Forspoken wurde von Square Enix mit actiongeladenen Trailern vor einigen Jahren angekündigt und nach ein paar Verschiebungen dürfen wir uns seit dem 24. Januar 2023 endlich mit Frey durch Athia schlagen. Die veröffentlichte Demo fand wenig Anklang und auch die Woche vor Release stand für Forspoken unter keinem guten Stern. Da wir uns von Hatern, die meistens das Spiel selbst nicht einmal gespielt haben, aber nicht beeinflussen lassen und uns unsere eigene Meinung bilden, haben wir uns Forspoken natürlich wie immer selbst angesehen.
Inhaltsverzeichnis:
Wenn du nichts mehr hast | Forspoken
Wir schlüpfen in die Rolle von Frey Holland, die als Waisenkind in New York groß geworden ist. Ihr Leben ist allerdings etwas auf die schiefe Bahn geraten und sie bekommt vor Gericht eine letzte Chance alles anders zu machen. Das hat sie auch vor und will mit ihrer Katze Homer in einer anderen Stadt einen Neuanfang wagen.
Doch wie so oft kommt alles anders und durch einen weiteren Schicksalsschlag verlieren wir unser zu Hause und unseren Plan. Allerdings finden wir dafür einen interessanten Armreif, der uns in eine andere seltsame Welt namens Athia teleportiert, wo unsere Geschichte erst ihren Anfang finden soll.
Athia, eine wundersame Welt |Forspoken
Wir landen mit Frey und dem magischen Reif also in Athia, einer riesigen und wundersamen Welt voller seltsamer Geschehnisse und Gestalten. Schnell wird uns klar, dass die Welt nicht so leer ist, wie behauptet wird, denn es gibt hier eine Menge zu tun, zu entdecken und zu bekämpfen.
Wir können uns tatsächlich kaum auf die Hauptquest konzentrieren, denn ständig werden wir von leuchtenden Objekten, Türmen, Ruinen, etc. in der Ferne abgelenkt. In Athia können wir zum einen eine Menge Schatztruhen finden, die meistens von einigen Gegnern oder großen Mutanten bewacht werden.
Doch wir können auch eine Menge anderer Dinge erledigen. Es finden sich unterirdische Labyrinthe, in denen wir einige Gegner besiegen müssen, um uns am Ende einem Miniboss zu stellen. Wir finden besondere Monumente, die uns stärken oder Erinnerungen zeigen. Manche von ihnen bringen uns „Vertraute“ in Form von Katzen an unsere Seite. Wir finden Pilgerstätten, an denen wir Rasten können oder alte Festungen oder Städte, die wir von Massen an Gegnern befreien müssen, um eine Belohnung zu erhalten.
Auch finden wir überall in der Welt Orte, die wir erkunden können und die uns in Form von Archiveinträgen noch so einige Hintergrundinformation zur Geschichte von Athia liefern, um besser zu verstehen, was hier passiert ist und wie es hier vielleicht einmal ausgesehen hat. Auch können wir uns mit Freys Handy an bestimmten Fotospots austoben und somit weitere Funktionen für den Fotomodus freischalten. Eine interessante Idee, wie wir finden.
In der Stadt Cipal erhalten wir außerdem Zugriff auf einige Abstecher, die Nebenquests darstellen. Diese müssen allerdings im jeweiligen Kapitel erledigt werden, da sie sonst verschwinden. Auch kleinere Events können wir auslösen und bekommen so nochmal andere Einblicke in einige der NPCs in der Stadt.
Magie ist unsere Waffe
Wir bekommen durch den Reif magische Kräfte mit denen wir uns in Forspoken wehren können. Das ist auch nötig, denn gefühlt alles in dieser Welt möchte uns an den Kragen. Zu Beginn haben wir lediglich ein paar nennen wir es „Basisangriffe“ und können natürlich nach und nach immer mehr Fertigkeiten freischalten.
Mit dem Voranschreiten in der Geschichte bekommen wir insgesamt vier Fertigkeitenbäume mit einer Menge an Dingen, de wir freischalten können. Feuer, Wasser, Blitz und Freys ganz eigene Magie können wir dann unserem Spielstil entsprechend nutzen. Nah-, oder Fernkampf, Flächenangriffe oder gezielte kritische Treffer. Alles Mögliche ist hier vertreten. Um die Fertigkeiten freizuschalten, benötigen wir Mana, welches wir für einen Levelaufstieg, Absolvieren von Quests oder Aufgaben bekommen oder sogar einfach in der Welt finden können. Wer alles freischalten möchte, der kann sich hier auf eine hohe Anzahl an Mana einstellen.
Wir können jede einzelne diese Fertigkeiten allerdings auch nochmal aufwerten und so mehr Schaden machen, größere Wirkungsbereiche nutzen oder, oder, oder. Die Aufwertungen können jedoch erst vorgenommen werden, wenn die jeweilige Herausforderung dazu erledigt wurde. Diese können wir in Bücherregalen in z.B. Pilgerstätten finden. Diese Hausforderungen fallen ganz unterschiedlich aus. Manche sind weniger aufwendig wie andere und keine davon ist eine Pflicht.
