Tauchen wir ein in eine Welt nach unserer Zeit… unser Test zu Horizon Zero Dawn
Horizon Zero Dawn spielt in einer Zeit die weit hinter unserer liegt. Dennoch könnte man denken, dass sie vor unserer Epoche spielt, denn die Völker kleiden sich mit Jagdgewändern aus Tierhäuten, bauen Holzhütten und nutzen keine Maschinengewehre zum jagen, sondern Pfeil und Bogen.
Die Welt gehört schon lange nicht mehr den Menschen, sondern den Maschinen, welche vor einigen Jahrzehnten angefangen haben aggressiver zu werden. Woran das liegt, dass weiß niemand so genau. In der Welt verstreut findet man viele Ruinen, die mit viel Technik ausgestattet sind bzw. waren. „Die Alten“ sollen hier gearbeitet haben, doch was mit ihnen passiert ist, dass erfahren wir immer nur nach und nach. Ist aber absolut nicht schlimm, denn wir werden sowieso ständig von irgendetwas Neuem abgelenkt, wodurch wir das Interesse an der momentanen Sache erst mal verlieren.
Generell ist die gesamte Karte sehr detailreich und wunderschön gestaltet. Wir erkunden ständig andere Biome. Von einem Waldgebiet stolpern wir plötzlich in einen Dschungel, weiter in eine Art Sumpf oder stecken plötzlich auf einem Berg im Schnee. Jede dieser Landschaften ist auf ihre Weise absolut schön. Aloy gibt auch gerne Kommentare zu ihrer Umgebung ab, was sie als Charakter absolut echt wirken lässt. Dann ist ihr zu heiß oder zu kalt oder sie beschwert sich über ihre nasse Rüstung, wenn wir beispielsweise aus dem Wasser klettern.
Ebenso imposant wirkt die Natur an den eingefallenen Gebäuden, die sie sich zurückerobert hat. Es wird sofort die Entdeckerlaune geweckt und man möchte überall hochklettern und die Geheimnisse der alten Welt lüften, doch das ist leider oft nicht möglich.
Die Welt im Spiel ist absolut liebevoll gestaltet und überall steckt viel Liebe zum Detail drin. Ob es die Wildtiere sind, die uns immer mal wieder begegnen oder die Pflanzen und Bäume. Der dynamische Wetterwechsel, der uns auch mal in einem Schnee oder Sandsturm stehen lässt. Jede dieser Umgebungen veranlasst mich dazu, oft immer wieder stehen zu bleiben und einfach den Moment zu genießen, welcher sich mir dort gerade bietet. ( Ich spiele Übrigens in 4k Auflösung an der PS4 Pro.)
Die Geschichte hinter Aloy… | Im Test: Horizon Zero Dawn
Wir spielen die rothaarige Aloy. Eine Ausgestoßene des Nora – Stammes, die von ihrem Ziehvater Rost liebevoll großgezogen wird. Ausgestoßen wird man bei den Nora, wenn man ein Verbrechen begeht oder gegen die Stammesregeln verstößt. Sie glaube an die große „Urmutter“, die diese Regeln für sie auferlegt. Den Grund warum Aloy das Dorf als Säugling verlassen musste erfährt man nicht von Anfang an. Sie wird als „die Mutterlose“ betitelt.
Wir dürfen bei ihrer Namensgebung als Baby dabei sein und sie durch ihre frühe Kindheit begleiten. Ihre ersten Jagdversuche miterleben. Ich finde diese Umsetzung sehr gelungen, denn so baut man sofort eine Bindung zu Aloy auf. Als 6-jährige fällt es hier sichtlich schwer zu verstehen, warum die Dorfbewohner sie und Rost mit solch einer Abscheu behandeln. Warum es ihnen verboten ist mit ihnen zu sprechen oder womöglich nur mit ihnen gesehen zu werden. Sie versucht immer wieder Kontakt zu knüpfen, doch es misslingt ihr. Aloy stürzt in eine der oben genannten Ruinen und findet dort den „Fokus“. Näheres dazu erläutere ich später.
Dieser Fokus hilft ihr einen Jungen zu retten, der verletzt zwischen einer Herde Maschinen liegt. Doch auch er darf sich nicht mal bei ihr bedanken. Aloys Ziel ist es seit diesem Tag, die Erprobung zu gewinnen und damit wieder vom Dorf aufgenommen zu werden. Darauf trainiert sie mit Rost hin.
