Shadow of the Tomb Raider erschien am 12. September 2018 für den PC, die Playstation und Xbox – endlich konnten wir erfahren wie die Reise für Lara Croft weitergeht. Das Spiel hat einiges der Vorgänger übernommen, aber auch einiges anders gemacht. Was es aber wirklich kann, das sagen wir euch in unserem Review zu Shadow of the Tomb Raider von Eidos Montréal und Square Enix.
Ein neuer Teil der Geschichte | Shadow of the Tomb Raider
Lara und Jonah finden sich zu Anfang des Spiels in Mexico wieder. Sie beschatten einen Dr. Dominguez, der zwar einiges Gutes für die Stadt getan hat, in der sie sich gerade befinden, doch zusammen mit Trinity wohl nichts Gutes im Schilde führt. Es dauert nicht lange und Lara erkundet den ersten Tempel auf der Suche nach dem nächsten Artefakt. Gefunden ist es schnell und auch deutlich welche verheerende Folgen es in den falschen Händen haben könnte. So entschließt sie sich es mitzunehmen und löst so eine Welle an Katastrophen aus. Diese lassen sich nur mit dem Gegenstück des Artefaktes stoppen oder die Welt kann, nach der Zerstörung, neu erschaffen werden. Mit einer zerstörten mexikanischen Kleinstadt und einem Flugzeugabsturz krachen wir also wortwörtlich in das neuste Abenteuer von Lara Croft.
Ein grafischer Augenschmaus – Shadow of the Tomb Raider
Shadow of the Tomb Raider kommt mit einer tollen Grafik daher. Auf der Xbox One X konnten wir uns zwischen der hohen Auflösung oder vielen Frames entscheiden. Das Spiel mit True 4K zu spielen, brachte mich schon das ein oder andere Mal zum Stehen bleiben und gucken. Ich bin immer noch fasziniert darüber wie gut unsere Spiele heutzutage aussehen und wie realistisch sie wirken. Tomb Raider besteht wieder aus absolut vielen Details in der Spielwelt und oft wollte ich mit Dingen agieren, die dazu gar nicht gemacht waren. Grafisch gesehen kann man das Spiel also guten Gewissens weiterempfehlen.
Die Videosequenzen gehen meist ins Gameplay über und fügen sich somit gut in das Spiel ein. Die Umgebung ist teilweise zerstörbar. Deckungen gehen kaputt und bei einem Schuss auf explodierende Fässer reißen wir auch schon mal den einen oder anderen Gegenstand mit in die Zerstörung.
Doch nicht nur die Grafik kann überzeugen, auch die Musik im Hintergrund ist in jeder Situation perfekt eingesetzt. Es wird in dunklen Höhlen viel Spannung erzeugt, sodass ich mich sogar das ein oder andere Mal wirklich erschrocken habe vor dem was mich erwartete. Doch genauso entspannt ist die Musik, wenn wir in den Städten herumlaufen und uns umsehen. Trauer, Wut, Verzweiflung, Witz. Alles ist gegeben und wird mit der Musik nochmals fantastisch untermalt.
Lagerfeuer, Fertigkeiten und das Inventar
Wie auch in den Teilen zuvor, können wir im gesamten Spiel Lagerfeuer finden. An diesen können wir die Schnellreisefunktion nutzen und so ab einem gewissen Punkt im Spiel nochmal die Orte besuchen, an denen wir noch etwas zu erledigen haben. Denn meist klappt das nicht direkt am Anfang, weil uns noch Ausrüstung fehlt. Diese können wir ebenfalls am Lagerfeuer bearbeiten. Wir sehen welche Waffen wir besitzen und können verwalten was wir mitnehmen wollen. Auch können wir hier diese verbessern und mit Upgrades versehen. Sofern wir genug Material gesammelt haben. Schaden, Nachladetempo, Magazin, Rückstoß kann so alles verbessert werden.
