Lange erwartet und seit dem 9. November endlich für Playstation 4 & 5 erhältlich: God of War Ragnarok und die Fortsetzung der Geschichte um Kratos und Atreus zwischen den Göttern der nordischen Mythologie. Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen das Schicksal der beiden zu begleiten und zu versuchen Ragnarok zu entkommen.
Es wird nicht einfach
Jeder der God of War kennt, der weiß es ist nie einfach das Ziel zu erreichen, welches sich Kratos in seinen Sturkopf gesetzt hat. Auf unserem Weg Ragnarok zu verhindern, kommen uns nicht nur Gegner in die Quere. Immer wieder stehen auch wir selbst uns im Weg und der Wunsch, dass sich Atreus in Sicherheit befindet.
Doch auch Kratos Sohn hat seinen eigenen Kopf und weiß diesen mit fortgeschrittenem Alter auch durchzusetzen. Er will Antworten finden über sich, seine Prophezeiung und wie er Ragnarok verhindern kann. Dabei wird er immer wieder auf die Probe gestellt, denn wer weiß wem wir letztendlich wirklich vertrauen können?
(Mehr wird aus Spoilergründen nicht verraten)
Lasst das Gemetzel beginnen!
God of War Ragnarok wäre wohl kein echtes God of War, wenn wir mit Kratos nicht unzählige Gegner besiegen würden. Zusammen mit seiner Axt und den Chaosklingen schlagen wir uns durch das Spiel und unsere Widersacher. Atreus ist mit seinen Pfeilen natürlich auch wieder eine große Hilfe und kann uns später mit Siegel und Schallmunition unter anderem bei einigen Rätseln in der Spielwelt helfen.
Die Kämpfe gegen die Mini- und Nicht-So-Mini Bosse sind wie immer sehr imposant inszeniert und keiner gleicht dem anderen. Dazu kommen die Kämpfe gegen die Berserker, die ein äquivalent zu den Walküren des Vorgängers sind, die uns sogar im Story-Modus einige Nerven gekostet haben. Der Schwierigkeitsgrad des Spiels auf normal ist nicht zu unterschätzen.
Im Verlauf des Spiels erhalten wir außerdem noch einen Speer, der in Kratos Händen allerdings wie ein Zahnstocher wirkt, der uns nochmal neue Angriffstaktiken ermöglicht und auch wieder dabei hilft später in der Spielwelt vorwärtszukommen.
Und natürlich können wir alle Waffen und Rüstungen mit den richtigen Materialien und Geld bis auf Stufe 9 aufwerten, um es unseren Gegnern damit noch schwerer zu machen.
Auch der Rage-Modus ist wieder vorhanden, wurde allerdings etwas erweitert. Wir können nun nicht nur einfach wutentbrannt angreifen, sondern uns auch z.B. damit heilen, wenn wir das möchten. Wir bekommen drei Modi, zwischen denen wir uns entscheiden können. Wir fanden das Heilen oft wirklich sehr hilfreich.
Runen und andere Fertigkeiten
Wer von euch den Vorgänger gespielt hat, der weiß, dass uns an unseren Waffen jeweils zwei Runenplätze zur Verfügung stehen. Einen für leichte Runenangriffe und einen für Schwere. Diese Spezialangriffe haben uns manchmal wirklich in letzter Sekunde gerettet. Und sehen auch verdammt gut aus. Allerdings müssen wir sie in der Welt erst finden, bevor wir sie einsetzen können. Aufgewertet werden diese mit unseren gesammelten Erfahrungspunkten.
Anders ist das mit den Fertigkeitenbäumen für unsere Charaktere. God of War Ragnarok stellt uns hier einiges zur Verfügung. Wir bekommen für jede unserer Waffen drei Bäume mit Fertigkeiten, die wir mit gesammelter Erfahrung erlernen können. Dazu kommen noch die Bäume von Atreus und jemanden, den wir an dieser Stelle nicht verraten wollen.
