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Hellblade: Senua’s Sacrifice – vom Wahnsinn getrieben

Ninja Theory brachte am 08. August 2017 das Spiel Hellblade: Senua’s Sacrifice auf unseren PC und die Playstation 4. Am 11. April 2018 dann auch endlich auf die Xbox One. Die Portierung für die Nintendo Switch war am 11. April 2019. Basierend auf der nordischen und keltischen Mythologie spielen wir die Kriegerin Senua und erleben auch all ihre Psychosen. Ob uns das Spiel überzeugen konnte oder nicht, erfahrt ihr hier in unserem Review zu Hellblade: Senua‘s Sacrifice.

Ein wichtiges Vorwort zum Review und zu Spiel

Sobald wir das Spiel starten, erhalten wir einen Warnhinweis darüber, dass das Spiel das Thema psychische Störungen behandelt und man es am besten mit Kopfhörern spielen sollte. Den Entwicklern lag das Thema sehr am Herzen und man hat sich bei der Entwicklung durch diverse Psychologen beraten lassen. Im Spiel selbst werden Wahnvorstellungen, Angst, Schizophrenie und Panik „begreifbar“ gemacht. Ein sehr intensives Erlebnis, welches selbst gesunden Spielerinnen und Spielern viel Kraft abverlangt, denn man bekommt einen Hauch von Ahnung, was betroffene Menschen tagtäglich durchleben müssen. Wir haben großen Respekt davor, wie das Thema im Spiel behandelt wurde- weder herabwürdigend oder beleidigend.

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So lass uns von vorne beginnen

In Hellblade: Senuas Sacrifice spielen wir die junge keltische Kriegerin Senua im 8. Jahrhundert. Senua ist psychisch krank und kreiert ihre eigene Realität durch den Fluch der Dunkelheit. Dabei ist dieser Fluch lediglich eine Erklärung ihres Vaters gewesen, um seine Tochter vor der Verbannung- oder dem Scheiterhaufen zu retten, denn schon ihre Mutter hatte psychische Probleme.

Senua verliebt sich in Dillion, den Häuptlingssohn, und nach Freundschaft wurde eine Liebesbeziehung aus den beiden. Zumindest, bis eine Seuche in der Gemeinschaft auftritt und Senua als verfluchtes Kind daran schuld sein soll.

Sie flüchtet aus dem Dorf und es kommt anders als gedacht, denn Wikinger greifen das Dorf an und dabei wird Dillion den Göttern geopfert. Senua kommt zurück, findet aber nur noch seinen Kopf, welchen Sie an sich nimmt und beschließt nach Helheim zu reisen, um die Totengöttin dazu zu bringen, Dillion zurückzubringen und seine Seele zu retten.

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Auf dem Weg zum Ziel verstärken sich die Psychosen zunehmend und wir wissen teilweise nicht so recht, ob das gerade wirklich passiert oder sich einiges, wie zum Beispiel Kämpfe gegen Wikinger oder Bestien, vielleicht nur in ihrem Kopf abspielt.

Einfach nur…

Durch die Unreal Engine 4 hatte Ninja Theory viele Möglichkeiten die Spielwelt durch Effekte und gekonnt gesetzte Belichtungen und Schattenwürfe dem Thema anzupassen. Das ist dem Team auch sehr gut gelungen. Hinter jeder Ecke gibt es etwas zu finden, selbst wenn es nur die Runensteine- oder Runenbretter sind, welche uns einen Teil der nordischen Mythengeschichte erzählt.

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Damit auch die Bewegungen, Gestik- und Mimik von Senua zum Spielgeschehen passt, wurde vieles mithilfe von Motion-Capture in das Spiel übertragen. Negativ zu werten ist, dass einige Kollisionsabfragen zu großzügig sind und man hierdurch immer mal wieder irgendwo aneckt. Das Interface ist sehr clean gehalten, es gibt keins! Auf eine Lebensanzeige, ein Inventar oder sonstiges wurde verzichtet.