Auch finden wir dort die Auswahl an Outfits, die Lara zur Verfügung stehen. In der Croft Edition hatte ich nun zum Beispiel die Möglichkeit in der neuen Welt mit Lara aus Tomb Raider 1 oder 2 herumzulaufen. Im Verlaufe des Spiels erhält man noch andere Outfits, die zwar keinen Effekt in Kämpfen bringen, aber man unterschiedlich mit Menschen agieren kann oder plötzlich gar nicht mehr mit ihnen reden kann. Wenn ihr Leder dafür benötigt, dann müsst ihr nicht unbedingt jagen gehen, wenn ihr nicht wollt. Auch von bereits erlegten und toten Tieren, kann man nun Leder sammeln.
Fertigkeiten gibt es natürlich auch. Einige werden im Verlauf der Story freigeschaltet oder wenn ihr Gräber beendet. Die restlichen müsst ihr euch mit Fertigkeitspunkten verdienen. Der Skillbaum ist wie immer in drei Teile unterteilt. Hier könnt ihr entweder Laras Fähigkeiten in Kämpfen verbessern, ihre Überlebenskünste in der Wildness oder bessere Schleichfertigkeiten erlernen. Dabei sind auch neue Sachen. Zum Beispiel das wir Gegner von Bäumen aus auflauern können und diese dann mit einem Seilpfeil geschickt und unentdeckt an dem Ast festbinden können.
Shadow of the Tomb Raider – Das Kampfsystem
Das Kämpfen in Shadow of the Tomb Raider hat mich positiv überrascht. Da ich im letzten Teil so unzufrieden damit war, dass man ständig in Schusswechsel reingezwungen wurde, hatte ich natürlich auf Veränderung gehofft. Diese kam auch. Für mich war es ein toller Ausgleich zwischen Kämpfen, die ich geschickt mit Schleichen umgehen konnte und dessen, denen ich mich stellen musste. Man war weniger gezwungen auf die Gegner zu ballern und an den Stellen wo es erforderlich war, konnte man oft eher mit dem Bogen was bewirken oder es hat einfach super in den jeweiligen Abschnitt der Geschichte gepasst.
Wird man doch mal entdeckt, dann ist es manchmal relativ schwierig, den Blicken wieder zu entgleiten und mich hat es dann das ein oder andere Mal das Leben gekostet, weil ich dann zu forsch an die Sache rangehen wollte. Aber dann hatte man wenigstens die Chance es nochmal besser zu machen.
Generell fand ich den Einfallsreichtum an Arten wie man Lara in diesem Spiel ableben lassen kann wirklich beeindruckend. Natürlich können wir in Abgründe stürzen und in Pfählen aufgespießt werden. Doch manchmal fällt man eben nicht nur einfach runter, sondern landet in einer Grube voller hungriger Wölfe, oder man wird von Piranhas gefressen, überrollt, zerquetscht oder eben ganz einfach erschossen. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu oft gestorben.
Schwierigkeit und Speicherpunkte
Die Speicherpunkte setzen sich je nach Schwierigkeitsgrad, den ihr auswählt. Bei einem einfachen und normalen Spiel werden die Punkte viel eher gesetzt, an denen ihr wieder startet, wenn ihr sterbt. Erhöht ihr die Stufe, dann werdet ihr jedes Mal an das letzte Lagerfeuer zurückgebracht und müsst auch alles wieder einsammeln, was ihr auf dem Weg zum Ziel gefunden habt. Zu jeder Schwierigkeitsstufe könnt ihr allerdings individuell einstellen, wie schwer die Kämpfe, das Klettern und die Rätsel sein sollen. Denn auch die Markierungen, wo ihr klettern könnt verschwinden mit höherer Schwierigkeitsstufe.
Wem dass alles keine Herausforderung genug ist, der kann nach dem Spiel ein Neues Spiel + starten und das ja mal auf der höchsten Schwierigkeit versuchen. Ihr behaltet zwar alle Waffen und Fertigkeiten, aber in wie weit, die euch später nützen bleibt abzuwarten.
Auf der Suche nach Gräbern und Krypten
Shadow of the Tomb Raider bietet natürlich wieder viele Geheimnisse die wir entdecken können. Herausforderungsgräber und Krypten locken uns mit ihren bedrohlich aussehenden Eingängen und stellen uns vor nicht immer ganz einfache Rätsel. In den Krypten, die meist etwas schneller bewältigt sind, finden wir Ausrüstungsteile, die wir am Lagerfeuer aber erst herstellen müssen. Zieht ihr diese Teile über euer Outfit gewähren diese euch bestimmt Boni, wie z.B. beim Schleichen nicht so schnell gesehen zu werden oder verringerten Nahkampfschaden.
