Am 28. Februar 2023 haben Publisher Aerosoft sowie die Entwickler TML-Studios und Zero Games Studio den Fernbus Simulator für Playstation 5 und Xbox Series X|S veröffentlicht. PC Spieler können bereits seit dem 25. August 2016 die Straßen unsicher machen. Seitdem sind viele DLCs in Form von neuen Ländern und Bussen hinzugekommen die, zum Glück, größtenteils in der Konsolenedition bereits implementiert sind.
Durch die Kooperation mit FlixBus dürfen Spieler die Welt der Fahrer der auffälligen grünen Reisebusse nun auch auf der aktuellen Konsolengeneration realitätsnah erleben. Von Berlin über Amsterdam und Brüssel nach Paris oder mit den Fahrgästen auf die Insel Usedom – auf europäischen Landstraßen und Autobahnen gibt es viele Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Wie sich der Fernbus Simulator auf der Xbox schlägt erfahrt ihr in unserem Review.
Inhaltsverzeichnis:
Fernbus Simulator | Fahrplaninformationen für Reisende
Im Fernbus Simulator können wir die europäischen Autobahnen und Landstraßen realitätsnah erleben. So können wir eine Tour von Paris bis nach Berlin planen um den Eifelturm oder das Brandenburger Tor zu sehen. Ebenso können wir Zwischenstationen einplanen an denen wir Fahrgäste aussteigen- und auch einsteigen lassen. Der Fernbus Simulator bietet mehr als 100 Haltestellen in europäischen Ländern, bei mehr als 50.000 km Streckennetz, die wir mit diversen Bussen anfahren können. Ein Tag- und Nacht-Zyklus, Staus, Baustellen und auch Unfälle auf den Straßen heben den Realitätsfaktor deutlich an.
Die erste Fahrt
Bevor wir uns hinter das Steuer setzen können müssen wir uns entscheiden ob wir eine Karriere, oder eine freie Fahrt starten wollen. Sollte die Wahl auf die Karriere gefallen sein, müssen wir eine Route planen. Neben dem Start- und Endpunkt können wir diverse Zwischenstopps einplanen. Haben wir dieses erledigt wählen wir die Steuerung- mögen wir lieber eine Arkade-Steuerung oder eine Simulations-Steuerung? Bei der Arkade-Steuerung übernimmt das Spiel die meisten Handgriffe wie z.B. das Schalten oder das schließen der Türen- in der Simulations-Steuerung müssen wir dieses selbst erledigen. Hier kommen beide Geschmäcker zum zug.
Nachdem wir die Optionen festgelegt haben und im Spiel sind geht es auch direkt los. Fahrgäste müssen eingecheckt werden und ggf. noch Fahrkarten verkauft werden. Das ist beim ersten Spiel deshalb so spannend, da man keine Informationen zum Vorgehen bekommt. Man wird “ins kalte Wasser geworfen”.
Sobald das Spiel uns die Fahrgäste einchecken lässt (wir mussten das Spiel neu starten da wir einen Bug hatten) fängt der Spielspaß auch an. Wir sprechen einen Fahrgast an, dieser zeigt uns seine Fahrkarte und wir gleichen diese mit unserem System ab. Steht der Name auf der Liste und das Ticket ist gültig, checken wir den Fahrgast ein. Steht der Name nicht auf der Liste bleibt eben jener an der Bushaltestelle stehen.
Raus aus der Stadt – rauf aufs Land! oder so ähnlich
Nachdem alle Fahrgäste den Bus betreten haben geht es auch schon los. Je nach gewählter Steuerung fahren wir einfach los oder schließen manuell die Türen und schalten auf Drive. Damit die Fahrgäste auch wissen wer wir sind dudeln wir die Flixbus-Ansage einmal ab während wir uns auf dem Weg zum nächsten Ziel befinden.
Im Fernbus Simulator steckt das Wort Simulator
Neben den Handgriffen zum losfahren bietet das Spiel eine breite Palette an Möglichkeiten die wir als Spieler zum Teil während der Fahrt erledigen müssen. Dazu zählen z.B. Funkkontakt mit der Zentrale, die Toilette oder das WLAN freizugeben oder die Klimaanlage einzustellen. Das kann auch schnell überfordernd werden zumal wir auf den Verkehr achten müssen. Auf den “Verkehr achten” heißt konkret beim Abbiegen oder Spurwechsel zu blinken, sich an das Tempolimit zu halten uvm. Eben alles was dazu gehört.