Hier können wir dann andere Angriffsfolgen oder Kombos lernen, dass wir mehr Pfeile zur Verfügung haben, mehr Schaden durch Zauberpfeile und, und, und. Dafür werden allerdings eine Menge Erfahrungspunkte fällig und einige Dinge schalten sich erst mit der entsprechenden Waffenstufe frei. So können wir nicht zu früh, zu stark werden. (Auch wenn wir uns das manchmal gewünscht hätten.)
Neu sind allerdings besondere Reliquien, die wir ebenfalls in der Spielwelt finden können. Jede von ihnen hat eine andere Fertigkeit, aber ausrüsten können wir nur eine. Aktivieren wir sie, können wir einen Schadensboost erhalten, eine Giftwolke aktivieren oder besondere Angriffe auf unsere Gegner loslassen.
Auch Schmuck ist dabei
Natürlich trägt Kratos in God of War Ragnarok nicht plötzlich Goldketten und Ringe, aber dennoch können wir ein besonderes Amulett finden, welches wir allerdings nach und nach reparieren müssen. Am Ende stehen uns neun Plätze zur Verfügung, in die wir unterschiedliche Steine setzen können.
Wir finden diese in den neun Welten und jeder bringt uns einen anderen, meist passiven, Vorteil. Rüsten wir ein Set aus dreien aus derselben Welt aus bekommen wir sogar noch einen Setbonus gewährt. Die können manchmal richtig nützlich werden, also sollten wir diese nicht außer Acht lassen.
Für Atreus bekommen wir Accessoires. Von diesen dürfen wir insgesamt drei gleichzeitig ausrüsten und können so Betäubungen oder ähnliches verstärken. Auch besondere Spezialfertigkeiten stehen unserem Begleiter zur Verfügung. Allerdings erst später im Spiel. Alles davon kann mit Hilfe von Erfahrungspunkten weiter aufgewertet werden.
Wer will, hat viel zu tun
God of War Ragnarok schickt uns natürlich nicht nur durch die Geschichte, sondern bietet wie sein Vorgänger wieder einiges zu tun. Nicht alles davon ist immer sofort zu erledigen, weil uns vielleicht noch eine Waffe oder Fertigkeit fehlt oder wir eben erst im späteren Verlauf der Story in das letzte Gebiet kommen. Unsere Devise ist: So viel mitnehmen wie möglich und den Rest eben nach der Geschichte erledigen.
Wir suchen Truhen und Schätze, erledigen Nebenaufgaben, lösen Umgebungsrätsel, finden Geheimgänge und müssen auch wieder nach Odins Raben Ausschau halten. Auch Weltenrisse müssen wir wieder schließen, allerdings teilweise etwas anders als noch vor ein paar Jahren.
Wer sich im Übrigen dachte, dass wir ja die Walküren schon befreit haben und es diesmal bestimmt nicht wieder so starke Gegner gibt, den müssen wir enttäuschen. Denn mit den Berserkern haben wir uns teilweise sogar noch schwieriger getan als mit unseren geflügelten Freundinnen. (Wie oben schonmal erwähnt.)
Denselben Gedanken hatten wir auch zu den Prüfungen in Muspelheim, die wir damals schon relativ lästig fanden, doch auch diese finden sich wieder. Allerdings sind sie diesmal etwas leichter und weniger abwechslungsreich als noch im Vorgänger.
Neu sind die Kämpfe gegen Drachen in Vanaheim. Im Vorgänger mussten wir Drachen befreien, diesmal müssen wir sie besiegen. Spuren folgen, ihre Nester finden und dann nicht immer ganz einfache Kämpfe bestreiten. Die haben uns aber wirklich Spaß gemacht.
Und so arbeiten wir uns durch die neun Welten und versuchen uns daran auf jeder Karte die 100 % zu erreichen. Das Ganze macht auch nur so viel Spaß, weil wir dabei von so fantastischen Dialogen der Charaktere begleitet werden, dass das Sammeln zur Nebensache wird.
