Bear With Me ist ein klassisches Click & Point Adventure und wurde von Exordium Games entwickelt. Das Spiel teilt sich in drei Episoden, die schon einige Jahre auf dem Markt sind. Neu ist allerdings das Prequel, welches am 31.07. nachgereicht wurde. Dazu erschien die Complete Edition, die alle Teile abdeckt. Kaufen könnt ihr das Spiel auf Steam oder im Nintendo e-Shop. Wir haben den Titel gespielt und hier sind unsere Eindrücke:
Mit einer Menge Fantasy
Kinder können eine fantastische Fantasie haben, dass wissen wir alle. Das trifft auch auf Amber und ihren Bruder Flint zu. Die beiden flüchten sich nach Paper City und lösen zusammen mit Ted I. Bär knifflige Fälle als Detektive. Die Stadt ist auf den ersten Blick düster und schmutzig, doch lernt man die Charaktere dort erstmal besser kennen, dann erkennt man schnell, dass der Schein trügt.
Die Episoden 1 – 3 stellen Amber in die Hauptrolle. Wir ziehen mit ihr und Ted los, um Flint zu finden und die Verbrechen des „roten Mannes“ aufzuklären, denn dieser terrorisiert die Stadt. Sogar die größten Verbrecher scheinen wirklich Angst vor ihm zu haben. Schnell wird klar, wen er sucht und dass wir vorsichtig sein müssen. Doch auch in einer Fantasiewelt ist nicht immer alles so wie es scheint und wir werden einiges aufdecken, was uns so gar nicht gefallen wird.
Das Prequel trägt den Namen „The Lost Robots“ und diesmal ist es nicht Amber, die bei Ted ist, sondern Flint. Wenn ihr die vorherigen Teile nicht kennt, dann empfiehlt es sich absolut zuerst hier einzusteigen. Denn sonst wisst ihr die wesentlichen Dinge einfach schon. Ted und Flint müssen herausfinden wer hinter dem Verschwinden von den Robotern in der Stadt steckt und warum das ganze passiert. Dieser Fall kommt im Hauptspiel auch nochmals zur Sprache und am Ende setzt sich alles wie ein großes Puzzle zusammen.
Film Noir mit Plüschtieren
Bear With Me setzt auf den Film Noir Stil und spielt sich in schwarz-weiß ab. Ein paar Mal kriegen wir auch den roten Faden zu sehen und auch der rote Mann sticht mit der Farbe deutlich hervor. Das Rot soll bedrohlich wirken. Es ist ein handgezeichnetes 2D Adventure und bringt mit seinen niedlichen Elementen einen ganz besonderen Stil mit sich.
Ab und zu gibt es Zwischensequenzen, die in Form von Comic Strips gehalten sind und die Geschehnisse und das was passieren wird, wird hier nochmal gut zusammengefasst. Die Animationen im Spiel selber sind minimalistisch und werden teilweise von Schwarzblenden übernommen. Leider gibt es viele Ladezeiten zwischen den einzelnen Bildschirmen, die den Spielfluss, auch wenn sie nicht lang dauern, trotzdem immer wieder unterbrechen und einen aus der Geschichte reißen. Ein Minuspunkt in der B-Note.
Die Synchro ist allerdings echt super. Egal welcher Charakter jeder von ihnen ist hochwertig besetzt worden und die Sprecher hatten sichtlich Spaß und das merkt man auch. Allerdings ist die Sprachausgabe nur auf Englisch verfügbar. Es gibt Untertitel auf Deutsch, aber wie immer geht hierbei viel von Witz und Charme einiger Sprüche verloren. Auch finde ich diese Umsetzung, gerade für Kinder, weniger gelungen, da es teilweise wirklich viel zu lesen gibt.
Rätselspaß und nicht zu knapp
In einem Klick & Point Adventure wie Bear With Me dürfen die Rätsel und wilden Kombinationen natürlich nicht fehlen. Dadurch, dass das Spiel in schwarz-weiß gehalten ist, ist es ab und zu doch etwas knifflig einige Gegenstände zu finden. Hier übersieht man leider schnell Dinge und steckt hier und da doch mal länger fest. Das könnte man vermeiden, wenn man eine Hotspotanzeige einfügen würde. Diese fehlt nämlich. Dann sucht man eben mal eine gefühlte Ewigkeit nach einem Benzinkanister oder einer Kerze. Aber irgendwie gehört das auch einfach dazu, oder?
Die Schwierigkeit der Rätsel ist auf jeden Fall meist nicht zu komplex und kompliziert. Manchmal muss man aber eben einfach mal nachdenken. Besonders bei den Minispielen, die es gibt, ist das schonmal öfter der Fall. Aber nichts ist unlösbar und eigentlich kommt man ganz gut durch das Spiel.
Kein Spiel für Kinder
Bear With Me ist von der Geschichte her, meiner Meinung nach, kein Spiel für Kinder. Natürlich ist der Grafikstil niedlich und es geht um Kuscheltiere und die Fantasie von zwei Geschwistern, aber dahinter steckt viel mehr. Die Geschichte zeigt auf, wie wichtig die Vorstellungskraft für uns sein kann, wenn unsere Eltern wenig Zeit haben. Wenn wir keine Freunde haben und unser Spielzeug zum Leben erwacht. Es ist eben eine richtige Toystory mit Ted dem Bären, der immer da ist und uns niemals im Stich lässt. Kennt ihr das Bild? Der Teddy der uns beim Schlafen vor bösen Monstern beschützt?
Auch das was wir während des Spiels erfahren und erleben, ist eher weniger für kleine Kinder gedacht. Dazu eben die Englische Sprachausgabe und der viele Test, denn einige der Dialoge sind wirklich lang. Sogar für ein Adventure und in Momenten, wo ich dachte hier kann ich vielleicht nichts Wichtiges verpassen, habe ich diese sogar wirklich geskipt. Ich hasse das eigentlich.
Für 15 € erhaltet ihr auf jeden Fall ein interessantes Adventure, dass bis zum Schluss spannend bleibt und euch überraschen wird.
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