufträge wesentlich unkomplizierter erledigen. Wir bekommen sogar auch besondere Belohnungen der Syndikate, wenn wir wirklich richtig gut bei ihnen angesehen werden.
Ist er sehr schlecht, dann kann es sogar sein, dass die Fraktion ihre Killer auf uns hetzt und wir ständig von diesen angegriffen werden. Ziemlich störend, dass können wir euch verraten. Aber nichts, was sich nicht mit ein paar gestohlenen Informationen wieder bereinigen lässt. Ein wirklich interessantes Feature im Spiel, womit wir gerne etwas herumexperimentiert haben, wenn es gerade nötig war.
Nicht so riesige Welten wie erwartet – Star Wars Outlaws
Als wir Star Wars Outlaws gesehen haben und es hieß, dass uns eine Open World erwartet, da hatten wir natürlich Angst wieder auf Assassins Creed Ausmaße zu treffen. Doch Ubisoft hat in dieser Spielwelt einiges richtig gemacht und wir verraten euch auch warum wir das so sehen.
Erst einmal gibt es insgesamt vier Galaxien mit vier Planeten, die wir bereisen können. Die Karten sind groß genug zum Erkunden, aber nicht zu groß, dass wir mit Dingen erschlagen werden. Wir können spezielle Ereignisse triggern, Schätze finden oder kleinere Kletterareale lösen. Dennoch ist unsere Karte nicht vollgestopft mit Symbolen, die uns vom Hauptgeschehen ablenken.
Die Nebenquests sind ebenso aufgebaut. Sie tarnen sich eher als Fraktionsaufträge und drängen sich uns nicht auf. Einige von ihnen gehen allerdings länger als man denkt und bieten ein gutes Maß an Unterhaltung, sodass wir auch nach Ende der Hauptgeschichte noch das ein oder andere erledigen wollten.
Für die Kartenspieler unter euch ist auch gesorgt, denn uns stehen auch eine Menge Sabacc Partien zur Verfügung, das legendäre Kartenspiel aus Star Wars.
Über die Karten bewegen wir uns mit unserem Gleiter, um so schneller von A nach B zu gelangen. Die Galaxien bereisen wir mit unserem Raumschiff und müssen uns auch Weltraumkämpfen stellen. Beides können wir mit den richtigen Materialien weiter verbessern.
Fertigkeiten und Ausrüstung
Das Fertigkeitensystem in Star Wars Outlaws ist etwas anders, wie wir es gewohnt sind. Wir haben kein Levelsystem und keinen Fertigkeitenbaum, wo wir unsere nächsten Skills aussuchen können. Eher müssen wir besondere Charaktere im Spiel finden, die Experten, und eine Aufgabe für sie erledigen. Haben wir das geschafft, dann fängt Kay an, von ihnen zu lernen.
Die Experten helfen uns bei ganz unterschiedlichen Dingen. Mehr Gesundheit, bessere Verteidigung, bessere Ablenkungsmanöver, Schummelmethoden beim Sabacc, etc. Wir müssen jedoch nicht für jede Fertigkeit mit ihnen reden, sondern lernen die Dinge meistens ganz nebenbei. Wenn wir Materialien sammeln oder bestimmte Aktionen ausführen, können wir irgendwann die nächste Fertigkeit freischalten. Das bequem von unterwegs aus.
Natürlich haben wir auch bestimmte Ausrüstung für Kay. Jacken, Hosen und Blastergürtel, die uns nicht nur hübsch aussehen lassen, sondern auch die ein oder anderen Attribute für uns übrighaben. Unsern Blaster können wir ebenfalls mit den richtigen Teilen an der Werkbank auf unserem Schiff verbessern. Er hat sogar drei unterschiedliche Modi. Neben den normalen Schüssen können wir mit ihm auch Elektroschocks abfeuern oder sogar Sprengstoffe. Das Wechseln geht schnell und unkompliziert über einen Knopfdruck, was besonders im Kampf sehr angenehm ist.
Grafik wie auf der Playstation 2?
Da wir es ja nun das ein oder andere Mal lesen durften, dass die Grafik von Star Wars Outlaws eher an die Playstation 2 Generation erinnert, müssen wir uns diesem Vorwurf natürlich annehmen und fragen uns, was mit den Menschen eigentlich nicht stimmt.
Star Wars Outlaws kommt im Großen und Ganzen mit einer wirklich schönen und detailreichen Grafik und kann auch mit den Animationen absolut punkten. Besonders in den Videosequenzen gilt es das erneut hervorzuheben. Ja, es gibt hier und dort Texturen die nachladen und verwaschen aussehen, aber es hält sich alles im Rahmen.
Neben der hübschen Grafik bekommen wir außerdem wirklich gut geschriebene Charaktere geliefert, von denen wir einige wirklich in Herz geschlossen haben. Diese haben dazu wirklich gute Synchronsprecher und es macht Spaß die Abenteuer mit ihnen zu erleben.
Natürlich darf in einem Star Wars auch die typische, epische Musik nicht fehlen, die uns durch die Welt und durch die Kämpfe begleitet.
Trotzdem können wir nicht nur Lob aussprechen, denn auch wenn es technisch gut und stabil läuft, hatten wir den ein oder anderen Absturz auf unserer Playstation 5. Auch sind einige Checkpoints ein wenig seltsam gesetzt, sodass wir Abschnitte von vorn beginnen müssen, wo es locker in der Mitte noch einen Speicherpunkt hätte geben dürfen. Manchmal reagierte Nix nicht auf unsere Befehle oder wir sind durch eine Wand geglicht. Aber generell hatten wir in der ganzen Zeit sonst wenig Probleme mit dem Spiel.
Positiv ist wiederum, dass es viele Einstellungen für die Schwierigkeiten gibt. Nicht nur beim Spiel an sich, sondern Gegner, Hacken, Sabacc, das lässt sich alles individuell anpassen, wie es zu euch passt.
Die Reise darf gerne weitergehen
Star Wars Outlaws hat uns entgegen der öffentlichen Meinung wirklich viel Spaß gemacht. Wir mögen die Charaktere, den Charme und den Witz des Spiels. Eine tolle Geschichte, mit der perfekten Länge, eingebettet in dieses fantastische Universum. Ihr kennt die Filme nicht? Vollkommen egal, das ist hier wirklich nicht von Belang.
Ubisoft hat ganze Arbeit geleistet und bietet uns eine Menge für das Geld. Natürlich ist das Gameplay irgendwann relativ repetitiv, aber hey, ob wir nun als Jedi ständig Gegenstände verschieben oder wir uns so einen Weg suchen, kommt am Ende auf dasselbe hinaus. Uns hat das wirklich eher weniger gestört, sondern besonders in Bezug zu den Nebenquests noch mehr Lust gemacht weiterzuspielen.
Wir bekommen ein wirklich tolles Setting, was sich richtig anfühlt und wo unsere Handlungen Konsequenzen haben und das nicht nur für uns. So ist es im Outer Rim. Jeder gegen jeden und jeder für sich selbst. Das ist Star Wars Outlaws.
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