Um Halloween herum brachte Square Enix Little Goody Two Shoes auf alle gängigen Plattformen und schenkte uns damit ein schaurig schönes, märchenhaftes RPG. Wir haben uns in den Kampf für ein besseres Leben gewagt, aber mussten dafür einige Opfer bringen…
Inhaltsverzeichnis:
Ein besseres Leben? Little Goody Two Shoes
Wir schlüpfen in die Rolle von Elise, die in einem Wald etwas abseits es Dorfes Kiefernberg lebt. Die Gegend soll sich in Deutschland befinden. Wir haben unsere Großmutter verloren und müssen uns nun unsere Nahrung und alles andere selbst verdienen und arbeiten dafür im Dorf.
Allerdings behandeln uns die meisten Dorfbewohner wirklich schlecht, denn wir werden von den meisten nur als Dienstmagd angesehen. Doch wir wollen raus aus diesem Leben. Wir wollen keine Sorgen mehr um Geld und Hunger haben müssen und bringen einige Opfer, um dieses Ziel zu erreichen.
Erst die Arbeit…
Wir haben in Little Goody Two Shoes viel zu erledigen und gefühlt viel zu wenig Zeit. Für jede Aufgabe, die wir erledigen schreitet die Tageszeit voran und verbraucht eine von unseren Mahlzeiten. Insgesamt sechs Mahlzeiten haben wir am Tag zur Verfügung, die wir dann auch wieder zu uns nehmen müssen. Unser weniges, hart verdientes Geld geht also schnell wieder für Nahrung drauf, die uns Energie spendet oder heilt. Aber so können wir Elise Situation schnell nachvollziehen und sind fast genauso genervt wie sie.
Die Aufgaben werden als Minispiele in einem Arcade-Automaten dargestellt und das finden wir ziemlich genial. Mit den Bewegungstasten und der Aktionstaste müssen wir dann Eier sammeln, Holzhacken, mit Kindern spielen oder Äpfel fangen. Je besser wir uns schlagen, umso mehr Geld bekommen wir. Nehmen wir uns Unterstützung mit bekommen wir mehr davon, verlieren aber gleich auch zwei Mahlzeiten. Die Minispiele wiederholen sich, das fühlt sich irgendwann sehr monoton an, aber ist ja auch nicht der Hauptsinn des Spiels.
Hexenstunde in Little Goody Two Shoes
Wir finden im Spielverlauf von Little Goody Two Shoes eben ein blutrotes Paar Schuhe in unserem Garten. Elise freut sich sehr darüber, aber dass hier etwas nicht stimmt, dass wird schnell klar.
In Kiefernberg geht etwas Seltsames vor sich und die Dorfbewohner schieben die Aktivitäten auf eine Hexe und vielleicht möchten sie auch glauben, dass eben wir diese sind oder mit ihr zu tun haben. Wir müssen daher aufpassen, dass wir nicht verdächtig wirken. Wir werden sogar um Nahrung erpresst, da wir von einer Figur im Spiel verfolgt und beobachtet werden.
In der Nacht ziehen wir in der Hexenstunde los in den Wald und hier findet nun der Hauptteil des Spieles statt. Plötzlich ist alles gar nicht mehr märchenhaft schön, sondern brutal und gruselig. Wir müssen auf Elise psychische Verfassung achten und dafür immer genug Streichhölzer dabeizuhaben. Wir können angegriffen werden und finden seltsame Abbilder von uns und Dorfbewohnern.
Doch wir müssen stark bleiben und wollen der Sache auf den Grund gehen. Mehr wird nicht verraten.
Wunderschöne Welt
Little Goody Two Shoes ist handgezeichnet und beglückt uns zum einen mit der in 2,5D dargestellten Welt um uns herum. Es gibt viele kleine Details und alles um uns herum bewegt sich. Nichts wirkt statisch oder steif und wir können uns vieles ansehen, auch wenn wir nicht immer gleich die Hitboxen dafür finden. Wir bekommen unterschiedliches Wetter und die erwähnten Tageszeiten, die die Welt nochmal anders wirken lassen.
Die Gespräche und kleinen Szenen überraschen mit einem wunderschönen Animestil und fügen sich gut in das Gesamtkonzept des Spieles ein. Sie bringen vor allem nochmal Leben in die Charaktere durch die Animationen, die dort hineingearbeitet sind. Die Charaktere bekommen hier auch noch eine Stimme verlieren, allerdings haben alle nur eine Handvoll Phrasen, die sie immer wieder loslassen.
Auf der Karte der Spielwelt können wir auch immer sehen welche Aufgaben wir gerade zu erledigen haben oder welche zu einer späteren Tageszeit anstehen. Das ist ganz praktisch, um ein wenig den Überblick zu behalten. Speichern müssen wir selbst an einem der vielen Speicherpunkte im Spiel. Wir empfehlen dies auch häufig zu tun, denn wir wissen nie, was als nächstes passiert.
Date-Time! | Little Goody Two Shoes
Das Thema Dating steht in Little Goody Two Shoes ziemlich im Fokus. Wir haben mit Elise die Möglichkeit bis zu drei Charaktere zu daten. Alles davon sind Frauen und das ist ziemlich cool. In einem Märchen erstwartet man gerne die „Prinz-Prinzessin“-Geschichte, aber wir sind froh, dass diese hier gar keine Option ist.
Wir sammeln bei den Dates Herzen der jeweiligen Figur und die Anzahl dieser nimmt tatsächlich auch Einfluss auf den Verlauf der Story und welches der zehn möglichen Enden wir erhalten können.
Stellenweise frustrierend |Little Goody Two Shoes
Die Idee von einem horrormäßigen Märchen wie sie hier umgesetzt wurde gefällt uns im Großen und Ganzen wirklich sehr gut. Die Grafik bietet viel und passt gut in das Setting der Geschichte. Der Tagesablauf könnte etwas länger und unkomplizierter sein, aber wir verstehen auch den Gedanken dahinter es so zu lösen.
Was manchmal ein bisschen frustrierend war, waren einige der Speicherpunkte. Manche liegen vor einer Cutszene und wenn wir sterben oder das Rätsel nicht schaffen, dann müssen wir alles nochmal machen, bevor wir es nochmal versuchen können. Das nervt leider ab und zu ziemlich.
Trotzdem sind die Rätsel sehr kreativ und wirklich gut durchdacht, das macht den Frust dann auch wieder weg. Die Spielzeit ist nicht so lang und das erhöht natürlich auch den Wiederspielwert, um alle Enden zu bekommen oder eben noch andere Entscheidungen in den Dialogen zu treffen.
Wir bringen unseren Durchlauf jetzt erst einmal noch zu Ende und ihr dürft euch gerne auf den kleinen Titel stürzen.
