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Am 25. Mai 2021 hatte das lange Warten endlich ein Ende. Denn THQ Nordic und Experiment 101 haben das lang ersehnte Action-Kung Fu-Rollenspiel Biomutant für den PC, Xbox und Playstation veröffentlicht. Erstmalig wurde das Spiel zur Gamescom im August 2017 angekündigt und vor Ort konnte es auch getestet werden. Wir haben die Chance erhalten in das Spiel einzutauchen und möchten euch in diesem Review alles Wissenswerte und unsere Eindrücke zu Biomutant mitteilen.

Eine Welt voller Gefahren und Hoffnung

Biomutant spielt in einem postapokalyptischen Setting- giftiges Öl strömt aus dem Erdinneren hervor und verschmutzt den Baum des Lebens. Der Baum hat fünf Wurzeln welche der Welt leben spendet. Um den Baum zu retten müssen die Weltenfresser am Ende jeder Wurzel beseitigt werden. Dabei begegnen uns als Spieler sechs verschiedene Stämme die wir vereinen, unterwerfen oder vernichten können. Drei der Stämme wollen den Weltenbaum heilen, die anderen nicht unbedingt. Letztendlich ist es die Entscheidung des Spielers ob der Baum des Lebens gerettet werden soll- oder eben nicht. Dieses soll auch ein wenig für einen weiteren Spieldurchgang animieren.

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Los geht die Sause!

Doch bevor wir in das Spielgeschehen aktiv eingreifen können müssen wir uns zuerst einen namenlosen Mutanten erstellen. Wir wählen uns weniger eine Klasse aus, sondern eher den präferierten Spielestil; Nah- oder Fernkampf oder ein Hybrid aus beiden System oder eine Art Magier. Anschließend legen wir die Körperfigur fest, welche das Kampfsystem beeinflusst. Ein dünnerer Charakter ist flink, kann aber weniger Schaden einstecken usw.

Nun noch die Punkte in Stats wie Gesundheit, kritischen Schaden, KI-Energie und Co. investieren und dann startet auch schon eines der längsten Tutorials die man in Videospielen zu Gesicht bekommt.

Das lange Tutorial ist aber auch notwendig da die Spielmechaniken von Biomutant sehr komplex sind. Glücklicherweise haben die Entwickler nachgedacht und das Tutorial in mehrere Parts unterteilt und mit in die Storyline mit eingebaut.

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Albert Einstein wäre stolz

Da wir die komplexen Spielmechaniken angesprochen haben müssen wir auf diese auch etwas näher eingehen. Biomutant ist ein Action-Kung Fu-Rollenspiel und das merken wir nicht nur in der Story, sondern auch am Kampfsystem; Ob wir einen Ninja mit Doppeldolchen oder ein Kraftpaket mit breiter Klinge spielen ist egal, denn das Kampfsystem ist ausgiebig und es dauert schon ein paar Stunden bis dieses locker von der Hand geht. Denn neben der Haupt- und Primärwaffe gibt es auch noch die KI-Fähigkeiten. Diese kann man am besten als „magische Angriffe“ beschreiben – eine Spur aus Feuer ziert unseren Laufweg, wir fügen dem Gegner mit Gedankenenergie Schaden zu oder lassen Pilze aus dem Boden sprießen.

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Neben dem komplexen Kampfsystem begleitet uns auch das Herstellungssystem. Aus gefundenen oder recycelten Ressourcen können wir neue Waffen oder Ausrüstung herstellen beziehungsweise diese umbauen oder Verbessern.

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Biomutant ist ein RPG, mit allem was dazu gehört

Neben der Hauptstory können auch diverse Nebenquests verfolgt werden- diese sind aber wie in viele RPG oder MMO recht eintönig. Sammle 10 Holzreste, bringe dieses Item zum NPC XYZ.

Egal ob man der Hauptstory stumpf folgt oder auch mal links und rechts neben den Pfaden schaut, durchquert man eine sehr liebevoll gestaltete Spielwelt mit drei Hauptbiomen; saftige Wiesenlandschaft, staubiger Canyon oder einem Dschungel. In allen Biomen lassen sich Überreste der Menschheit in Form von Städten, Autos und Straßen finden.

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Auch Rätsel oder das Engelchen und Teufelchen dürfen in einem RPG nicht fehlen. Die Rätsel sind nicht schwer; wir müssen eigentlich immer nur einen Schaltkreis mit Anzahl X Versuchen schließen. Da die Markierungen gut zu erkennen sind, können wir die einzelnen Schalter sehr schnell in die richtige Richtung drehen und erfreuen uns im Anschluss an neuen Items.

Unsere Entscheidungen erfreuen entweder das Engelchen- oder das Teufelchen. Wozu das Gut sein soll? Nun, für einige (stillbare) Fähigkeiten muss unsere Aura Hell oder Dunkel sein. Das kann einen schon mal etwas Stören, da man dazu gezwungen wird auch mal nicht so nette Dinge zu machen.

Reden ist Silber, schweigen Gold

Was einigen Spielern in Biomutant aber nach einiger Zeit arg auf die Nerven gehen kann sind die Dialoge mit den NPC. Sprechen wir diese an, oder werden angesprochen, murmeln diese etwas in ihrer Sprache und im Anschluss wird vom Erzähler die passende Übersetzung geliefert. Wir wählen eine Antwortmöglichkeit und das Spiel beginnt von vorn. Mag nett gemeint sein, sorgt aber letztendlich für einen übermäßigen Gebrauch der ESC-Taste. Auch beim Erkunden der Welt gibt der Erzähler immer wieder eine Weisheit zu besten, die Häufigkeit kann in den Optionen eingestellt, aber nicht abgestellt werden.

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Unser Fazit nach einigen Spielstunden in Biomutant

Abschließend lässt sich sagen, dass Biomutant ein recht gut gelungenes Spiel ist, obwohl es in vielerlei Hinsicht nicht perfekt ist. Die Technik ist veraltet und es bedient so ziemlich jedes RPG Klischee. Die Questlines wiederholen sich und auch Innovationen bleiben aus.

Trotzdem ist die liebevoll gestaltete Spielwelt eine Reise wert. Die Charaktere sind einzigartig und auch wenn wir uns immer mal wieder Fragen, warum wir nicht stumpf der Story folgen, freut es uns doch sehr, wenn wir Gutes tun können; Dörfer wieder aufbauen, Stämme vereinen und die Weltenfresser besiegen.

Auch der Soundtrack trägt zu einem runden Spielerlebnis bei, wobei wir klar sagen müssen, dass der Erzähler ein Händchen dafür hat schöne und stimmige Momente mit einem blöden Kommentar zu zerstören.

Wer sich unschlüssig ist sollte das Spiel eher in einem Sale ergattern, um mal reinzuschnuppern.

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