Die Geschichte von Senua geht in die nächste Runde! Seit dem 21. Mai 2024 dürfen wir endlich wieder in den Wahnsinn hinein steigen und in Hellblade 2: Senua’s Saga die Geschichte rund um Senua weiter verfolgen. Spielen können wir das Spiel aus dem Hause Ninja Theory auf der Xbox und dem PC.
In diesem Review nehmen wir euch mit nach Island und in den Wahn den wir im Spiel erlebt haben. Viel Spaß beim lesen des Reviews zu Senua’s Saga: Hellblade 2!
Ein wichtiger Hinweis zum Spiel
Wir erhalten einen Warnhinweis, dass das Spiel das Thema psychische Störungen behandelt und man es am besten mit Kopfhörern spielen sollte. Die Entwickler haben sich mit dem Thema auseinandergesetzt und haben sich bei der Entwicklung durch verschiedene Psychologen beraten lassen. Im Spiel werden Wahnvorstellungen, Angst, Schizophrenie und Panik „begreifbar“ gemacht. Ein intensives Erlebnis, das selbst gesunden Spielern viel Kraft kostet und zeigt, was betroffene täglich durchmachen müssen. Wir haben großen Respekt davor, wie das Thema im Spiel behandelt wurde. Weder herabwürdigend noch beleidigend.
Die Story zu Hellblade 2: Senua’s Saga
Nachdem Senua akzeptiert, dass sie ihren geliebten Dillion nicht mehr von den toten erwecken kann, entschließt sie sich dazu an seinen Mördern Rache zu nehmen, welche sich auf Island aufhalten. Senua segelt also (hier fehlen absichtlich ein paar Details) genau dorthin, doch kurz vor der Ankunft geschieht etwas, was sie nicht erwartet hatte. Es folgt eine Geschichte in welcher wir als Spieler auf Kreaturen der nordischen Mythologie und auf eigene Dämonen treffen, während Senua Rache nehmen will.
Da die Geschichte das Herzstück des Spiels ist (wie auch schon im ersten Teil), wollen wir an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Es sei gesagt: die Story lohnt sich!
Gameplay ist nicht alles, oder?
Hellblade 2 watet mit bekannten Gameplay-Elementen auf: Rätsel, Sammelobjekte und Kämpfen in einer linearen Spielewelt. Das mag stumpf klingen, ist aber von den Entwicklern gut umgesetzt worden. Vor allem, da man stellenweise die Reise nicht allein durchstehen muss.
Wie auch im ersten Teil plagen Senua innere Stimmen. Die der Atmosphäre das gewisse Etwas verleihen und uns als Spieler*in einen Stein in die Magengrube legt. In Kombination mit der Spielewelt, den Geschehnissen und dem Ziel wird eine einzigartige Spielerfahrung geschaffen.
Um das Spielerlebnis zu intensivieren, wurde auch im zweiten Teil der Reihe auf ein UI (User-Interface) verzichtet. Wir wissen also nie, wann unsere Lebensleiste einen kritischen Bereich erreicht oder wie viel Lebenspunkte unser Gegner noch hat.
Das Kampfsystem ist in sich stimmig und bietet viele unterschiedliche Gegnertypen mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Obwohl die Kämpfe weniger geworden sind, fühlen sie sich jetzt schwerer und schwieriger an. Tatsächlich lässt sich das Muster eines Gegners in der Regel 1:1 auf den nächsten (identischen) Gegner anwenden. Hier hätten wir uns etwas mehr gewünscht und nehmen einen kleinen Punktabzug vor.
Hellblade 2: Senua’s Saga nutzt zum erweiterten Storytelling erneut die Runen-Masten, die in der Spielwelt zu finden sind. Es kann passieren, dass ihr an dem einen oder anderen vorbeilauft, denn diese sind wirklich sehr gut versteckt. Neben den Runen-Masten finden sich auch Lebensbäume, welche sich erst offenbaren, wenn man in der Spielewelt das Triggerobjekt (Steinformationen) durch den Fokus aktiviert wurde.
Hellblade 2 ist einfach wunderschön – Grafik, Sound
Ninja Theory hat viel Wert auf ein gutes Level- und Charakterdesign gelegt. Das merkt man vor allem beim Charakterdesign und den dazugehörigen Animationen. Das liegt vor allem daran, dass diese durch Motion-Capturing in das Spiel eingebracht wurden. Melina Jürgens, Darstellerin von Senua, studierte so zum Beispiel Kampfkunst und Fechttechniken. Zusätzlich absolvierten weitere Darsteller militärische Ausbildungen im die Bewegungen und Angriffe von Gegnern noch realistischer nachzuahmen.
Um die isländische Landschaft aus dem 9. Jahrhundert möglichst gut zu rekonstruieren, wurden Satellitendaten und historische Berichte verwendet. Die Kostüme wurden mit Materialien gefertigt, die im 9. Jahrhundert tatsächlich benutzt wurden. Diese wurden dann mithilfe von Photogrammetrie in das Spiel übertragen.
Aber nicht nur grafisch bietet Ninja Theory uns mit Hellblade 2: Senua’s Saga eine wahre Freude, denn auch beim Audio-Engineering wurde ordentlich Zeit investiert, die sich am Ende auszahlt. Es ist erstaunlich, welche Geräusche in einer Höhle, um einen herum, zu hören sind. Wassertropfen, die von der Decke fallen, das Echo vom Atmen und der Schritte. Dazu dann die Stimmen der Furien in Senua’s Gedanken und plötzlich…!
Möglich macht dieses die Unreal Engine 5 (und wir sind sehr auf weitere Spiele gespannt, welche das Potential dieser Engine ausreizen werden).
Unser Fazit
Ninja Theory erzählt uns in Hellblade 2: Senua’s Saga eine tiefgehende und atmosphärische Geschichte. Die Rätsel und die Psychosen sind unserer Meinung nach nicht so gut wie im ersten Teil umgesetzt. Letzteres könnte darauf hinweisen, dass Senua reifer geworden ist.
Wir müssen noch einen weiteren Kritikpunkt am Kampfsystem äußern; entweder haben wir es nicht ganz verstanden und verinnerlicht, oder es ist bei einigen Gegnertypen einfach nicht gewollt, dass man den Angriff parieren kann.
Wenn wir über das Spiel sprechen, können wir wenig Kritik äußern. Denn es gibt wenig, was wir kritisieren können.
Ihr müsst den ersten Teil nicht unbedingt gespielt haben, da die bisherige Geschichte angesprochen und zusammengefasst wird.
Wir hatten eine tolle Reise und viele Stunden Spielspaß, mit ein paar kleinen Kritikpunkten. Die Spielzeit beträgt in etwa acht bis zehn Stunden.