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Harvestella – Das Anbauen ist eher Nebensache

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Seit dem 4. November 2022 dürfen wir uns auf der Nintendo Switch und dem PC an einem Farming Simulator aus dem Hause Square Enix erfreuen. Schon wieder Felder anbauen und Tiere züchten? Nicht ganz, denn Harvestella kommt mit einer interessanten neuen Jahreszeit daher und bietet uns eine dramatische Geschichte. Wir haben unsere Werkzeuge zusammengesucht und sind für euch losgezogen.

Zwischen Kristallen und Feldern

Wir landen mit unserem erstellten Charakter in der Welt von Harvestella und können uns leider nicht daran erinnern, wie und warum wir hierhergekommen sind. Wir begegnen den Chronomalien, die Gebilde aus riesigen Kristallen sind. Sie sehen schön aus, aber werden den Bewohnern hier zwischen den Jahreszeiten wirklich gefährlich. Einen Tag lang setzt dann das Silentium ein, wobei Kristallstaub freigesetzt wird, der beim Einatmen den Tod bedeuten kann.

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Doch bei uns scheint der Staub wenig Auswirkungen zu haben, denn wir können trotzdem in der Welt herumlaufen. Bedeutet, dass wir in der Lage sind das Mysterium dahinter zu ergründen und vielleicht eine Lösung zu finden. Eine Geschichte, die uns mehr fesselt, als wir es zu Anfang dachten.

Wie viel Farming steckt im Spiel?

Beim Spielen von Harvestella wird klar, dass es sich eben nicht um einen klassischen Farming Simulator handelt. Wir haben einen Tag-, und Nachtzyklus und können natürlich auch Felder anlegen und uns um unsere Tiere kümmern. Das Ganze kostet uns Energie, die wir mit Nahrung auffüllen sollten, bevor wir nach unseren morgendlichen Aufgaben losziehen um die Welt zu erkunden.

Ab 22:00 Uhr wird unser Charakter müde. Befinden wir uns gerade in einem Dungeon sollten wir diesen schnell verlassen, denn alle Aktionen verbrauchen dann mehr Ausdauer.

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Mit erfarmten Ressourcen, die wir z.B. von unseren Tieren bekommen können wir verkaufen oder sie zum Herstellen von Items oder Gerichten verwenden. Das verbraucht allerdings Zeit und so können wir meistens vor Mittag gar nicht losziehen, um uns um Quests oder das Erkunden zu kümmern. Zeitmanagement ist hier absolut wichtig.

Was noch fehlt ist der Dekorationsaspekt. Wir können weder unser Haus verschönern, noch können wir es vergrößern. Der leere Dachboden füllt sich lediglich mit Trophäen, die wir für das Erfüllen von Erfolgen erhalten.

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Beziehungen zu Charakteren können wir auch nicht aufbauen. Wir können zwar Quests für sie absolvieren, aber das ändert nichts an unserer Beziehung zu ihnen. Nur Kampfboni können wir so etwas verbessern.

Harvestella legt den Fokus definitiv nicht auf das Farmen, sondern auf anderen Dinge.

Auf das Kämpfen kommt es an

In Harvestella bekommen wir es natürlich auch mit Kämpfen zu tun, allerdings anders als wir es vielleicht aus Spielen wie Stardew Valley kennen. Wir treffen auf unserer Reise einige NPCs, die wir im Kampf als Unterstützung haben können. Jeder Charakter hat eine Kampfklasse, welche wir auch selber anwenden können, sobald wir diese kennengelernt haben. Drei von ihnen können wir auf Schnelltasten legen und im Kampf zwischen ihnen wechseln. Klassen und NPCs lassen sich außerdem nur an Teleportationskristallen bearbeiten.

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Unsere Kampfklassen unterscheiden sich hauptsächlich in Fern- und Nahkampf. Manche können noch Elementarangriffe auslösen, Flächenschaden verursachen oder Gegner mit negativen Attributen, wie Vergiftung, belegen. Was fehlt ist die Fertigkeit der Heilung oder Abwehr. Damit wäre in das Wechseln der Klassen ein bisschen mehr Dynamik geflossen, so wechseln wir eher selten, wenn wir etwas gefunden haben, was genug Schaden anrichtet.

