Wir durften uns Dustborn von Red Thread Games ansehen, welches auf PC, Playstation und Xbox am 20. August 2024 erschienen ist. Es erwarten uns eine Menge Dialoge, eine dystopische Zukunft geprägt aus Vorurteilen und dem Funken Hoffnung, an den wir uns alle klammern. Wir verraten euch, ob das Spiel das Richtige für euch ist.
Quer durch die USA
In Dustborn befinden wir uns ein paar Jahre in der Zukunft. 2030 besteht zumindest die USA aus sehr vielen gesplitterten Regionen. Der Großteil liegt in der Hand der Justiz, die ihre Machtstellung ähnlich wie in einem Regime missbrauchen. Menschen, die anders sind, werden ausgeschlossen oder schlecht behandelt, denn sie sind eben nicht „normal“.
Wir spielen Pax, sie ist eine der „Abartigen“, wie sie genannt werden. Wir haben nämlich die Macht mit unserer Stimme bestimmte Gefühle bei anderen auszulösen oder zu blockieren. Zusammen mit unserer Crew Theo, Sai und Noam sind wir auf dem Weg quer durch die USA in den Osten, denn dort gibt es eine Region, in der wir frei sein dürfen. Ohne Angst leben können.
Doch der Weg ist ein langer und stellt uns vor viele Gefahren, Entscheidungen und Überraschungen, auf die wir wenig Einfluss haben. Viel mehr möchten wir hier gar nicht verraten, denn alles geht noch viel tiefer, als wir erst vermutet haben.
Die VOX – Dustborn
Dustborn spielt in einer Zeit, in der zumindest Menschen sich kleiden und nennen und gendern dürfen, wie sie möchten und das einfach akzeptiert wird. Selbst das fühlt sich heute ziemlich weit weg an. Dafür haben bestimmte Menschen besondere Fähigkeiten, die VOX, und werden dafür ausgegrenzt und schlecht behandelt.
Die VOX kann ganz unterschiedlich ausfallen. Unser Charakter Pax kann mit ihrer Stimme bestimmte Emotionen triggern oder blocken, um damit Menschen zu manipulieren. Noam nutzt Gaslighting, Sai ist super stark und andere Charaktere, die wir noch kennenlernen können sogar heilen oder Geschichten zum Leben erwecken.
Immer wieder kommen wir in Situationen, in denen wir entscheiden müssen, ob es eine gute Idee ist, unsere VOX einzusetzen oder den Moment anders zu lösen. Dementsprechend entwickeln sich Beziehungen weiter und die Geschichte ändert sich hier und dort ein wenig.
Die Menschen haben Angst vor diesen Fertigkeiten, denn wer sie nicht unter Kontrolle hat, der wird zur Nova. Quasi eine tickende Zeitbombe, die nur Tod und Verderben bringt. Doch wie immer werden alle in eine Schublade gesteckt, statt gemeinsam eine Lösung zu suchen.
Reden ist Silber, Musik ist Gold
Wie oben erwähnt, geht es in Dustborn hauptsächlich um Dialoge. Wir reden eine Menge mit den Charakteren im Spiel, haben unterschiedliche Antwortmöglichkeiten und können so unseren Charakter und die Beziehungen zu den anderen entwickeln.
Auch finden wir gelegentlich in der Spielwelt besondere Gegenstände, die wir an unsere Crew verschenken können, wenn wir denken, dass sie sich darüber freuen würden, oder wir behalten alles für uns selbst. Das ist ganz uns überlassen.
Jeder hat neben der Flucht in die Freiheit natürlich noch seine eigenen Pläne und Probleme, ob sie sich uns öffnen oder nicht, das hängt ebenfalls davon ab, wie tief wir die Beziehung zu demjenigen aufbauen oder zulassen. So bekommen die Charaktere alle eine tiefe Geschichte, die uns oft nicht mehr losgelassen hat.
Da wir als „Band“ unterwegs sind, ist Musik noch ein wichtiges Objekt im Spiel. Pax schreibt und singt die Songs. Sie verarbeitet darin das Erlebte und wir müssen in einem Quicktime-Rhythmus-Event die richtigen Tasten drücken, um sie ordentlich zu präsentieren. Können wir das nicht, dann könnte sogar das uns hier und dort in Schwierigkeiten bringen. So wird die Musik ein wichtiger Bestandteil für das Spiel und jeder davon klingt auch noch richtig gut.