Als der große Tag jedoch kommt, kann kaum jemand Ahnen was für ein Schicksal sie dort erwartet. Zwischen neuen Freunden und alten Feinden tauchen neue Gefahren auf und Rätsel um Aloys Existenz. Neue Fragen, die es zu erklären gilt…
Die Welt mit anderen Augen sehen…
Kommen wir zu den Funktionen des Spiels. Zum einen wäre da der Fokus, welcher Aloys Ohr schmückt. Der Fokus gewährt uns einige Vorteile um in der Welt etwas leichter zu Recht zu kommen. Mit ihm können wir Dinge sichtbar machen, die man mit dem normalen Auge nicht wahrnehmen kann.
Ein wenig erinnert diese verbesserte Wahrnehmung an die Hexersinne aus Witcher, die das Spiel gerade beim Spurenlesen um ein vielfaches erleichtert haben. Auch hier dient der Fokus als Unterstützung und man kann selber entscheiden ob man ihn nutzen möchte oder nicht.
Wenn ihr den Fokus nutzen möchtet, dann bringt er euch einige Vorteile. Er hebt in der Nähe befindliche Items violett hervor und deutet in der Ferne liegende Gegner oder Gegenstände an. So können wir immer sehen was uns hinter der nächsten Ecke erwartet.
Ein wichtiges Feature liegt darin, dass wir mit dem Fokus unsere Gegner scannen können, um somit ihr Stärken und Schwächen herauszufinden. Ebenso zeigt uns die Sicht welche Bauteile wir angreifen können, um mehr Schaden an den Maschinen zu verursachen, indem wir ihnen diese mit ein paar gezielten Treffern entfernen. Das kann gerade im Kampf gegen wirklich große, überlegende Maschinen von Vorteil sein.
Doch nicht nur die Schwächen seiner Gegner zu kennen ist wichtig um zu überleben. Mit dem Fokus können wir genau deren Laufwege markieren. Das gibt uns die Möglichkeit die Gegner zu umgehen oder kleine Taktiken zu entwickeln, wie wir wen ungesehen zerstören können.
Auch beim Spurenlesen ist uns der Fokus eine große Hilfe. Wie bei Witcher hebt er die Spur deutlich hervor, sodass wir ihr ohne größere Umwege folgen können. Aber auch hier gilt: Wenn euch das zu leicht ist, dann lasst den Fokus einfach aus dem Spiel.
Ein Kampf um Leben und Tod…
Das Kampfsystem in Horizon ist schnell und dynamisch. Wer nicht aufpasst, der ist manchmal schneller gestorben als ihm lieb ist. Das Spiel ist jetzt kein neues Darksouls, aber ganz einfach ist es auch nicht, wenn einen plötzlich mehr als nur eine Maschine im Visier hat. Es gilt sich mit den Bewegungsabläufen der Maschinen vertraut zu machen, auszuweichen und im richtigen Moment mit dem Speer zu zuschlagen. Wer das gut timet, der kann einen Gegner schon mal zu Boden ringen und ihm den Todesstoß versetzen.
Für die vorsichtigeren unter euch gibt es natürlich die Möglichkeit nur mit Pfeil und Bogen zu agieren. Heimlich Fallen um die Gegner zu postieren und sie somit unschädlich zu machen, damit man ihnen den optimalen Schaden zufügen kann.
Am besten experimentiert ihr aber dabei selber mal mit den Fallen und verfügbaren Waffen herum. Legt fest was euch am besten liegt. Bei mir ist es eindeutig der Bogen und die Schockfallen um die Gegner kurzzeitig zu betäuben.
Vom Jäger zum Sammler…
Aber nicht nur das Kämpfen ist in Horizon wichtig. Ebenso wichtig ist es Kräuter zum Heilen zu sammeln oder um seine Taschen zu vergrößern. Besonders der zweite Punkt lag bei mir sehr weit oben, denn mein Inventar war grundsätzlich voll. Das war auch der Haupteinsatz für meinen Fokus: Wildtiere aufspüren.
Egal ob wir Holz für Pfeile, Pflanzen zum Heilen, Plunder zum Verkaufen oder Modifikationen für unsere Rüstungen und Waffen sammeln. In dieser Welt gibt es viel zu entdecken.
