Lange ist es her, dass wir Geralt von Riva im ersten seiner Videospiele begleiten durften. Am 26. Oktober 2007 erschien The Witcher von CD Projekt Red und eröffnete uns damals schon eine fantastische Welt mit guter Story. Allerdings war das Spiel durchfressen von Bugs und Fehler, sodass ein Jahr später die Enhanced Edition auf dem Markt kam. Die haben wir uns nach Witcher 3 einfach mal vorgenommen.
Auf der Jagd
The Witcher beginnt mit einem bewusstlosen Geralt, der zurück nach Kaehr Mohren gebracht wird. Er hat sein Gedächtnis verloren und kann sich an die Geschehnisse und auch an einige Personen einfach nicht mehr erinnern. Als wäre das nicht schlimm genug, bleibt kaum die Zeit sich zu erholen, denn die alte Burg wird angegriffen.
Eine Gruppe, die sich die Salamandra nennt reißen sich zusammen mit einem mächtigen Zauberer die Mutagene unter den Nagel und hinterlassen Leid und Chaos. Geralt und seine Freunde teilen sich auf und versuchen die Beweggründe der Gruppe herauszufinden und sie zu finden, denn niemand legt sich ungestraft mit den Hexern an.
Entscheidungen und Konsequenzen
Auch damals wurden wir in The Witcher schon vor Entscheidungen gestellt, die den weiteren Spielverlauf entschieden haben. Oftmals treten die Konsequenzen nicht sofort in Kraft, sondern treffen uns erst viel später im Spiel. Eure Entscheidungen wirken sich auch darauf aus, welches Ende ihr erhalten werdet.
Manchmal kann euch eine vermeintlich gute Entscheidung doch noch in wirklich böse Ereignisse reißen oder eine miese Entscheidung, kann doch noch ihr Gutes offenbaren. All das liegt aber in eurer Hand und wie ihr die jeweilige Situation einschätzt.
Die meisten Personen im Spiel verfolgen nur ihre eigenen Ziele und oft stellt sich erst später heraus, welche wahren Absichten sich hinter ihr verbergen.
Fertigkeiten und Zaubersprüche
Da Geralt sein Gedächtnis verloren hat fehlen ihm auch einige Fertigkeiten und auch die Hexerzauber müssen wir erst wieder erlernen. Unsere Fertigkeiten gewinnen wir durch skillen zurück. Wir sammeln Erfahrung und erhalten dafür pro „Level“ Punkte, die wir für unsere Fertigkeitenbäume einsetzen können.
Neben Gesundheit, Stärke oder Intelligenz können wir hier unsere Kampffertigkeiten und auch die Hexerzeichen verbessern. Sofern wir diese denn schon wieder gelernt haben. Auch Dinge wie Kräuterkunden müssen wir uns wieder beibringen oder uns Bücher darüber kaufen. Sonst können wir keine Kräuter sammeln, die wir manchmal auch für eine Quest benötigen.
Natürlich brauchen wir diese auch als Zutaten für Tränke. Aber auch die Rezepte für diese müssen wir erst nach und nach wiederentdecken. Dann können wir Schwalbe, Waldkautz oder Katze brauen bis uns die Zutaten ausgehen.
Die Hexerzeichen können wir lernen in dem wir besondere magische Steine entdecken. Den ersten finden wir gleich zu Beginn und nach und nach begegnen und auch die anderen Zeichen wieder. Aber wieso es gerade Aard zu Anfang sein musste…. nun ja.
Das Kampfsystem in The Witcher
Wenn ihr The Witcher nach Witcher 3 spielen solltet, dann dürft ihr natürlich nicht dasselbe Kampfsystem erwarten. In der damaligen Version der Reihe kämpfen wir mit einem Mouseklick. Naja, eher mit mehreren. Aber hier ist Timing gefragt. Denn nur im richtigen Tempo könnt ihr eure Gegner niederstrecken. Dazu benötigt ihr die richtige Kampftechnik, denn sonst kloppt ihr schon mal endlos auf einen Gegner ein.