Ein etwas anderes Spieldesign

Auch wenn es in regelmäßigen Abständen zu Kampfhandlungen kommt, liegt das Hauptaugenmerk ganz wo anders. Erreichen wir einen bestimmten Punkt im Spiel werden wir mit Gegnerhorden konfrontiert. In einem epischen Schwertkampf müssen wir nicht nur draufhauen, sondern auch ausweichen. Haben wir durch unsere Schwertschläge den Fokus gefüllt, können wir in eine Art Slow-motion verfallen und den Widersachern ordentlich was auf die Mütze geben.

Wichtig ist den Gegner zu kennen, denn jeder Gegnertyp hat eigene Schwachstellen welche man finden und verwenden sollte. Bosskämpfe besitzen für Senua eine tiefergehende Bedeutung, zum Beispiel wenn die gefürchtete Bestie in der Dunkelheit besiegt werden kann. Was besonders beeindruckend ist, sind Momente, an denen die Erzählung und Interaktion kaum voneinander zu trennen sind.

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Wirklich gut umgesetzt sind die Rätsel, welche wir lösen müssen um im Spiel weiterzukommen. Ziel ist es die Runen auf einer verschlossenen Tür beziehungsweise einem verschlossenen Tor in der Umgebung zu finden, um damit das Weiterkommen zu ermöglichen. Da wir die Runenbilder in Bäumen oder Lichtspielen finden, müssen wir uns intensiv mit der Umgebung beschäftigen. An einigen Stellen ist dieses gar nicht so einfach, denn wir müssen zum Beispiel durch bestimmte Portale schreiten, um die Verzerrungen der Realität zu beseitigen. Aber was nun real ist und was nicht, kann man hier nicht wirklich sagen.

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Auch das Sound-Rätsel in fast vollständiger Dunkelheit haben wir so noch nicht erlebt. Die Orientierung anhand eine plätschernden Baches ist sehr beeindruckend umgesetzt worden. Das Spiel sollte auf dem Controller gespielt werden, da man an einigen Stellen durch die Vibration ein haptisches Feedback erhält. In Summe ist die Steuerung ausgereift und geht gut von der Hand.

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Unser Fazit zu Hellblade: Senuas Sacrifice

Hellblade: Senua’s Sacrifice ist ein sehr intensives und tiefgründiges Action-Horror-Psycho-RPG. Wirklich sehr positiv zu werten ist das Feingefühl und die dargestellte Umsetzung von psychischen Erkrankungen. Zu zeigen was es bedeutet, wenn man nicht sicher sein kann was Wirklich ist, wie es ist mit Stimmen im Kopf leben zu müssen. Ein wirklich sehr intensives und verstörendes Spielerlebnis.

Leider müssen wir auch ein wenig Kritik üben. So zum Beispiel ist die Kameraführung in einige Kämpfen zu bemängeln. Man hat leider immer mal wieder das Problem, dass man nicht wirklich sieht, wo die Gegner überall stehen- das führt zu Übersichtsproblemen.

An einigen Stellen ist das Lichtspektakel dann doch, selbst für dieses Spiel, sehr verbuggt und unnatürlich. Auch die Kollisionsabfragen sind teilweise sehr großzügig programmiert worden.

Nichtsdestotrotz hat uns das Spiel auf eine wirklich intensive Reise geschickt. In den sieben bis zehn Spielstunden haben wir einen tiefen Einblick in das Erhalten, was einige Menschen täglich erleben müssen.

Spieler die einen Fotomodus als Elementar betrachten dürfen sich freuen, denn es gibt einen. Dieser muss jedoch erst im Optionsmenü aktiviert werden, warum auch immer.

Wir freuen uns schon sehr darauf den zweiten Teil spielen zu dürfen und können jedem einzelnen von euch dieses Spiel ans Herz legen.

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