Heute möchten wir euch ein Spiel aus dem Jahr 2010 vorstellen – Castlevania Lords of Shadow. Hierbei handelt es sich um eine Neuauflage der Reihe aus dem Hause MercurySteam und Kojima Productions. Konami fungierte als Publisher und brachte uns das Spiel auf die Playstation 3, Xbox 360, dem PC und nun, dank der Abwärtskompatibilität, auch auf die Xbox One. Was uns an Castlevania Lords of Shadow auch noch nach so vielen Jahren fasziniert und ob es sich lohnt das Spiel zu kaufen, erfahrt ihr hier in unserem Review.
Warum sollte Gabriel sich das antun?
Wir steigen als Gabriel Belmont, Mitglied der Bruderschaft des Lichts, in die fantasy Welt ein und erkunden- bzw. durchkämpfen das Europa im Jahr 1047 während dem Ende aller Tage. Der Auslöser für diese Reise ist die Ermordung von Gabriels Frau Marie. Ihre Seele kann nicht in den Himmel gelangen, solange böse Kreaturen auf Erden umherwandeln und die lebenden angreifen. Solange muss Marie im Limbus (besser bekannt als Vorhölle) schmoren.
In den 50 Leveln bekämpft Gabriel diverse Gegnertypen wie zum Beispiel Ghule, Werwölfe, Vampire, Titanen, Dämonen und viele weitere. Wo auch immer ein unschuldiger Hilfe benötigt, ist Gabriel, seltsamer Weise, immer in der Nähe. Das ist das Kredo der Bruderschaft des Lichts.
Somit stürzen wir uns in das Action-Adventure mit Jump-‚n‘-Run einlagen in der Third-Person-Ansicht.
Diagnose: Fingerbruch!
Was in Castlevania auf Dauer richtig in die Finger geht sind die Kämpfe. Nicht weil es so viele Gegner sind, sondern die Gegner (im normalen Schwierigkeitsgrad) viel aushalten. Aber auch bestimmte Taktiken müssen erkannt werden – zumindest bei den Bossen. Diese sind vielfältig und haben meist eine böse Überraschung für uns im Ärmel. Bosskämpfe können schon mal zwischen 5 und 20 Minuten dauern.
Als Hauptwaffe haben wir unser Kreuz, welches mit einer ausziehbaren Kette versehen ist und viele Kombos ermöglicht. Im Spielverlauf schalten wir mithilfe von Erfahrungspunkten (EP) weitere Kombos frei – hier müssen wir die EP für opfern. Als Sekundärwaffen stehen uns Dolche, Weihwasserpullen, Feen und ein Dämon zur Verfügung. Durch die Hilfe der Feen können wir Gegner ein wenig ablenken und das Weihwasser hilft super gegen Vampire. Der Dämonenkristall verursacht ordentlich AE-Schaden.
Um noch etwas mehr Schaden auszuteilen haben uns die Entwickler noch die Schattenmagie an die Hand gegeben. Ist unsere Gesundheit etwas niedrig, können mir mithilfe der aktivierten Lichtmagie unseren Lebensbalken durch Treffer wieder füllen.
Wo Schatten, da auch Licht
Zu Beginn des Spiels verfügen wir noch nicht über die beiden Magieelemente. Diese werden jedoch recht früh für uns freigeschaltet. Der Haken an der Sache ist jedoch, dass wir die Leisten nur durch das Finden der entsprechenden Steine weiter freischalten können. Haben wir zum Beispiel fünf Schattensteine gefunden, schaltet sich ein Stück der Leiste frei. Selbiges gilt ebenfalls für die Lichtmagie und die Gesundheitsleiste.
Um die beiden Balken zu füllen haben wir zwei Möglichkeiten. Entweder finden wir einen Brunnen und saugen die Magie in uns auf oder, wir dreschen lange genug auf einen Gegner ein ohne dabei selbst Schaden zu erleiden.
Klassische Level? Ist doch langweilig!