Holt den Baseballschläger raus
In Dustborn zählt neben den Worten und der Musik allerdings auch, wie hart wir zuschlagen können, denn wir geraten immer wieder in Kämpfe. Hier können wir mit unserem Baseballschläger kräftig austeilen und sogar unsere VOX nutzen, um Gegner gegeneinander aufzuhetzen, sie zu provozieren, zurückzudrängen etc.
Später kämpfen wir auch nicht mehr allein und können sogar „Team-Angriffe“ auslösen und so noch mehr Schaden ausrichten. Haben wir oft genug zugeschlagen, dann können wir mit Pax auch einen wuchtigen Spezialangriff ausführen, wenn wir die richtigen Tasten im Quicktimeevent drücken.
Unsere Kampffertigkeiten können wir auch noch verbessern, wenn wir in der Spielwelt Akkuzellen finden, die wir dann in unseren Schläger einsetzen können. Diese gelten gewissermaßen als Skillpunkte, die wir in einem kleinen Fertigkeitenbaum dann verteilen können.
Who you gonna call…?
Als wäre das alles bislang nicht genug, können wir in Dustborn auch eine Art Geister jagen. Wir finden überall in der Welt sogenannte Echos, die sich in die Köpfe der Menschen setzen und ihnen seltsame Dinge in den Kopf flüstern. (Würde auch die Gedanken von Querdenkern erklären, denn genauso reden die.)
Wir hatten als Kind schon ein Gerät, das Me-em, womit wir diese Echos sichtbar machen und sie damit gefangen nehmen können. Woher diese Echos genau kommen, wieso sie Menschen angreifen und wieso wir sie als einige sehen können, das kann euch das Spiel selbst beantworten.
Aber auch hier gilt, wenn wir genügend von ihnen gefangen haben, können wir unsere VOX verbessern und neue Worte lernen, die wir in Dialogen und im Kampf dann nutzen können, um weiterzukommen.
Ein interaktiver Comic
Dustborn hat einen wirklich sehr genialen Comic-Grafikstil und die Kapitel sind auch immer gestaltet wie eine neue Comicepisode, die wir eben selbst gestalten können. Das lieben wir sehr, denn so bekommt das Spiel noch einmal seinen ganz besonderen Charme.
Die Charaktere haben alle eine Synchro, auf Englisch mit deutschen Untertiteln, die wirklich richtig stark ist. Über die Musik im Spiel haben wir ja schon gesprochen, die hat uns durchweg hervorragend gefallen.
Technisch lief trotzdem nicht alles rund. Wir hatten auf der Xbox den ein oder anderen Absturz des Spiels oder es ist im Ladebildschirm eingefroren. Ein wenig störend, aber das hat uns nicht abgehalten, direkt wieder weiterzumachen.
Wir spielen zehn Kapitel und haben eine Spielzeit von ca. 20 Stunden, was für diese Reise mit allem Drum und Dran wirklich absolut okay ist und eigentlich länger als wir erwartet hatten.
Eine solide Geschichte – Dustborn
Uns hat Dustborn im Großen und Ganzen gut gefallen. Einige Stellen empfanden wir als etwas in die Länge gezogen, aber alles noch in einem vertretbaren Rahmen. Die Beziehungen und Gespräche zwischen den Charakteren entwickeln sich wirklich interessant und wir haben einige von ihnen sehr ins Herz geschlossen.
Das Spiel ist dazu sehr politisch und spricht Themen an, die uns auch heute genauso beschäftigen und auch in der Vergangenheit beschäftigt haben. Es ist woke und schämt sich nicht dafür, auch kritische Dinge anzusprechen. Finden wir sehr gut.
Es ist eine andere Art von Spiel, wie man auf den ersten Blick erwarten würde und es hat wirklich viel zu bieten. Vor allem aber auch unterschiedliche Enden und auch Situationen, in denen wir uns gerne noch einmal eine andere Reaktion auf Entscheidungen angesehen hätten. Wiederspielwert ist also auf jeden Fall da.
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