Schon am 04. Dezember 2018 konnten wir uns zusammen mit Monster Boy auf den Konsolen durch das verfluchte Königreich schlagen. Seit dem 25. Juli 2019 ist dies auch endlich auf den heimischen Computern möglich. Leider viel zu spät haben wir von dieser Spieleperle erfahren und stürzen und eben erst jetzt in die Abenteuer von Monster Boy!
Seine Familie kann man sich nicht aussuchen
So lautet ein bekanntes Sprichwort und auch in Monster Boy können wir hiervon ein Lied singen. Unser Onkel scheint vollkommen verrückt geworden zu sein und fliegt auf einem Fass (!) durch das ganze Königreich um Chaos zu stiften. Dazu gehört auch alle Einwohner in Tiere zu verwandeln. Inklusive unseren kleinen Bruder und auch uns.
Allerdings kommen wir dabei eher weniger elegant weg, denn wir enden als ein stattliches Schwein. Durch das neue Gewicht passt uns weder unsere Ausrüstung noch können wir besonders hochspringen oder klettern. Nicht besonders hilfreich, wenn man in der ganzen Welt magische Kugeln suchen soll, die genau dieses Chaos wieder beseitigen.
Das Alphabet der Tiere
Zum Glück bleiben wir in Monster Boy nicht die ganze Zeit über ein Schwein. Im Verlauf des Spiels lernen wir uns in 5 weitere Tiere zu verwandeln. Nach jedem erledigten Bosskampf, können wir eine mehr lernen und so an uns vorher unzugängliche Orte gelangen.
Als Schwein können wir vielleicht nicht mehr so agil klettern, dafür können wir aber Feuer- und Blitzattacken zaubern. Sind wir eine Schlange, dann können wir uns in kleine Schlupflöcher begeben oder sogar an klebrigen Wänden entlangkriechen. Der Frosch kann seine Zunge als Lasso nutzen und somit können wir größere Abgründe überwinden. Mit dem Löwen können wir buchstäblich mit dem Kopf durch die Wand laufen.
So bleiben uns zum Erkunden bis zum Ende des Spiels immer noch einige Ecken auf den Karten offen, welche wir mit neuen Fertigkeiten dann entdecken können.
Anspruchsvolle Rätsel
Natürlich finden wir in Monster Boy zwischen den Kämpfen und hüpfen durch die Karten auch das ein oder andere Rätsel. Mal sind diese sehr offensichtlich zu lösen, mal kann man sich hier aber auch richtig festfressen.
Neben Kisten, die wir mit einer Feuerattacke von Seilen befreien können um uns einen neuen Weg zu schaffen, gibt es auch einige Rätsel mit Hebeln oder Fackeln. Mal finden wir Statuetten, die wir mit einer Stampfattacke mit dem richtigen Gesichtsausdruck versehen müssen oder wir müssen das Gewicht in Käfigen verringern um weiterzukommen.
Manchmal steht man hier wie die Kuh vorm Berg und sie das offensichtliche nicht. Manchmal bekommt man die Lösung auf das Rätsel erst im nächsten Bildschirm oder mit einer neuen Fertigkeit. So passiert es, dass wir uns in einer Höhle festgesetzt haben, die wir mit dem Greifhaken einfach hätten wieder verlassen können… Hinterher ist man immer schlauer.
Nicht zu unterschätzen
Seid euch bewusst, dass ihr den Schwierigkeitsgrad von Monster Boy nicht ändern könnt. Das Spiel ist zu Anfang noch wirklich machbar. So finden auch Anfänger in diesem Genre einen guten Einstieg. Doch umso mehr Fertigkeiten und Verwandlungen wir lernen umso komplizierter und härter wird das Ganze.
Stärkerer Gegner und knappere Zeitfenster können hier und da schon einmal wirklich Frust auslösen. Aber aufgeben ist keine Option. Wer dran bleibt, der wird für seine Disziplin belohnt und kommt wieder einen Schritt weiter im Spiel.
Allerdings sind die meisten Tode durch die gut gesetzten Checkpoints wirklich verkraftbar. So kann man es einfach gleich nochmal versuchen.
Ausrüstung und Tränke
Natürlich können wir in Monster Boy auch Ausrüstung tragen und erwerben. Diese ist allerdings meist optional und keine Pflicht. Wer allerdings so viel wie möglich erkunden möchte, dem sei geraten, dass er seine Münzen hier ruhig investieren kann.
Manche Spezialfertigkeiten wie „Auf Wolken Laufen“ sind allerdings an bestimmte Items gebunden. In diesem Fall eben Schuhe. Eine Schlange, die keine Füße hat, kann also dieses Item nicht nutzen. Leider sorgt hier das Item-Management das ein oder andere Mal dafür, dass man gekonnt durch die Wolken in den Tod stürzt.
Zu kaufen gibt es ebenfalls Tränke. Diese können uns vor unserem Tod bewahren und füllen einmalig unsere Herzen wieder auf. Das kann besonders in den harten Bosskämpfen wirklich praktisch sein. Andere schützen uns kurzzeitig vor Statusveränderungen wie Gift.
Wunderschöne Welt von… äh Wonder Boy?!
In Monster Boy bewegen wir uns durch die handgezeichnete 2D Welt des Jump and Runs. Bunte Farben, tollen Hintergründe und schöne Animationen lassen uns tief in die Welt eintauchen. Aber Moment mal… Diese Welt kommt uns äußerst bekannt vor.
Das ganze Spielgefühl kommt dem von Wonder Boy sehr nahe und tatsächlich gehört Monster Boy zum selben Universum. Sollte vielleicht auch mal an seinen Bruder anknüpfen, aber Lizenzstreitigkeiten verhindern, dass der Name im Titel stehen darf. Wer die alten Spiele kennt, der wird trotzdem hier und dort einige kleine Erinnerungen an diese finden.
Die neue Betitelung tut dem Ganzen allerdings nicht wirklich einen Abbruch. Mit seinen liebevoll gestalteten Welten und dem tollen Soundtrack im Hintergrund kann man sich in Monster Boy absolut verlieren.
Eine Perle
Ein bisschen schade, dass wir Monster Boy erst jetzt so wirklich wahrgenommen haben. FDG Entertainment hat hier eine Perle produziert, die sich jeder anstecken sollte. Monster Boy ist hoch gelobt und auch wir schließen uns dieser Meinung gerne an.
Es macht Spaß, es frustriert, aber es treibt dich an weiterzumachen. Dabei brilliert es durch eine tolle Gestaltung und Musik. Es ist etwas linearer als Wonder Boy und somit viel zugänglicher als der Vorgänger.
Wir können nur sagen, dass es eines der tollsten Spiele ist, die wir in diesem Genre spielen durften und zögert nicht es zu versuchen.