Kleider machen Leute, auch in Forspoken
Ein Spruch, welcher in Forspoken wirklich Anklang findet, denn unsere Ausrüstung besteht aus Umhängen, Halsketten und lackierten Fingernägeln. Eine gelungene Abwechslung zu den „normalen“ Ausrüstungsgegenständen anderer Spiele, wie wir finden.
Wir finden einige Umhänge und Ketten in der ganzen Welt und haben so eine Vielfalt an Möglichkeiten Freys Aussehen anzupassen. Natürlich sollten wir hierbei die Rüstungswerte nicht aus den Augen verlieren oder unseren liebsten Umhang nach und nach mit den gesammelten Materialien aufwerten und verbessern. Ebenso ist es mit den Ketten, die wir bekommen.
Die lackierten Fingernägel geben uns einige Boni und jede Hand kann mit einem anderen Muster lackiert werden, um zwei von ihnen aktiv zu nutzen. Auch hier bekommen wir eine große Auswahl an Möglichkeiten, um Frey so effektiv zu nutzen, wie wir es eben gerade brauchen.
Grafik hin oder her | Forspoken ‘S technische Seite
Forspoken musste wirklich viel Kritik einstecken, besonders in Bezug auf die Grafik, die Performance, das Charakterdesign und auch die Steuerung wurde teilweise bemängelt. (Also wahrscheinlich geht es schneller aufzuzählen, was den Leuten gefällt.) Nach 75 Stunden zusammen mit Frey können wir das Ganze wahrscheinlich nun ganz gut bewerten.
Auf der Playstation 5 konnten wir zumindest im Bezug der Performance keine gravierenden Probleme feststellen. Es gab keine Ruckler oder Abstürze, aber die Probleme sollen öfter in der PC Version aufgetreten sein.
Die Grafik im Spiel ist tatsächlich zumindest nicht das, was man heute einem PS5 Titel zuordnen wollen würde. Hier sind wir aber vielleicht auch einfach von anderen Spielen schon zu verwöhnt worden, denn Forspoken braucht sich grafisch nicht verstecken. Es sieht toll aus und auch die ganzen Animationen wirken einfach fantastisch. In den Videosequenzen sogar noch ein bisschen hübscher als im Spiel selbst. Natürlich hatten wir einige matschige Texturen oder Dinge die nachladen mussten, aber im Prinzip rennt man mit Frey sowieso an allem zu schnell vorbei, um sich davon wirklich stören zu lassen.
Was uns hier mehr gestört hat, waren die NPCs die stellenweise wirklich sehr starr und unliebsam gewirkt haben. Einige sind ihren täglichen Pflichten nachgekommen, andere standen stur in der Gegend rum. Hier ging leider etwas vom Leben im Spiel verloren.
Die Steuerung hatte für uns auch nur ein einziges „Manko“. Wir haben den Angriff auf Viereck gelegt, denn durch den Triggerwiderstand hätten wir beim ständigen Angreifen mit R2 definitiv eine Sehnenscheidenentzündung bekommen. Ansonsten war nur die zufällige Zielauswahl etwas eigenwillig. An den Rest gewöhnt man sich schnell. Es ist eben mal was anderes.
Frey und ihre Sprüche
Natürlich kommen wir auch nicht drumherum auf das Charakterdesign einzugehen, denn auch hier hagelte es viel Kritik über Frey, Reif und ihre Art und Weise. Fakt ist, dass hier zwei Welten aufeinandertreffen. Frey kommt aus New York und ist in Straßengangs aufgewachsen, wie genau sollte sie sich also sonst ausdrücken? Mit diesem Fakt muss man sie in Forspoken begleiten und wachsen lassen.
Die ständigen Sprüche zwischen ihr und Reif sind belustigend und peppen die Reisen durch die Welt um einiges auf, denn ein schweigender Charakter hätte hier einfach nicht gepasst. Nach 75 Stunden hat man allerdings alle auch schon 10295452x gehört und ist über eine Sekunden Schweigen dann doch mal ganz froh. Für die restliche Zeit hätte ich das aber nicht vermissen wollen.
Die Charakterentwicklung von Frey zieht sich durch das ganze Spiel und hat uns sehr viel Spaß gemacht. Daher können wir diese Kritik definitiv nicht teilen.
Ob ihre Reise weitergeht?
Was sollen wir sagen, außer dass wir wirklich viel Spaß an Forspoken hatten? Wir mögen die Geschichte des Spiels, die Entwicklung der Charaktere und das Gameplay an sich. Grafisch hätte hier und dort noch ein wenig verbessert werden können, aber das empfinden wir, als meckern auf hohem Niveau.
Athia biete eine Menge zum Entdecken und nicht alles einfach erreichbar. Für das ein oder andere müssen wir unser Köpfchen einsetzen oder auf eine bestimmte Fertigkeit warten. Für Abwechslung ist definitiv genug gesorgt.
Die Steuerung und der Parcour sind am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber machen dann umso mehr Spaß. Auch das Kämpfen und wechseln zwischen den Fertigkeiten und Elementen hat uns viel Spaß gemacht und es bleibt so auch ein wenig herausfordernd.
Forspoken hat uns jedenfalls viele, viele Stunden fest im Bann gehabt und wir können einige der Kritikpunkte einfach nicht nachvollziehen. Am Besten macht ihr euch einfach euer eigenes Bild und gebt Frey eine faire Chance. Ob es eine Fortsetzung geben wird, bleibt abzuwarten.
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