Ubisoft hat uns 2020 nicht nur nach Valhalla geschickt, sondern beschäftigt uns seit dem 03. Dezember 2020 genauso mit Immortals: Fenyx Rising. Das Spiel, was erstmals unter Gods and Monsters bekannt wurde, erschien für alle Plattformen und ist wohl mit eine der Überraschungen des Jahres. Zumindest für uns. Wir haben ein Exemplar für Xbox erhalten und haben uns in das Abenteuer auf der Goldinsel gestürzt.
Das Böse treibt sein Unwesen
Wir schlüpfen in die Rolle von Fenyx, in unserem Fall haben wir einen weiblichen Charakter gewählt, und stranden nach einem Sturm auf einer mysteriösen Insel. Wir waren mit unserem Bruder und seinen Soldaten auf dem Weg in den nächsten Kampf, doch sie sind alle versteinert worden.
Ohne zu wissen was hier los ist und wo wir uns befinden machen wir uns tapfer auf den Weg um Antworten zu finden. Mit Fenyx erleben wir auf der Reise über die Goldinsel viele Abenteuer, denn unser Ziel ist es die Götter wieder zu ihrer alten Stärke zu verhelfen um den bösen Typhon zu besiegen. Mehr wird nicht verraten um mögliche Spoiler zu vermeiden.
Wir haben viel zu lernen
Natürlich können wir in Immortals: Fenyx Rising nicht von Anfang an superstark und machtvoll sein. Zusammen mit unserem Charakter lernen wir nach und nach immer mehr Fertigkeiten, Kräfte einzusetzen und unsere Ausrüstung stärker zu machen. Hier ist wieder unsere Sammellust gefragt, denn wir benötigen viele unterschiedliche Dinge um besser zu werden.
Um unsere Fertigkeiten und Gotteskräfte zu erlernen bekommen wir keine Fertigkeitenpunkte mit dem Aufsteigen eines Levels. Zum einen weil es in Immortals: Fenyx Rising dieses klassische System nicht gibt und zum anderen weil wir dafür bestimmte Herausforderungen in der Welt lösen müssen. Dann bekommen wir Charonsmünzen, die wir in der Halle der Götter gegen Fertigkeiten eintauschen können. So können wir unsere Angriffskombos verbessern, lernen länger zu gleiten oder, oder, oder.
Sind wir in der Welt unterwegs finden wir außerdem noch Kristallsplitter in vielen bunten Farben. Diese sind dazu da unsere Ausrüstung zu verbessern. Anders ist, dass wir nicht jedes Rüstungsteil einzeln verbessern müssen, sondern mit einer Hochstufung gleich alle unsere gefundenen Teile aufwerten. Das ist ziemlich praktisch. Neben den Splittern können wir auch noch Bernstein entdecken, der wiederum unsere Heiltränke aufwertet.
Außerdem können wir in der Halle der Götter auch unsere Gesundheit und Ausdauer verbessern. Für unsere Gesundheit müssen wir das in der Spielwelt versteckte Ambrosia finden und daraus ein magisches Getränk zubereiten. Für unsere Ausdauer müssen wir Typhons Dungeons bezwingen und Zeus Blitze befreien. Haben wir genug gesammelt, dürfen wir Trainieren und unsere Ausdauer verbessern.
Rätsel, Truhen, Reittiere
Wie wir schon erahnen können gibt es in Immortals: Fenyx Rising also einiges zu erledigen. Um an die Münzen für die Fertigkeiten zu kommen müssen wir besondere Herausforderungen in der Welt lösen. Diese können ganz unterschiedlich aussehen sind aber immer mit einem Rätsel verbunden. Manchmal ist die Lösung offensichtlich, aber es gab auch einige, wo wir lange geknobelt haben.
Schiebepuzzle, Sternbilder legen, Bogenherausforderungen und Zeitrennen sind nur ein paar der Rätsel, die uns erwartet haben. Doch nicht alle sind zu Beginn sofort machbar, denn für einige brauchen wir eben eine bestimmte Götterkraft, die wir erst freischalten müssen. Es lohnt sich also diese Kräfte zuerst zu skillen.
Gehen wir lieber auf Schatzsuche, dann können wir Truhen mit Ausrüstung oder Splittern finden. Aber auch hier gibt es einige Herausforderungen damit wir die Truhen erreichen können. Manche von ihnen stehen offen in der Welt. Andere müssen erst erreicht oder freigerätselt werden. Wieder andere offenbaren sich erst, wenn wir die Gegner erledigt haben und Nachttruhen zeigen sich erst, wenn die Dunkelheit eingetreten ist.