Am Ende einer Route erhalten wir eine Zusammenfassung der Fahrt. Dort werden Verkehrsverstöße, die Zufriedenheit der Fahrgäste und anderweitige Faktor gegeneinander gerechnet und ergeben einen Punktestand der unser Fahrerlevel erhöht.
Technische Umsetzung – Top oder Flop?
Diesen Abschnitt werden wir aufteilen müssen da wir in einer Simulation mehrere Aspekte getrennt voneinander bewerten müssen.
grafische Umsetzung
Was das Thema Grafik angeht merken wir die Jahre welche der Fernbus Simulator bereits auf dem Buckel hat. Wir erwarten bei einem Simulator weder Raytracing noch fotorealistische Grafiken oder Models, trotzdem hätte man das ein oder andere Model detaillierter gestalten und einige Texturen für die aktuelle Konsolen-Generation anpassen können, gar müssen.
Einen Bock geschossen haben die Entwickler bei den markanten Landmarken (z.B. Fußballstadien, Kölner Dom oder dem Herkules in Kassel) und den Charakter-Modellen. Letztere widerholen sich so oft, dass an einer Haltestelle plötzlich 3 identische Fahrgäste stehen. Wurde hier absichtlich Zeit gespart oder hatte man bei der Entwicklung andere Elemente im Fokus?
Soundkulisse
Ähnlich wie im vorherigen Punkt müssen wir in Sachen Sound auch einen Punkt abziehen. Die Menümusik wirkt aus 2001 und die Spiele-Sounds wie der Blinker, Motorsound oder das Vogelgezwitscher wirken unnatürlich. Trotzdem passt es zum Gesamtkonzept des Fernbus Simulators.
technische Umsetzung
Der Fernbus Simulator wurde für die Konsolen portiert, nutzt aber an vielen Stellen, vor allem in der aktuellen Generation, das Leistungspotential nicht aus. So müssen wir uns mit recht langen Ladezeiten vergnügen.
Die Steuerung und Fahrphysik wirkt realistisch, sofern wir das einschätzen können ohne jemals selbst einen Reisebus gefahren zu haben. Die Bremswege sind länger als beim Auto und der Lenkradius ist ebenfalls nicht unerheblich.
Realität
In einem Simulator soll der Spieler* die Spielerin möglichst realitätsnah in den jeweiligen Beruf schlüpfen, mit allem was dazu gehört. Im Fernbus Simulator bedeutet dies, dass man neben den gesetzlichen Pausenzeiten (Lenk- und Ruhezeiten nach Fahrpersonalverordnung) auch mal in eine Polizeikontrolle gerät- das hatten wir in unserem Test jedoch nur ein mal.
Öfter kommen hingegen rote Ampeln oder auch plötzliche Staus vor. Das ist schon sehr realistisch, wohingegen keine Passanten auf den Straßen unterwegs sind (scheinbar warten alle Bürgerinnen und Bürger auf den nächsten Bus!). Achja, man darf auch nicht vergessen eine Tankstelle aufzuschen!
Unser Fazit zum Fernbus Simulator
Trotz vieler Kritik am Fernbus Simulator haben wir viel Spaß mit dem Spiel. Ja, wir haben immer wieder Bugs wie z.B. das mit den Fahrgästen beim Check-In nicht interagiert werden kann, und die Städte erheblich vom Original abweichen (einige markante Merkmale wie z.B. die Siegessäule oder der Kölner Dom lassen darauf schließen das man in Berlin bzw. in Köln ist)- aber erwarten wir das nicht sogar bei solchen Spielen?
Lassen wir die negativen Aspekte außen vor und lassen uns auf das Spiel ein haben wir die Wahl zwischen stundenlangen hin- und her Fahren um abzuschalten, oder, wir stürzen uns in ein Abenteuer und werden zum Busfahrer der jeden Handgriff selbst erledigen muss.
Ob ihr bereit seid 40,00€ (stand 09.03.2023) dafür auszugeben ist euch überlassen.
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Description
Der Fernbus Simulator hat seine Stärken und Schwächen. Insgesamt kann man sich ein paar Stunden gut unterhalten. Zu genau sollte man aber nicht hinsehen.Positives
- große freie Welt
- viele Simulationsaspekte gut umgesetzt
Negatives
- technisch nicht ausgereift
- viele sich wiederholende Assets
- nach einiger Zeit stark abgestumpftes Gameplay