Ausweichen ist auch nicht möglich in Harvestella. Wir dürfen nur starr auf unseren Gegner einschlagen und wehe wir entfernen uns zu weit, dann resettet dieser sich und wir dürfen nochmal von vorne anfangen. Nervig.

Lösen wir Spezialattacken aus, dann verbraucht diese Ausdauer. Wie oben schon erwähnt müssen wir diese mit Essen wieder auffüllen. Wie viel Hunger wir haben wird uns unter unseren Lebenspunkten angezeigt. Es empfiehlt sich diese Anzeige im Blick zu halten. Auch sollten wir immer Tränke für unsere Lebenspunkte dabei haben, besonders in Bosskämpfen sind diese absolut wichtig. Wir können nur begrenzt Nahrung zu uns nehmen und sind somit auf diese wirklich angewiesen.

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Störend war allerdings noch der Fakt, was passiert, wenn wir in einem Kampf sterben. In diesem Fall wird der aktuelle Tag sofort beendet und wir wachen wieder zu Hause auf. Wir bekommen hier immer wieder den gleichen Dialog serviert, von der örtlichen Ärztin, und müssen uns erneut darum bemühen das Essen zu kochen. Kann bei mehreren Toden wirklich an den Nerven zehren.

Wunderschöne Musik

Im Großen und Ganzen ist Harvestella wirklich wunderhübsch anzusehen. Es gibt tolle Farbspiele in den unterschiedlichen Jahreszeiten und auch das Spiel mit Licht und Schatten lässt uns immer wieder bestimmte Bereiche einfach genießen. Doch leider wirken gerade auf die Entfernung viele Texturen schwammig und Kanten sind oft unscharf.

Was Square Enix allerdings wirklich beherrscht sind Soundtracks und auch hier kriegen wir die schönsten Klänge auf unsere Ohren. Jede Szene wird musikalisch untermalt und so begleitet uns eine tolle Hintergrundmusik, die auf uns nie störend gewirkt hat.

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Schade ist allerdings, dass es zum einen keine richtigen Animationen in den Zwischensequenzen gibt und auch, dass einige NPCs immer wieder kopiert und in anderen Städten wiederverwendet wurden. Auch die Innenleben von Häusern wurden immer wieder kopiert und so geht leider Abwechslung verloren.

Eine Sprachausgabe in den Dialogen ist leider auch nicht vorhanden. Was den Inhalten bei längeren Gesprächen leider auch nicht immer zugutekommt. Schade.

Hin-, und Hergerissen

Nach den erste Trailern waren wir wirklich heiß auf Harvestella, doch die ersten Wertungen hatten unsere Vorfreude etwas gedämpft. Doch wir bilden uns immer gerne unsere eigene Meinung und so haben wir uns natürlich gerne ins Abenteuer gestürzt.

Als Farming Simulator würden wir den Titel allerdings nicht einordnen, dazu liegt der Fokus zu sehr auf der Story und dem Erkunden der Dungeons. Die Elemente, die eingebaut sind lockern das Spiel ein wenig auf. Leider wirken dafür die Kämpfe und Charaktere etwas starr und einseitig. Ein bisschen mehr Abwechslung und Strategien bezüglich Ausweichen und Heilen wäre schon spannend gewesen.

Auch technisch ist das Spiel nicht auf der Höhe, aber gravierende Abstürze oder ähnliches hatten wir auch nicht. Es stört den Spielspaß also wenig, wenn man über die Grafik hinwegsehen kann.

Mit der Story hatten wir allerdings mächtig Spaß. Diese nimmt aber der Hälfte nochmal richtig Fahrt auf und lässt einen dann kaum noch los. Wer also wert auf eine gute Geschichte legt, dem sei Harvestella wirklich ans Herz gelegt!

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