Haben wir auch davon die Nase voll, dann können wir auch einfach in der Welt nach Reittieren suchen. 25 gibt es zu finden. Wilde Pferde oder wunderschöne Hirsche können wir zähmen und beschwören um auf ihren Rücken schneller durch die Welt zu reisen. Auch seltene Tiere haben wir gefunden, die sich dadurch auszeichnen, dass es sie nur einmal gibt, eine besondere Farbe haben und deren Ausdauer um ein wesentliches höher ist als bei den normalen Tieren.
Die Welt an sich
Immortals: Fenyx Rising Karte ist unserer Meinung nach weder zu groß noch klein gestaltet worden. Wir haben insgesamt sechs Gebiete, die wir erkunden können. Sie sind alle ungefähr gleich groß und auch, wenn es unterwegs zur nächsten Quest einiges zu tun gibt, fühlten wir uns in keinem Moment erschlagen von den Möglichkeiten.
Auch die Vielfalt der Gebiete möchten wir an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, denn hier haben sich die Entwickler wirklich viel Mühe gegeben. Von üppigen grünen Wäldern, über vom Krieg zerstörte Lande bis zu eisigen Schneegebieten ist fast alles dabei. Zu sehen kriegen wir auf jeden Fall genug.
Durch unsere Flügel, die wir erhalten, können wir die Welt auch noch von oben herab betrachten. Auf der Series X konnten wir ohne großes Nachladen von Texturen auch von sehr weit oben noch Tiere und Gegner ohne Probleme erkennen.
Die Grafik von Immortals: Fenyx Rising ist die meiste Zeit farbenfroh und fügt sich gut in die Geschichte und den Humor des Spiels ein. Auch der Detailgrad der Umgebungen, Monster, NPCs und alten Ruinen will hier von uns erwähnt sein, denn hier steckt viel Liebe drin.
Auch die Charaktere, die wir im Laufe der Geschichte treffen geben dem Spiel seinen wunderbaren Charakter. Hier herrscht vor allem die „Man sollte sich selbst nicht zu ernst nehmen“ Kultur vor. Das fanden wir sehr erfrischend und haben oft wirklich lachen müssen.
Der BotW-Vergleich
Viele User haben Immortals: Fenyx Rising vorab als Klon des auf der Switch erschienen Zelda The Breath of the Wild verbucht. Es mag einige Mechaniken geben an denen sich Ubisoft hier bedient hat. Das Gleiten oder das wir nicht unendlich klettern oder schwimmen können aufgrund unserer Ausdauer. Auch, dass wir mit unseren erlernten Fertigkeiten bestimmte Rätsel lösen müssen ist vielen Spieler nicht neu.
Aber ehrlich gesagt sind auch das keine Erfindungen, die noch nie in einem anderem Spiel aufgetaucht sind. Und warum soll man sich keine Ideen woanders holen dürfen, um das Spiel zu komplementieren? Wir sind mit BotW nie warm geworden und ehrlicherweise ist unsere Frustration in Zelda Spielen oft wirklich hoch und viele der Rätsel schaffen wir nicht ohne Hilfe. Immortals: Fenyx Rising hat hier genau den richtigen Schwierigkeitsgrad getroffen.
Auch die Dungeons kennen wir schon aus anderen Spielen. Kräfte einsetzen und Rätsel lösen um an das Ende dessen zu kommen ist keine neue Erfindung. Wir finden den Vergleich also wirklich wenig gerechtfertigt, allein weil Immortals: Fenyx Rising mit einem ganz anderen Setting aufwartet und uns ganz anders unterhält als es ein Zelda Spiel macht.
Was vergessen?
Immortals: Fenyx Rising bietet uns so viel, was wir erkunden, verbessern oder lernen können, dass wir jetzt einfach hoffen, dass wir keinen wesentlichen Part vergessen haben. Trotzdem kann die Geschichte in ca. 25 Stunden beendet werden ohne, dass wir alles andere auch noch erledigen müssen. Das finden wir für den Preis und den Spaß den das Spiel bietet absolut angemessen. Wer alles sammeln will, der kann sich sogar gute 40 Stunden mit Fenyx beschäftigen.
Wir lieben vor allem den Humor des Spiels und das es sich einfach selber nicht zu ernst nimmt. Immer wieder treffen wir auf die kuriosesten Situationen oder hören die lustigsten Dialoge zwischen den Göttern. Dazu das Erkunden der Welt zu Fuß, in der Luft oder auf einem Reittier. Alles greift nahtlos ineinander über und so macht es einfach Spaß sich ohne Ziel durch die Welt zu bewegen.
Mit Immortals: Fenyx Rising haben wir uns jedenfalls wesentlich wohler gefühlt als mit Assassins Creed Odyssey. Für jeden der etwas erfrischendes Spielen möchte, was auch nicht zu viele Stunden frisst, dem legen wir Fenyx sehr ans Herz. Wir sind jedenfalls schon super gespannt auf die Erweiterungen!