Wunderschön zu sehen und zu hören
Im Jahre 2022 erwarten viele Spieler besonders auf den aktuellen Konsolen natürlich grafische Wunderwerke und wir können sagen, dass God of War Ragnarok hier ganze Arbeit leistet. Wir können uns an der Spielwelt, den Charakteren und den Videosequenzen kaum sattsehen. Immer wieder genießen und bestaunen wir wie fantastisch alles aussieht. Der Detailgrad ist sehr hoch und man merkt die Arbeit, die überall drinsteckt.
Animationen sind gut ausgearbeitet. Mimiken und Gestiken passen zu den Gesprächen. Dialoge fühlen sich richtig echt an, weil die bei Kämpfen etc. unterbrochen und später fortgesetzt werden. Dazu natürlich die grandiose Arbeit der Synchronsprecher. Die Spielwelt lädt zum Erkunden fast schon ein, weil wir einfach alles sehen wollen.
Auch den Soundtrack dürfen wir nicht außer Acht lassen, denn in God of War Ragnarok kriegen wir nicht nur einmal Gänsehaut von den Stücken, die uns im Spiel begleiten. Vorallem gegen Ende des Spiels empfinden wir die Musikwahl als mehr als perfekt umgesetzt. So sehr, dass wir uns nicht mehr aufs Spielgeschehen konzentrieren wollten, sondern einfach der Musik im Hintergrund zuhören wollten.
Leider auch ein paar Mankos
Kein Spiel ist perfekt und auch God of War ist es für uns nicht. Wir haben das ein oder andere was uns ein wenig stört gefunden und vielleicht ist es meckern auf hohem Niveau, aber wir wollen es auch nicht unerwähnt lassen.
Zum einen empfinden wir, dass Ragnarok sich sehr vielem aus seinem Vorgänger bedient hat. Wir verstehen natürlich, dass es sonst in der Zeit vielleicht auch nicht ganz möglich gewesen wer das Spiel so auf die Beine zu stellen. Dass sich die Welten wiederholen, eben abgeändert, ist auch logisch, denn die Reise geht ja auch weiter. Allerdings wurden z.B. viele Finisher-Animationen recycelt. Das ganze Grundgerüst des Spiels basiert natürlich auf dem Vorgänger, aber für das ein oder andere hätten wir uns doch was anderes gewünscht.
Der zweite Punkt ist die Steuerung im Kampf mit Kratos. Wenn wir den Schwierigkeitsgrad des Spiels und besonders gegen die Berserker bedenken fühlt sich God of War Ragnarok irgendwie steifer an als sein Vorgänger. Kratos bewegt sich oft extrem langsam, zumindest mit der Axt, und Angriffe können ständig unterbrochen werden, wir können den Gegner aber nur selten Unterbrechen und kriegen so oft unnötige Treffer. Das hat uns besonders bei den richtig schweren Kämpfen gegen extrem schnelle Gegner wirklich viele Nerven gekostet.
Ansonsten möchten wir dem Spiel seine hohen Bewertungen nicht absprechen, denn diese sind absolut gerechtfertigt.
Wie geht es weiter?
Natürlich glauben wir nicht, dass es das schon war mit God of War. Die Reihe geht vielleicht anders weiter als wir denken, aber ein Ende wird das hier noch nicht sein. Wir haben diese Reise auf 100 % gebracht und nach knapp 40 Spielstunden ist das mehr als okay.
Wir hatten wirklich viel Freude an dieser emotionalen Reise und haben jede Sekunde davon genossen. Auch wenn uns hier und dort einige Kleinigkeiten gestört haben, dass hat nie den Spielspaß gemindert. Vorallem weil durch die Dialoge und dem Soundtrack eine wirklich einzigartige Umgebung geschaffen wurde in der man sich einfach gerne aufgehalten hat als würde man selber mit den Charakteren durch die Welten streifen.
Sony hat spieletechnisch mal wieder einfach abgeliefert und bringt uns mit God of Waf Raganarok wieder einen grandiosen Titel auf die heimischen Konsolen.