Kämpft ihr gegen große Gegner mit schwerfälligen Bewegungen, dann ist der Kampfstil des Wolfes die beste Wahl. Bei flinken, kleinen Widersachern nutzt ihr am besten die Katze. Greift euch eine ganze Gruppe an dann ändert den Stil auf den Greifen. So attackiert ihr in einem größeren Radius.
Dennoch ist es irgendwann doch relativ eintönig sich den Kämpfen entgegenzustellen. Es hemmt nicht den Spielspaß an sich, aber zu seiner Verbesserung trägt es auch nicht bei.
Der Fluch der Alpha-Wände
The Witcher bietet uns für ein Spiel, welches schon über 10 Jahre alt ist, eine noch wirklich tolle Grafik. In der Enhanced Edition wurden noch einige Animationen hinzugefügt und NPCs etwas mehr individuelles Aussehen verpasst. Oft gleichen sie sich dennoch sehr.
Für die damaligen Verhältnisse war die Grafik hier schon sehr weit und auch sehr detailreich. Allerdings werden uns auf den Karten immer wieder Hindernisse in Form von unsichtbaren Wänden in den Weg gelegt. Heute können wir in Witcher alles erkunden, was wir sehen. Damals gab es den festen Bereich, den wir quasi abarbeiten durften. So wirkt The Witcher hier und da etwas linear. Auch kleine Büche oder Stege bereiten Geralt Probleme. Springen konnte er damals noch nicht und so bleiben wir oft stecken oder sind auf unnötige Umwege angewiesen.
Trotzdem kann Teil 1 hier ganz klar mit seinen Effekten punkten. Diese sind schon ganz gut ausgereift und machen Spaß beim Zusehen. Auch die Gestaltung der Monster ist schon wirklich ansehnlich geworden. Dazu kommt der bekannte Witcher Soundtrack, der einfach damals wie heute perfekt in die Welt passt.
Trotzdem gibt es viel zu tun in The Witcher
Auch wenn die Karte oft relativ linear scheint gibt es trotzdem genügend zu tun. Neben den Quests für die Geschichte finden wir eine Menge Nebenaufgaben, die es zu erfüllen gilt. Manchmal bekommen wir sie durch Gespräche mit den NPCs und manchmal hängen auch an den berühmten Anschlagbrettern Quests aus.
Monsterjagden, Sammeln von Zutaten oder finden von vermissten Leuten. Wie immer ist hier alles mit dabei. Ignorieren sollte man diese Aufgaben allerdings bedingt, denn sie bringen Gold, welches wir dringend benötigen.
Zu sammeln gibt es auch etwas: Frauen. Geralt ist ein berüchtigter Liebhaber und theoretisch können wir uns alle Frauen im Spiel schnappen. Dafür erhalten wir eine Sammelkarte als Trophäe. Schon etwas abwertend, aber so ist er eben unser Geralt.
Wer davon mal etwas Abwechslung sucht, der kann sich mit den Minispielen beschäftigen. Ihr könnt bei Trinkspielen mitmachen und zeigen wie viel ihr aushaltet. Doch aufgepasst, danach taumelt ihr nur noch durch die Spielwelt und bei Kämpfen trefft ihr nicht mehr ganz so gut. Für wen das Trinken eher nichts ist, der kann sich mit Würfelpoker auseinandersetzen. Dabei könnt ihr, wenn ihr den Dreh raushabt, sogar noch richtig Geld verdienen.
Die Reise lohnt sich – The Witcher
Wer sich The Witcher noch nicht angesehen hat, der sollte es auf jeden Fall wagen. Lasst euch nicht von der Steuerung und dem Kampfsystem abschrecken. Wenn man ein wenig liest, was man zu tun hat, dann klappt das auch alles. Man gewöhnt sich da ohne Probleme dran.
Die Geschichte und zum Kennenlernen der Hintergründe der Charaktere lohnt es sich absolut den ersten Teil zu spielen. Trotz kleiner Bugs und Schwierigkeiten hier und dort kommt man gut zurecht und hat eine Menge Spaß an dem Titel. Immer wieder finden sich auch kleine Anekdoten zu den Büchern wieder.
The Witcher: Enhanced Edition kostet heute auch nicht mehr die Welt und wer das Universum liebt, der macht hier absolut nichts falsch.
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