Die Gräber dauern schon mal eine Weile und bieten viele Kletterpartien und Rätsel. Am Anfang noch relativ leicht steigern sich die Kopfnüsse die es zu knacken gilt enorm. Auch die Erscheinungen der Gräber ist immer anders, aber da will ich wirklich nichts verraten, aber es sind geniale Ideen dabei. In den Gräbern, wenn wir es denn zum Ende schaffen finden wir eine Art Statue. An dieser lernen wir eine neue Fertigkeit ohne dafür einen Skillpunkt ausgeben zu müssen. Dafür lohnt sich der Aufwand doch auf jedenfall.
Die Sammelleidenschaft
Lara Croft tritt in die Fußstapfen ihres Vaters und das merkt man an all den Dingen, die man in der Welt finden und sammeln kann. Kartenteile, die uns die Fundorte von Dingen offenbaren. Genauso Forscherrucksäcke. Wir können alte Dokumente und Tagebücher finden und lernen so über die alten Kulturen und Forschungsreisen, die schon eine ganze Weile her sind. Auch Artefakte können wir in der Welt überall entdecken und sammeln. Die Monolithe kennt man ja noch aus den Vorgängern und auch das man erst genügend Spracherfahrung sammeln muss, bis man diese entziffern und deren Rätsel lösen kann. Dabei können auch Wandbilder helfen, die sich mal mehr oder minder offensichtlich in der Welt verstecken.
Des Weiteren gibt es noch große Schatzkisten, die von den Eroberern damals zurückgelassen wurden und einige wertvolle Schätze beinhalten, die ihr zu Geld machen könnt. Für nützliche Materialien zum Herstellen von Upgrades und Waffen könnt ihr euch am Finden von Überlebensverstecken versuchen. Auch davon gibt es reichlich.
Wem das aber noch nicht genug ist, der kann sich auch an den Herausforderungen versuchen. Diese sind ganz unterschiedlich in den jeweiligen Gebieten. Die Herausforderungen werden sich euch nicht einfach offenbaren, da gilt ausprobieren und hoffen, dass eine Aktion eine von ihnen auslöst.
Um 100 % des Spiels zu erreichen ist es erforderlich alle Dinge zu finden oder zu bestreiten.
Ist die Expedition erfolgreich? Unser Fazit zu Shadow of the Tomb Raider
Shadow of the Tomb Raider macht vieles richtig, was ich im Vorgänger bemängelt habe. Man wird nicht mehr in einen Schusswechsel nach dem anderen geworfen, sondern hat auch die Chance dem ganzen unentdeckt und heimlich aus dem Weg zu gehen. Leider haben in diesem Teil die Abschnitte in denen man tauchen muss total die Überhand gewonnen. Das hat mich tatsächlich etwas gestört, aber es ist auch meckern auf hohem Niveau.
Der Einfallsreichtum was die Story und alles drum herum betrifft finde ich einfach fantastisch. Es macht Spaß die Geschichte zu verfolgen und sich auch mit den Charakteren in den Nebenquests zu beschäftigen. Man erfährt nochmal einiges über Laras Kindheit und die Verbindung zu Trinity und wie das spielerisch umgesetzt ist, ist einfach gut gelöst worden. Auch in der Hauptgeschichte gibt es Wendungen, mit denen man so nicht rechnet und plötzlich sieht man die ganze Sache nochmal mit völlig anderen Augen. So wie Lara es eben tut. Man kann sich absolut in sie hineinversetzen.
Shadow of the Tomb Raider gefällt mir mit Abstand am besten von den drei bisher erschienenen Teilen und kann diese nochmal um längen schlagen. Mit neuen Möglichkeiten zur Tarnung und Interaktionen mit Menschen und Umgebung. Das Spiel hat einfach alles was ein gutes Spiel braucht und das Geld ist da wirklich gut angelegt.
2 Comments
Julia
Klingt und ließt sich richtig gut. Nun werde ich dann doch nach der Arbeit los ziehen und das Spiel kaufen <3
RoxyResistant
Danke für das Lob, das hören wir gern! Und es lohnt sich wirklich!