Es gibt viel zu lernen…
Mit dem Fertigkeitsbaum können haben wir die Möglichkeit zwischen drei Kategorien zu wählen welche wir skillen möchten. Es sei denn ihr seid wie ich und möchtet sowieso alle Fertigkeiten freispielen. Möchtet ihr lieber nur die für euch am wichtigsten freispielen, dann gilt es sich zwischen Verstärkungen für eure Waffen z entscheiden, neue Angriffsmöglichkeiten, wenn ihr ungesehen seit oder die Ausbeute beim Sammeln zu vergrößern. Je nach Spielstil lässt sich dieses ganz gut Variieren.
Auch lernen wir im Spielverlauf einige der Maschinen zu überbrücken. Was bringt uns das? Ein paar wenige von ihnen können wir als Reittier benutzen und uns schneller durch die Welt bewegen. Meistens sind das eher die, die einem klassischen Pflanzenfresser ähnlich sind. Allerdings geht dabei einiges an Sammelobjekten und Erkundungsorten verloren, denn wir reiten einfach blind an allem vorbei. Leider, sehen uns die Maschinen dafür umso besser und sind uns dabei des Öfteren auf den Fersen.
Zum anderen kämpfen die Maschinen für uns. Werden wir angegriffen, dann verteidigen sie uns. Zumindest solange bis sie genug Schaden von einem Gegner eingesteckt haben und sich dann doch wieder gegen uns wenden oder sie eben einfach sterben.
Ihr solltet auch versuchen sie im Kampf nicht allzu oft mit euren Pfeilen zu treffen, denn auch in diesem Fall werden die freundlichen Tierchen schnell wieder böse und zeigen euch rotes Licht.
Ist euch laufen oder reiten dennoch zu langsam, dann könnt ihr natürlich auch die Schnellreise von Lagerfeuer zu Lagerfeuer nutzen. Allerdings nicht unbegrenzt, denn ihr benötigt dazu Schnellreisepakete. Ohne die müsst ihr laufen.
Das Fazit zu Horizon Zero Dawn
Ich finde mit Horizon Zero Dawn haben sich Guerilla Games selbst übertroffen. Das Spiel reißt einen in der Geschichte mit und sorgt dafür, dass man eben von dieser genug abgelenkt wird um sie nicht in ein paar Stunden zu beenden. Immer wieder entdeckt man neue Sachen, die man dann „mal eben schnell“ erkunden möchte. Es macht Spaß den Menschen dort zu begegnen und ihre Geschichten zu erfahren. Dazu erfährt man viel zum Hintergrund.
Das Open World Game hat auch eine angemessene Kartengröße. Man wird nicht erschlagen, aber befindet sich auch nicht auf einem zu kleinen Gebiet. Dennoch kann man leider nicht alle Gebiete betreten. Schon einige Alphawände haben meine Erkundungen blockiert und sogar einmal verhindert, dass ich an Loot ran kam. Eher ärgerlich, aber nun gut, zu erkunden gibt es definitiv trotzdem noch genug.
Über die Grafik brauche ich eigentlich nicht viel sagen. Gerade in 4k Auflösung habe ich wirklich absolut nicht zu meckern. Ich bleibe gerne einen Moment stehen und genieße den Ausblick. Die Ladezeiten sind auch absolut in Ordnung. Können vermieden werden in dem man einfach nicht stirbt. Denn grundsätzlich gibt es keine Ladebildschirme in dem Spiel, was ich als sehr angenehm empfinde.
Mit 26 verschiedenen Maschinenarten plus die Menschengegner ist man eigentlich gut bedient. Gut ist auch, dass man nicht allen Maschinen sofort begegnet, sondern nach und nach immer mal wieder eine neue Art entdeckt. So bleibt es lange aufregend.
Die Fähigkeit zur Überbrückung finde ich ein nettes Feature, aber ich persönlich nutze es kaum. Dazu schleiche ich mich zu gerne an die Maschinen ran und möchte möglichst unentdeckt bleiben um den Überraschungseffekt auf meiner Seite zu wissen. Außerdem möchte ich nichts von der Umgebung verpassen.
Für jeden Liebhaber von Rollenspielen ist Horizon Zero Dawn ein Muss, wie ich finde. Auch nicht Liebhaber sollten sich dieses Goldstück nicht entgehen lassen. Es ist seit langem mal wieder ein Spiel was mich so richtig fesselt und ich es kaum erwarten kann weiterzuspielen.
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2 Comments
Michael
HZD war letztes Jahr der Grund, dass ich mir eine PS4 gekauft habe, hatte das bei einer Streamerin gesehen und bin dann los, mir das Bundle kaufen :)
crusard
Ich muss es auch noch spielen ??