Die Level in Castlevania Lords of Shadow sind linear aufgebaut, erlauben uns jedoch meist mehrere Wege zum Ziel zu verwenden. Einige Level muss man tatsächlich mehrmals absolvieren, da es in einigen Verstecke gibt, welche man erst erreichen kann, sobald man bestimmte Fähigkeiten freigespielt hat. Meist handelt es sich hierbei um Schatten, Lebens und Gesundheitssteine. Sich gründlich umzusehen lohnt sich also immer.
Einige Abschnitte erreicht man soghar nur mithilfe von „gezähmten“ Gegnern. Spinnen können uns kleine Brücken bauen und unser pelziger Freund kann uns auf hohe Vorsprünge bringen. Um einen Gegner zu zähmen, müssen wir diesen zuerst auf eine bestimmte Gesundheitsstufe kloppen und dann mit diesem interagieren um im richtigen Moment eine beliebige Aktionstaste zu drücken.
Vom designerischen her, bewegt man sich in Castlevania Lords of Shadow in Wäldern, alten Tempelanlagen, riesigen Burgkomplexen, Zwischenwelten und vielem mehr. Dabei wirken Monumente, Tempel und Co. aufgrund der Größenverhältnisse mehr als Imposant.
Ein wesentlicher Bestandteil der Spielewelt sind, wie bereits in den ursprünglichen Castlevania Titeln, die Rätsel. Diese reichen dabei von einfach bis „Mother of God“. So müssen wir zum Beispiel in einem Rätsel drei Kreise so drehen, dass alle auf denselben Punkt zeigen. Das Gemeine hierbei ist aber, dass sich immer zwei Kreise gleichzeitig- und entgegengesetzt drehen.
Das ist doch bestimmt ein Pixeladventure!
Falsch! Trotz des Erscheinungsdatums im Jahr 2010 und die Entwicklung für die letzte Konsolengeneration sieht man dem Spiel sein Alter nicht direkt an. Einige andere, vor allem neue Titel, sehen manchmal nur geringfügig besser aus. Die Spielwelt ist mit viel Liebe zum Detail designt und gefüllt worden. Beleuchtungen und Schatten wurden sehr gut in Szene gesetzt und untermauern das solide, grafische Konstrukt.
Hinzu kommt ein klasse Soundtrack, der zu den jeweiligen Situationen passt. Auch Stücke aus den alten Castlevania Teilen wurden hier, in neuer Form, eingespielt. Leider gibt es nur eine englische Sprachausgabe mit deutschem Untertitel. Gewöhnungsbedürftig ist jedoch die Kameraführung. Diese können wir selbst nicht einstellen was manchmal wirklich nervig ist, jedoch gewöhnt man sich recht schnell daran.
Spielende? Nein, da kommt noch was
Beide DLCs sind in der Ultimate Edition bereits enthalten. Zu den DLCs werden wir aufgrund der Spoilergefahr nicht viel schreiben können. Auch wenn die Hauptstory des Spiels für den ersten Teil abgeschlossen ist, erfährt man mehr zu den Hintergründen, die in Castlevania Lords of Shadow 2 auf uns warten, bzw. mehr über Gabriels Zustand. Auch trifft man hier ein bekanntes Gesicht wieder – die kleine Vampirlady.
Unser Fazit zum Oldie | Castlevania Lords of Shadow
Castlevania Lords of Shadow zeigt, dass auch ein älteres Spiel nach wie vor viel Spaß machen kann. Die Welt passt super zur Story und man bekommt, zumindest Level- und Rätseltechnisch, jede menge Abwechslung geboten. Die volle Controllerunterstützung verstärkt den Spielspaß ungemein – lediglich die Kamerapositionen hätten besser sein können.
Die Geschichte ist sehr tiefgründig, mitreissend, weitläufig und sehr gut erzählt. Die Spannung bleibt dauerhaft aufrechterhalten und es gibt immer etwas zu Entdecken. Wünschenswert wäre eine deutsche Sprachausgabe gewesen – mindert den Spielspaß aber nur für Lesemuffel.
Mit gut 15 bis 20 (Hauptspiel) und rund 3 bis 5 Stunden (für beide DLCs) Spielzeit bekommt man in Castlevania Lords of Shadow viel für sein Geld geboten – wir finden es HOT!